Das Museumsgebäude der Stiftung Keramion wurde im Jahr 1970 nach Entwürfen des Kölner Architekten Peter Neufert (1925-1999) und des Ingenieurs Stefan Polonyi (*1930) errichtet. Es symbolisiert eine Töpferscheibe und weist damit auf die jahrhundertealte Tradition der Stadt Frechen als Töpfer- und Keramikstadt hin.
Geschichte Anlässlich seines 65. Geburtstages initiierte der Frechener Steinzeug-Unternehmer Dr. Gottfried Cremer (1906-2005) die Einrichtung des außergewöhnlichen Museums, das aus Mitteln der Familie Cremer und der Vorstände der Cremer & Breuer Unternehmensgruppe finanziert wurde. Zunächst wurde das Keramion als Privatmuseum für Präsentation der Sammlung zeitgenössischer Keramik Dr. Cremers genutzt, zeitweise fanden auch Ausstellungen, Seminare oder Tagungen dort statt. Parallel dazu existierte eine städtische Sammlung historischer Keramik, die in den Räumlichkeiten der ehemaligen Marienschule (heute genutzt durch die Volkshochschule) ausgestellt wurde. Im Jahr 2002 wurden das städtische Keramikmuseum und die Sammlung zeitgenössischer Keramik zur heute bestehenden Stiftung Keramion zusammengelegt.
Die Sammlung Heute werden neben der Dauerausstellung zur regionalen historischen und der so genannten „Modernen Unikatkeramik“ seit den 1950er Jahren auch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen angeboten, die zeitgenössische Kunst, aber auch angewandte Kunst und Keramik-Design in Szene setzen. Die ständige Ausstellung der historischen Abteilung zeigt die typische in Frechen gefertigte Keramikware, auch bekannt als Pingsdorfer Ware, Irdenware oder Rheinisches Steinzeug. Eine Besonderheit stellen die in Frechen gefertigten Bartmannkrüge dar, die am Hals eine als bärtiges Männergesicht gestaltete Auflage tragen. Die Sammlung zeigt desweiteren auch Stücke, die den Oomsschen Keramiken zugezählt werden, unter diesem Begriff versteht man die in den 1920er und 1930er Jahren in der Steinzeugfabrik Kalscheuer auf Initiative des Werkleiters Toni Ooms gefertigten Fein- und Baukeramiken nach Vorbildern Kölner Bildhauer und Künstler. Die zeitgenössische Abteilung zeigt Stücke der Privatsammlung Cremer, die seit den 1950er Jahren aufgebaut wurde. Sie umfasst rund 5.000 Exponate internationaler Keramikkünstler, die im Wechsel der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie ist damit eine der größten Keramiksammlungen Europas. Beide Sammlungen werden durch die Stiftung Keramion fortlaufend ergänzt.
Das Gebäude Die außergewöhnliche Gebäudeform ist ebenfalls beachtenswert: Das in Form einer Töpferscheibe gestaltete Ensemble wird durch ein rundes, schalenartiges Dach mit einem Durchmesser von 32 Metern bekrönt, aus dem sich über einen parabelförmigen Innenbogen ein nach oben auskragender Aufsatz stülpt, der als Lichtkuppel fungiert. Im Inneren tragen fünf trichterförmige Säulen seine Last, im Untergeschoss sind diese als Rundsäulen ausgeführt. Der gesamte Baukörper ist durch die fast vollständige Verglasung lichtdurchflutet und schafft die Verbindung zum Außenraum. Im Eingangsbereich flankieren zwei blau und grün verkleidete Keramikwände (KerAion-Platten) die Eingangsterrasse und leiten den Besucher ins Gebäudeinnere. Im Jahr 2011 wurde ein Anbau errichtet, der museumspädagogisch genutzt wird. Er wurde ebenfalls mit Keramikplatten verkleidet, hierzu wurden historische KerAion-Platten verwendet – die so genannten „Mexikoplatten“, die aus dem Abriss der Fabrik Cremer & Breuer stammen. Sie sind ebenfalls blau-grün gestaltet und tragen Sonnensymbole, die an die aztekischen Sonnendarstellungen erinnern. Das Gebäude steht seit dem Jahr 2002 unter Denkmalschutz.
(Anne Hentrich, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014)
Internet www.keramion.de: Stiftung Keramion, Spezialmuseum für Keramik (abgerufen 26.03.2014) de.wikipedia.org: Stiftung Keramion (abgerufen 26.03.2014)
Literatur
Cremer, Gottfried (1976)
Das Keramion. In: Lebendiges Frechen, Sonderausgabe 25 Jahre Stadt Frechen, S. 40. Frechen.
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