Die evangelische „AntoniterCityKirche“ in der Kölner Schildergasse wurde ursprünglich als Kirche der ab 1350 erbauten Klosteranlage der Kölner Antoniter-Ordensgemeinschaft errichtet. Durch ihre Ausstattung und ihre Geschichte sowie ihre darüber gelebten Traditionen, ist sie heute ein Sinnbild für Frieden, Verständigung und Toleranz.
Der Antoniterorden Der 1095 in Südostfrankreich als Laienbruderschaft gegründete Orden wurde nach dem heiligen Antonius „dem Großen“ (251-356 n. Chr.) benannt. Der aus dem ägyptischen Dorf Koma (heute Qiman al-'Arûs) stammende christliche Mönch und Einsiedler wurde auch Antonius der Einsiedler, Antonius Eremita, Antonius Abbas genannt und soll der Überlieferung nach stolze 105 Jahre alt geworden sein. Die Brüder des Ordens widmeten sich ursprünglich der Pflege von heimkehrenden Pilgern und ab 1217 der Krankenpflege. Wie viele andere Ordensgemeinschaften der damaligen Zeit, lebte auch der selbständige Orden der Antoniter oder Antonianer (Canonici Regulares Sancti Antonii, Kürzel CRSAnt) seit 1247 nach den augustinischen Ordensregeln. Im Jahr 1776 wurde der Antoniusorden dem Johanniterorden eingegliedert (vgl. Adalbert Mischlewski, Antoniusorden, Antoniter, in: LexMA, Bd. 1, Sp. 734-735).
Die Bruderschaft der Antoniter war insbesondere bei der Behandlung und Heilung von Erkrankten an Mutterkorn-Vergiftungen erfolgreich. Die im Mittelalter weit verbreitete toxische Krankheit Ergotismus gangraenosus wurde auch Ignis sacer („heiliges Feuer“) oder „Antoniusfeuer“ genannt und geht auf den Verzehr von mit dem Mutterkornpilz Claviceps purpurea befallenem Getreide bzw. dem daraus hergestellten Mehl zurück. Die häufig als Epidemie auftretende Erkrankung verlief vielmals tödlich und war daher seinerzeit überaus gefürchtet. Im 15. Jahrhundert unterhielt der Antoniterorden rund 370 Hospitäler in ganz Europa.
Das Antoniterkloster in Köln Den Informationstafeln vor Ort zufolge, erhielt der Kölner Zweig der Sackbrüder um 1260 ein Grundstück von einem Kölner Bürger Heinrich Rufus übertragen, der wohl zu dem Kölner Patriziergeschlecht ‚von der Mühlengasse‘ gehörte (www.deutsche-biographie.de). Die Sackbrüder waren ein Mitte des 13. Jahrhunderts kurzlebiger französischer Bettelorden der Fratres de Poenitentia Jesu Christi („Bußbrüder Jesu Christi“), der wohl bereits vor 1260 in Köln ansässig war (vgl. Kaspar Elm, Sackbrüder, in: LexMA, Bd. 7, Sp. 1244, Bönnen u. Hirschmann 2006, S. 34 und klosterdatenbank.germania-sacra.de). Die Sackbrüder erbauten auf dem erhaltenen Grund eine erste Kirche. Nachdem der Sackbrüderorden 1274 aufgehoben worden war, übernahm der Hospitalsorden der Antoniter deren Grundbesitz, der ihnen 1298 durch Erzbischof Wigbold von Holte (?-1304, Erzbischof von Köln 1297-1304) übertragen wurde (Wilhelm 2008, S. 23). Mitte des 14. Jahrhunderts erweiterten die Kölner Antoniter den Besitz in Richtung der Schildergasse, legten den Kirchenbau der Sackbrüder nieder und errichteten von 1350 bis 1370/1378 „weiter westlich an der Straße“ ein Kloster, zu dem die heutige Kirche gehörte (Informationstafel). In der Karte zu den Kölner Kirchen im ‚Plan von Köln nach J. V. Reinhardt 1752‘ im Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz von Wilhelm Fabricius von 1903 findet sich das seinerzeit zur Pfarrei Sankt Peter gehörende Kloster unter der Nr. 30 eingezeichnet (vgl. Abbildung).
