Vorherige Rheinquerungen: Fähren und Eisenbahntrajekt (ab 1852)
Vorgängerbauwerk Admiral-Scheer-Brücke (1907-1945)
Die Friedrich-Ebert-Brücke
Aktuelle Situation
Internet
Vorherige Rheinquerungen: Fähren und Eisenbahntrajekt (ab 1852)
Die heutige Brücke geht in ihrem Ursprung als Querung des Rheins auf vorherige Fähren vor Ort und dann auf das ab 1852 betriebene Eisenbahntrajekt Homberg-Ruhrort zurück. Dieses war die älteste Anlage ihrer Art am Rhein und setzte im 19. Jahrhundert Eisenbahnwaggons auf einem Fährschiff über den Fluss. Nach dem nicht genau überlieferten Ende des Trajektverkehrs (zwischen 1884/85 und 1907/12) verkehrten zwischen den Gemeinden Homberg und Ruhrort Dampffähren über den Rhein. Auf den historischen Karten der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) findet sich neben der hier noch verzeichneten „Eisenbahn-Fähre“ eine „Privat-Fähre“. Für die Zeit vor dem Betrieb des Eisenbahntrajekts zeigt die zwischen 1836 und 1850 erarbeitete Preußischen Uraufnahme hier eine „Homberger Dampffähre“ (vgl. Kartenansichten).
Vorgängerbauwerk Admiral-Scheer-Brücke (1907-1945)
Vorgängerbau der heutigen Friedrich-Ebert-Brücke war eine feste Straßenbrücke für Straßenbahnen, Fuhrwerke und Fußgänger an gleicher Stelle, die nach langjährigem Betreiben der Gemeinden Homberg und Ruhrort zwischen 1904 und 1907 erbaut worden war. Die nach dem Kommandaten der deutschen Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg benannte Admiral-Scheer-Brücke wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt.
Die Friedrich-Ebert-Brücke
Die Nachkriegsbrücke zwischen Homberg und Ruhrort wurde ab 1951 erbaut und konnte - mehr als neun Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs - zum 18. Dezember 1954 dem Verkehr übergeben werden.
Die neue Brücke erhielt ihren Namen nach dem sozialdemokratischen Politiker Friedrich Ebert (1871-1925). Ebert war von 1913 bis 1919 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und von 1919 bis zu seinem Tod 1925 der erste Reichspräsident der Weimarer Republik.
Der Bau entstand in neuer Form als „unechte“ Hängebrücke bzw. Zügelgurtbrücke. Hierbei wurden die Tragseile der beiden auf Betonpfeilern stehenden stählernen Pylonen nicht in Ankerblöcken im Baugrund befestigt, sondern mit dem vollwandig ausgeführten Versteifungsträger für die Fahrbahnen verbunden.
Beim Neubau wurden die beiden alten, an Stadttortürme erinnernden Brückentürme auf Ruhrorter Seite als gestalterisches Gegengewicht zu der eisernen Brücke genutzt und die beiden erhaltenen Hafenbrücken sowie deren Rampensysteme baulich eingebunden. Die Friedrich-Ebert-Brücke überspannt somit auf Homberger Seite den Seitenarm des Eisenbahnhafens, führt dann zentral über den Rhein und auf Ruhrorter Seite mit einem Anschluss an die Uferpromenade über den Hafenarm zum Südhafen mit dem Werft- und dem Bunkerhafen.
Als Gesamtbaukosten für die Friedrich-Ebert-Brücke werden 35 Millionen DM genannt (www.historisches-homberg.de).
Die Stützweiten der 24 Meter breiten Brücke betragen (nach eigener Messung und den teils abweichenden Angaben im Internet):
- 128,4 Meter für den linksrheinischen Brückenabschnitt über den Homberger Eisenbahnhafen bis zum ersten Pylon,
- 285,5 Meter für die zentrale Strombrücke zwischen den beiden Pylonen,
- 128,4 Meter für den rechtsrheinischen Abschnitt nach dem zweiten Pylon über der Einfahrt zum Südhafen und
- 58,8 Meter für das Stück zwischen dem Rheinufer und den Homberger Brückentürmen.
Das somit insgesamt gut 600 Meter lange Brückenbauwerk verfügt über vier Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr, beiderseits befinden sich davon getrennte Geh- und Radwege.
Aktuelle Situation
Zwischen den Jahren 1999 und 2003 wurde die Brücke auf ihre statische Tragfähigkeit hin überprüft, überholt und baulich verstärkt: „Zur Erhöhung der Tragfähigkeit der Hauptträger wurden die Betongehweg-platten durch orthotrope Stahlplatten ersetzt. Die genieteten Obergurte sind durch geschweißte sowie geschraubte Stahlplatten verstärkt worden.“ (www.ing-dannenberg.de)
Im Mai 2010 wurde am östlichen Pylon die nach der Ruhrorter Industriellen-Dynastie benannte und von dem Konzern Franz Haniel & Cie. GmbH finanzierte „Haniel-Treppe“ eingeweiht, die seitdem von der Brücke zur touristisch genutzten Mercatorinsel zwischen den Hafeneinfahrten hinabführt, neben der Treppe befindet sich eine Aussichtsplattform in 16 Meter Höhe.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2023)
Internet
www.baukunst-nrw.de: Friedrich-Ebert-Brücke Duisburg (abgerufen 16.10.2023)
www.historisches-homberg.de: Admiral-Scheer-Brücke (Text Chr. Streiber, 03.01.2018, abgerufen 16.10.2023)
de.wikipedia.org: Friedrich-Ebert-Brücke Duisburg (abgerufen 16.10.2023)
www.ing-dannenberg.de: Rheinbrücke Duisburg-Homberg (abgerufen 16.10.2023)
www.bz-duisburg.de: Brücken in Duisburg (abgerufen 16.10.2023)