Spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher Töpfereibezirk „Töpfereisiedlung Frechen“, Keramikproduktion seit dem 14. Jh., Steinzeugindustrie des 19./20. Jh. und Braunkohleverarbeitung:
Großflächiges Bodendenkmal mit erhaltenen Produktionsstätten seit dem Mittelalter, zahlreiche Töpferöfen, ehemalige Steinzeugfabriken (Ende 19. Jh.) und zugehörige Siedlungen (Nachkriegszeit); historischer Ortskern mit neoromanischer Kirche St. Audomar von 1857 (Arch. Ernst Friedrich Zwirner) auf Vorgängerbau, Kirchhof und altem kommunalen Friedhof des 19. Jh., neobarockem Rathaus von 1909 (Arch. Carl Moritz), architektonisch und städtebaulich bedeutsamen Siedlungsbauten (1920er-1930er Jahre; Arch. Julius Gatzen) mit Dekor der Frechener Keramikindustrie, Bergmannssiedlungen (um 1930); erstes rheinisches Elektrizitäts- und Wasserwerk auf Braunkohlenbasis (1894); am Villehang angelegtes Stadion der 1950er Jahre von damals nationaler Bedeutung, mit Terrassenfreibad und Stadionsiedlung mit Kino. Benachbart Keramion (1971; Arch. Peter Neufert) und Wasserturm (1906).
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes.
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges.
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext.
Nachtrag zu: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016. Der bedeutsame Kulturlandschaftsbereich „Töpfereisiedlung Frechen“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 474) wurde aufgrund neuer fachlicher Erkenntnisse im Jahr 2020 hinzugefügt.