Montanindustriell geprägter Kulturlandschaftsbereich des Braunkohlentagebaus mit Relikten älterer Siedlungsphasen:
Kraftwerk Goldenberg: ältestes Großkraftwerk im Rheinischen Braunkohlenrevier mit erhaltenen Bauteilen aus den Gründungsjahren 1914-1917; im Norden Anschluss an Nord-Süd-Kohlenbahn; Luftschutzbunker von 1939/40; Brikett- und Kohlenstaubfabrik Ville / Berrenrath: letzte im Südrevier in Betrieb genommene und bis heute produzierende Fabrik mit erhaltenen Bauten der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen (Braunkohlen- und Brikettwerke Roddergrube AG). - Werkssiedlung Knapsack mit repräsentativen Oberbeamtenhäusern der 1920er Jahre, Werkswohnungsbauten der 1950er Jahre und Friedhof als Rest des umgesiedelten Ortes Knapsack; in den 1930er Jahren auf ausgekohltem Gelände errichtete zeittypische Werksiedlung Berrenrath. - Umsiedlungsort Berrenrath (1950er Jahre): erste geschlossene Umsiedlung eines Ortes unter Beibehaltung einer eigenständigen Struktur. - Als Wahrzeichen des Chemieparks Knapsack das sogenannte Feierabendhaus von 1957, ein markantes Veranstaltungs- und Ausstellungsgebäude (Architekt K. Hell, Köln).
Kloster Burbach, begrenzt durch Restseen der Braunkohlentagebaue Gotteshülfe und Engelbert (Otto-Maigler-See, Hürthsee): ehemaliges Zisterzienserinnenkloster mittelalterlichen Ursprungs mit Bauten des 18. Jahrhunderts (auch Bodendenkmal), Klosterhof und Relikten der Wassermühle; alte Obstbaum-, Niederwald- und naturnahe Restwaldbestände. - Vom Tagebau verschontes barockes Herrenhaus (1714) der Burg Schallmauer mit altem Baumbestand, ehemalige Wasserburganlage des Kölner Domstiftes von 1714 (auch Bodendenkmal). - Hof „Alt-Zieskoven“ mit Garten, Obstwiese und Weiden in alten landwirtschaftlichen Ackerflächen als Rest einer bäuerlichen Landschaft.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes
- Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Wahren als landschaftliche Dominante
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)