Im Urkundenbestand des Historischen Archivs der Stadt Köln finden sich zahlreiche Zeugnisse für den Erwerb, den Verkauf oder die Verpachtung von Gütern und Besitz der Kölner Antoniter in der Domstadt und deren Umfeld. Schon im Jahr 1281 hatten die Fratres Sancti Antonii vom Habsburgerkönig Rudolf I. (1218-1291, seit 1273 römisch-deutscher König) für ihre Geschäfte das Recht der Zollfreiheit im ganzen Reich erlangt. Bereits im Jahr 1322 musste Papst Johannes XXII. (1245/49-1334, amtierte seit 1316) den Scholaster des Kölner Stifts Mariengraden anweisen, dem Antoniushaus offenbar zu Unrecht entfremdete Güter in dessen Besitz zurückzuführen. Im gleichen Jahr wird der Antoniterhof in Evinghoven als Zehnthof des Kölner Antoniterklosters erwähnt. Mit Datum vom 31. August 1405 wurde das auch ‚Tönneshof‘ genannte Gut ‚Hof Toynburg‘ am südlichen Ortsrand von Weilerswist-Kleinvernich (im heutigen Kreis Euskirchen) von einem Friedrich Herrn zu Toynburg und Landskrone an die Brüder des Antoniterhauses in Köln verkauft. Deren Laienbruder Peter Specksnyder nahm das Hofgut in Erbpacht und wurde dessen erster klösterlicher Verwalter. Bis 1802 blieb die heute im Zustand eines 1781 erfolgten Neubaus denkmalgeschützte Vierkant-Hofanlage als ‚Gut Antoniterhof‘ im Besitz des Kölner Klosters (www.archive.nrw.de, Urkunden 1/130 und 1/131).
Die Klosterkirche Die Mitte des 14. Jahrhunderts anstelle der vormaligen Kirche der Sackbrüder neu erbaute gotische Basilika wurde vermutlich im Jahr 1384 geweiht. Der dreischiffige Kirchenbau mit polygonal ausgeführtem östlichem Chorabschluss verfügt über vier gewölbte Joche und ein massives Strebewerk mit großen Maßwerksfenstern über den Seitenschiffen. Das Renaissanceportal an der Südseite stammt von Ende des 16. Jahrhunderts. Statt eines prächtigen Kirchturms trägt die Kirche lediglich einen einfach anmutenden Dachreiter, der damit den zur Bescheidenheit mahnenden Bettelordensregeln entspricht.
Im Jahr 1802 wurde das Kloster säkularisiert (verweltlicht) und die napoleonische Verwaltung bot den Kölner Protestanten einige der ehemaligen katholischen Klosterkirchen an. Die Wahl der evangelischen Gemeinde fiel auf die Antoniterkirche, die seit diesem Zeitpunkt bis heute durchgehend zu der selben Gemeinde gehört. Es erfolgte ein Umbau und eine Neueinrichtung für die Bedürfnisse der evangelischen Liturgie. Unter dem während der Franzosenzeit in Köln als Conservateur des Monumens de Cologne tätigen Kunstsammler Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) wurden dazu u. a. ein Kanzelaltar und Emporen in den Seitenschiffen ergänzt, so dass das evangelische Gotteshaus bei seiner Wiedereröffnung 1805 zum Rogate-Sonntag (dem 5. Sonntag nach Ostern) etwa 800 Menschen fasste. Der Außenbau wurde um 1862 im Sinne der mittelalterlichen Gotik restauriert. Da es zum Ende des 19. Jahrhunderts für die angewachsene evangelische Gemeinde in der Antoniterkirche allmählich zu eng wurde, erfolgte unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte ein weiterer Umbau, bei dem die Seitenemporen wieder entfernt wurden und ebenso der Kanzelaltar, der den Blick auf den gotischen Chorraum weitgehend verstellt hatte. Das Innere der Kirche wurde 1896 im neugotischen Stil eingerichtet.
Schwere Schäden infolge des Zweiten Weltkriegs wurden bis 1952 behoben, wobei der Bau im Westen einen romantisierenden Vorbau erhielt. Als Architekt des Wiederaufbaus und der Neuausstattung wird ein Kirchbaumeister Georg Eberlein genannt (der jedoch nicht mit dem gleichnamigen, von 1819-1884 lebenden Architekten Georg Eberlein zu verwechseln ist; vgl. die Informationstafeln und de.wikipedia.org). Eine Neugestaltung des Westabschlusses erfolgte zwischen 1961 und 1964 unter Heinrich Otto Vogel (1898-1994). Eine weitere grundlegende Renovierung der Kirche erfolgte letztmals im Jahr 2011.
