Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen in Humboldt/Gremberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 55′ 56,17″ N: 7° 00′ 5,13″ O 50,93227°N: 7,00143°O
Koordinate UTM 32.359.562,61 m: 5.644.194,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.442,81 m: 5.644.589,51 m
  • Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen (2018)

    Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen (2018)

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    Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen (2018)

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Gründung als Metallhandel in der Kölner Altstadt
Das Unternehmen geht auf einen 1829 in der Kölner Altstadt gegründeten Metallhandel zurück, dem später eine Fabrik für Bleiröhren und -bleche angegliedert wurde. 1884 begann die Familie Hagen mit der Herstellung von Bleibatterien, technisch korrekt „Akkumulatoren“ genannt. Südlich der selbständigen Industriestadt Kalk errichtete die Firma 1890 ein großes Gießereigebäude mit zwei Fabriketagen. Die der Rolshover Straße zugewandte Seite des Backsteinbaus gliedern flache Pfeiler und Gesimse aus gelbem Backstein in einheitliche Abschnitte. Den mittleren Bauteil schloss ursprünglich ein Ziergiebel ab.

Entwicklung des Unternehmens
Durch das um die Jahrhundertwende wachsende Interesse an Elektrofahrzeugen, die in Köln u.a. die Firmen Heinrich Scheele und H. E. Geist bauten, waren auch die bei Gottfried Hagen produzierten Batterien zunehmend gefragt. Im Jahr 1900 wurde dem Werk eine Fabrik für „technische Gummiwaren aller Art“ angegliedert, die sich zum zweiten Standbein des prosperierenden Unternehmens entwickelte. Für die wachsende Belegschaft entstand um 1905 ein eigenes, mehrstöckiges Sozialgebäude, dessen Eingang mit Symbolen der Elektrizität versehen ist. Die Niederlassungen außerhalb Deutschlands – darunter eine Batteriefabrik in Chicago – gingen im Ersten Weltkrieg verloren. 1922 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, blieb aber überwiegend in der Hand der Gründerfamilie.

Heutiger Zustand des Geländes
Von den zahlreichen späteren Werksbauten hat sich an der rückwärtigen Grundstücksgrenze ein Gebäude erhalten, das inzwischen in Büroräume umgebaut wurde und noch sehr vom Charme eines industriellen Altbaus profitiert. Der Hauptteil des Areals wurde nach der Schließung der Firma 1983 freigeräumt, aufwändig entgiftet und durch die neu angelegte Gottfried-Hagen-Straße erschlossen. Überwiegend in Neubauten befindet sich hier das „Rechtsrheinische Technologiezentrum“, eine städtische Initiative zur Förderung des Strukturwandels in Kalk und Humboldt/Gremberg, wo in den letzten Jahrzehnten Zehntausende von Industriearbeitsplätzen verlorengingen. Dass hier – im Unterschied zur Chemischen Fabrik Kalk – trotz der gravierenden Altlasten einige denkmalwerte Bauten erhalten blieben, ist auch dem hartnäckigen Einsatz des Kölner Stadtkonservators zu verdanken.

Hinweis
Das Objekt „Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen“ ist seit 1983 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 1505).

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)

Literatur

Buschmann, Walter; Hennies, Matthias; Kierdorf, Alexander (2018)
Via Industrialis. Entdeckungsreise Kölner Industriekultur. S. 134, Essen.

Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen in Humboldt/Gremberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rolshover Straße 89
Ort
51105 Köln - Humboldt/Gremberg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1884 bis 1905

Empfohlene Zitierweise

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Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf: „Accumulatorenfabrik Gottfried Hagen in Humboldt/Gremberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290429 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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