Die Waschkaue der Grube Carolus Magnus mit ihrer Grundfläche von etwa 2.400 Quadratmetern wurde 1923 nach den Plänen des Ingenieurbüros des Aachener Professors Josef Pirlet (1880-1961) errichtet. Es handelt sich dabei um einen rechteckigen basilikalen Bau mit einem mittigen Querhaus, Satteldach und Ziegelfassade, deren niedrigeren Seitenschiffe über Pultdächer verfügten.
Die höhere Mittelhalle (Langhaus) diente der oben beschriebenen Lagerung der Kleidung. In den Seitenschiffen waren unter anderem die Dusch- und Waschräume untergebracht. Das Gebäude wurde später mit dem Verwaltungs- und Betriebsgebäude baulich verbunden. Bis zur Stilllegung der Zeche 1962 veränderte sich die Nutzung der Waschkaue nicht, allerdings fanden danach mehrere Nutzungsveränderungen statt.
Ab 1969 und mindestens bis 1973 wurde die Waschkaue als Produktionsstätte für Tiefkühlkost der Firma Carolus-Magnus-Tiefkühlkost genutzt und bildete einen Versuch, das ehemalige Betriebsgelände andersweitig zu nutzen. Das 1996 abgerissene Werkstattgebäude diente währenddessen als Kühl- und Lagerungsstätte. Danach wurde das Gebäude zwischenzeitlich als Lager eines Computer-Museums genutzt, bevor schließlich 2002 Teile des Gebäudes saniert und umgebaut wurden, um ein Weiterbildungs- und Qualifizierungszentrum zu beherbergen. Seit 2006 dient der restliche etwa 1.800 Quadratmeter große Teil der Waschkaue als Veranstaltungshalle.
Seit dem 2014 errichteten modernen Neubau ist die Waschkaue kaum mehr von der Carlstraße aus einsehbar und wirkt von außen verbaut.
(Robert Gansen, Universität Bonn, 2021)
Internet
www.uebach-palenberg.de: 1973 in Übach-Palenberg - Jahresrückblick (abgerufen 10.06.2021)
www.waschkaue.de : Waschkaue - Viel Raum für Events (abgerufen 10.06.2021)