Glocken, Orgel und weitere Ausstattung Im Dachreiter hingen bis zum Zweiten Weltkrieg zwei Glocken aus dem Jahre 1771, die auf den hauptsächlich im Rheinland tätigen wallonischen Glockengießermeister Jean-Martin Legros (1714-1789) zurückgingen. Diese verbrannten während des Krieges mitsamt dem Glockentürmchen und konnten erst 1956 im neu errichteten Dachreiter durch drei Glocken aus der Glocken- und Kunstgießerei Rincker im hessischen Sinn (Lahn-Dill-Kreis) ersetzt werden. Ein neues und nunmehr umfangreicheres Geläut aus sechs Glocken wurde zwischen 2015 und 2017 konzipiert und installiert. Zunächst wurden im Januar 2016 zwei kleinere Glocken aus der Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid (Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz) im Dachreiter aufgehangen, die in ihrer Größe und Gestaltung auf die ursprünglichen Glocken von 1771 anspielen. Vier größere, ebenfalls aus der Gießerei Mark stammende Glocken wurden 2017 in einem dafür neu errichteten Glockenstuhl im Westwerk der Kirche ergänzt.
Die Orgel der Antoniterkirche wurde 1969 durch die bis heute in Köln-Mülheim ansässige Orgelbauwerkstatt des Willi Peter (1907-1978) mit ursprünglich 37 Registern bzw. Schleifladen (d.h. Orgelpfeifen gleicher Klangfarbe) erbaut. Nach einer umfangreichen Restaurierung inklusive Austausch des Spieltisches und einer Erweiterung um acht Register und Cymbelsterne (besondere Effektregister) wurde die Orgel am 3. März 2013 wieder eingeweiht.
Zur älteren Ausstattung der Kirche gehören ein romanischer Taufstein aus dem 12. Jahrhundert mit vier Fabelwesen darstellenden Eckköpfen an den Seiten. Der Taufstein ist eine Arbeit ungeklärter Herkunft aus Blaustein, die aus dem niederrheinisch-maasländischen Raum stammt und der Antonitergemeinde vom Kunstmuseum Schnütgen aus dessen Beständen zur Verfügung gestellt wurde. Als Bettelordenskirche besaß die alte Antoniterkirche ursprünglich nicht die Taufrechte einer Pfarrkirche und somit auch kein Taufbecken.
Im Chor sind die Kreuzigungsfenster von um 1500/30 erhalten, während die übrigen Fenster aus älterer Zeit allesamt Kriegszerstörungen zum Opfer fielen. Auf die Neu- und Umgestaltungen des 20. Jahrhunderts geht das Bronzeportal mit der Darstellung der „Aussendung der Jünger“ des deutschen Bildhauers sakraler Kunst Ulrich Henn (1925-2014) zurück, wie auch die 1966 von dem Künstler Alois Johannes Plum (*1935), ergänzten Farbfenster in den Seitschiffen. Die 1976 aufgestellte Skulptur „Heilige Familie mit Engeln“ ist ein Werk der bildenden Künstlerin Renate Stendar-Feuerbaum (1920-2020) und die seit 1995 an den nationalsozialistischen Völkermord an den Juden erinnernde pultförmige „Holocaust-Stele“ geht auf den Kölner Künstler Dieter Boers (*1928) zurück.
Die Barlach-Skulptur „Der Schwebende“ Das bekannteste Stück in der Antoniterkirche dürfte die in der nördlichen Seitenkapelle befindliche Skulptur „Der Schwebende“ von Ernst Heinrich Barlach (1870-1938) sein. Das auch „Schwebender Engel“ oder „Güstrower Domengel“ genannte Werk gilt als das Hauptwerk des vor allem für seine Bronzen und Holzplastiken bekannten bedeutenden deutschen Bildhauers. „Der Schwebende“ wurde 1927 als Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs für den Dom zu Güstrow (heute Mecklenburg-Vorpommern) geschaffen und trägt die Gesichtszüge der Künstlerin Käthe Kollwitz (1867-1945). Als so genannte „entartete Kunst“ wurde das Original 1937 von den Nationalsozialisten aus dem Güstrower Dom entfernt und schließlich 1941 im Rahmen der Rohstoffsammlung für die Kriegswirtschaft „Metallspende des deutschen Volkes“ eingeschmolzen. Nur wenige Wochen nach dem Tode Ernst Barlachs war jedoch bereits 1939 ein zur Sicherung erstellter Abguss der Bronzeskulptur erfolgt. Dieser wurde nach dem damals noch erhaltenen, aber dann später um 1943/44 bei einem Bombenangriff in Berlin zerstörten originalen Werkmodell ausgeführt. Dem Bildhauer Anton Hugo Körtzinger (1892-1967) gelang es, diesen Zweitguss für die Dauer der NS-Herrschaft in seinem Atelier im Wendländischen Schnega (Niedersachsen) zu verstecken. Das Abbild diente dann noch vor seinem Transport nach Köln als Vorlage für eine neue Gussform, aus der 1952 ein dritter Bronzeguss des „Schwebenden“ entstand, der dann 1953 wieder im Güstrower Dom aufgehängt werden konnte.
In der Kölner Antoniterkirche befindet sich seit ihrer Wiedereinweihung 1952 der vorgenannte zweite Guss über einer Steinplatte mit den Jahreszahlen des Ersten Weltkrieges 1914-1918 und den Jahren der NS-Herrschaft 1933-1945. Die Inschrift unter der Skulptur führt ganz bewusst diese Jahreszahlen – und nicht die des Zweiten Weltkrieges 1939-1945 – auf, um damit die umfassende Bedeutung des „Schwebenden“ als Mahnmal für den Frieden zu dokumentieren. Im Zuge der Renovierungen 2011 wurde die Ausstattung der Kirche um zwei weitere Kunstwerke Ernst Barlachs ergänzt: Das „Kruzifix II“ im Nordschiff über dem Taufstein (hier als fünfter Abguss, Barlachs Original ist von 1918) und der davon gegenüber aufgestellte „Lehrende Christus“ (1931, hier ebenfalls als fünfter Abguss).
Die heutige ‚AntoniterCityKirche‘ als Sinnbild für Frieden, Verständigung und Toleranz Nicht nur durch ihre zweifelsohne pazifistisch geprägte Ausstattung und Geschichte, sondern vor allem auch durch die über diese Kunstwerke und ihre Vergangenheit hinaus gelebten Traditionen, erscheint die Kirche heute als ein glaubwürdiges Sinnbild für Frieden, Verständigung und Toleranz.
Die sich selbst als ‚AntoniterCityKirche‘ bezeichnende Innenstadtkirche steht den etwa 20.000 Menschen, die stündlich (!) über die hochfrequentierte Einkaufsstraße der Schildergasse an ihr vorbeigehen, als Ort der Ruhe zu einem kurzen Einhalt offen. Im Sinne des ‚Citykirchenprojekts‘ bietet das Gotteshaus fast durchgehend die Gelegenheit zu einem Gebet, zum Entzünden einer Kerze, geistlichen Musikgenuss oder zu einem Gespräch im ‚AntoniterFoyer‘, wo auch Informationen zur Kirche und zur Gemeinde vorgehalten werden. Eine Besonderheit sind die 10-Minuten-Andachten, mit denen an jedem Werktag um 18 Uhr „ein verlässliches spirituelles Angebot“ einlädt (www.antonitercitykirche.de und www.citykirchenprojekte.de).
Die Antonitergemeinde mit angeschlossenem Gemeindezentrum engagiert sich darüber hinaus insbesondere für die gesellschaftliche Akzeptanz und die rechtliche Gleichstellung aller Menschen und menschlichen Begegnungen. Das Thema Diversität wird in der Antoniterkirche nicht nur „in freier Verantwortung vor Gott“ aus dem Evangelium heraus theologisch begründet, sondern auch praktisch gelebt. Zu nennen sind teils langjährige Traditionen wie die Abendmahls-Gottesdienste anlässlich des Christopher Street Day (CSD, ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen), die Weihnachtskonzerte der sich in gleicher Richtung engagierenden Musikergemeinschaft Rainbow Symphony Cologne (RSC) oder die jeweils zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember zusammen mit der Aidshilfe Köln ausgerichteten musikalischen Gedenkfeiern. Vor der Kirche wurde ein Stolperstein verlegt, der in diesem Fall nicht wie meist üblich an Opfer des Nationalsozialismus erinnert, sondern daran, dass die Gemeinde der Antoniterkirche im Jahr 1992 zwei Roma-Familien Kirchenasyl gewährte und für ihr Bleiberecht eintrat.
Wohl eher dem Zufall ihrer Biographie geschuldet, ist die Antoniterkirche auch die Taufkirche der in Köln geborenen Schriftstellerin und Juristin Freya Gräfin von Moltke (1911-2010), die im nicht zuletzt auch christlich-humanistisch geprägten Kreisauer Kreis um ihren Ehemann Helmuth James Graf von Moltke (1907-1945) als Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus aktiv war. Freya von Moltke, geborene Deichmann, wurde am 13. Mai 1911 in der Antoniterkirche evangelisch getauft.
Ebenfalls in der Antoniterkirche fanden die erstmals beim Essener Katholikentag 1968 als ‚Politische Nachtgebete‘ begründeten und zunächst in Köln weitergeführten ‚Politischen Gottesdienste‘ statt (Wilhelm 2008, S. 353). Die ‚Nachtgebete‘ wurden in Köln bis zur Mitte der 1970er Jahre von einem ökumenischen Arbeitskreis um – unter anderen – die Theologinnen Dorothee Sölle (1929-2003) und Marie Veit (1921-2004) sowie den Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll (1917-1985) monatlich als gottesdienstliche Tradition fortgeführt. Sie nahmen sich gesellschaftlich umstrittenen Themen der Zeit an, wie z. B. dem Vietnamkrieg („Vietnam ist Golgotha“), der griechischen und der chilenischen Militärdiktatur, dem Terror der Baader-Meinhof-Gruppe / Rote Armee Fraktion, dem Mitbestimmungsrecht, dem Abtreibungs-Paragrafen 218 oder anstehenden Bundestagswahlen. Der Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Frings (1887-1978, amtierte 1942-1969) hatte die Nutzung katholischer Kirchenräume für diesen Zweck untersagt – aber auch bei der protestantischen Kirchenleitung, die in der dabei meist überfüllten Antoniterkirche Gastrecht gewährte, stießen die ‚Nachtgebete‘ teils auf scharfen Widerspruch.
Seit 2016 gehört die Antonitergemeinde dem weltweiten Netzwerk der ‚Nagelkreuzgemeinschaft‘ an. Die Community of the Cross of Nails setzt sich für Frieden und Versöhnung ein und möchte die Idee einer völkerweiten Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg in die Welt hinaus tragen. Sie hat ihren Ursprung im englischen Coventry, wo im November 1940 bei einem verheerenden deutschen Luftangriff mit 568 Toten die Stadt und die Kathedrale St. Michael’s fast vollständig zerstört wurden. Ein „Nagelkreuz von Coventry“ findet sich als Symbol der Gemeinschaft in der nördlichen Seitenkapelle.
Quelle Informationstafeln außer- und innerhalb der Antoniterkirche (Stand 2. Juli 2020).
Internet www.heiligenlexikon.de: Antonius der Grosse (abgerufen 15.07.2020) www.archive.nrw.de: Portal der Archive in Nordrhein-Westfalen, Historisches Archiv der Stadt Köln, Bestand 202 Antoniter (abgerufen 16.07.2020) www.deutsche-biographie.de: Mühlengasse, von der (die Weisen), Kölner Patriziergeschlecht (abgerufen 20.07.2020) klosterdatenbank.germania-sacra.de: Germania Sacra - Klöster und Stifte des Alten Reiches, Sackbrüderniederlassung, später Antoniterkloster Köln (abgerufen 21.07.2020) de.wikipedia.org: Antoniterkirche Köln (abgerufen 15.07.2020) www.antonitercitykirche.de: Evangelische Gemeinde Köln, AntoniterCityKirche (abgerufen 15.07.2020) www.citykirchenprojekte.de: Netzwerk Citykirchenprojekte (abgerufen 16.07.2020) nagelkreuz.org: Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e. V. (abgerufen 15.07.2020) deu.archinform.net: Heinrich Otto Vogel, Architekt (abgerufen 15.07.2020) www.koeln-lotse.de: Der Barlach-Engel: „Der Schwebende“ ist ein Friedensdenkmal (Uli, der Köln-Lotse vom 09.04.2022, abgerufen 11.04.2022) www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 15.07.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024) www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
Lexikon des Mittelalters. LexMA, dtv-Ausgabe in 9 Bänden. München.
Bönnen, Gerold; Hirschmann, Frank G. (2006)
Klöster und Stifte von um 1200 bis zur Reformation. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.3.) S. 34, Bonn.
Ewald, Wilhelm / Clemen, Paul (Hrsg.) (1980)
Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Köln, St. Alban - St. Andreas - Antoniterkirche - St. Aposteln - St. Cäcilia - St. Columba - St. Cunibert - Elendskirche - St. Georg. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 6.4.) Düsseldorf (Nachdruck der Ausgabe von 1916).
Schmitz, Britta; Schmitz, Monika (2020)
111 Kölner Kirchen, die man gesehen haben muss. S. 14, Nr. 3, Köln.
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