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Doppelhäuser in der Dr.-Krauß-Straße in Knapsack (2014)
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Gästehaus und Ausbildungsstätte für Hauswirtschafterinnen der Hoechst AG in der Gartenstraße in Knapsack (2014; freundlicher Hinweis von Herrn Alfred Teske, 2020)
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Sieben-Zwerge-Häuser in der Alleestraße (2014)
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Beamtensiedlung Dr.-Krauß-Straße in Knapsack (2014)
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Die Doppelhäuser der Oberbeamtensiedlung sind gelb verputzt, haben grüne Fensterläden und ein Mansarddach (2014).
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Die drei repräsentativen Doppelhäuser der Oberbeamtenkolonie in Knapsack sind unterschiedlich gestaltet (2014).
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Gästehaus und Ausbildungsstätte für Hauswirtschafterinnen der Hoechst AG in der Gartenstraße in Knapsack (2014; freundlicher Hinweis von Herrn Alfred Teske, 2020).
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Die farbenfrohen Sieben-Zwerge-Häuser in der Alleestraße wurde zwischen 1953-57 errichtet (2014).
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Die repräsentativen Wohnhäuser ließ die Hoechst AG in den 1920er Jahren in der Dr.-Krauß-Straße errichten (2014).
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Geschichte des Ortes Knapsack Die vermutlich Ende des Mittelalters entstandene Siedlung Knapsack geht zurück auf eine Eremitage eines Waldbruders, der sich um eine Wallfahrtskapelle kümmerte sowie eine kleine Ansiedlung auf einer Rodung des Knapsacker Velt nahe den Quellen des Knapsacker Baches (Faust 2009, S. 35f).
Anfang des 20. Jahrhunderts schloss die Gewerkschaft „Vereinigte Ville“ (1903 übernommen von der Roddergrube) die gleichnamige Braunkohlengrube westlich des Ortes Knapsack auf und baute nach und nach bis zum Ersten Weltkrieg entlang des Bertramsjagdwegs insgesamt fünf Brikettfabriken (Faust 2009, S. 74). Den Ausbau der Braunkohlenindustrie in Knapsack nahm die 1906 in Frankfurt am Main gegründete Deutsche Carbid AG zum Anlass, ihre energieintensive Produktion von Kalkstickstoff und Carbid 1908 auf dem Knapsacker Hügel in direkter Nachbarschaft zu den Brikettfabriken aufzunehmen (Faust 2009, S. 76). 1913 wurde das Kraftwerk Goldenberg gebaut. Die Industrialisierung veränderte das landschaftliche Gepräge um Knapsack grundlegend; es wurden hunderte Werkswohnungen für die vielen benötigten Arbeitnehmer u.a. zwischen Alleestraße und Industriestraße/Grüner Weg errichtet. Für ihre Ingenieure und leitenden Chemiker schuf die Hoechst AG in den 1920er Jahren die sogenannte „Oberbeamtenkolonie“ in der Garten- und Dr.-Krauß-Straße, damit diese in Bereitschafts- und Notfällen schnell zur Verfügung standen (de.wikipedia.org, Knapsack).
In den 1960er Jahren mehrten sich die Proteste innerhalb der Bevölkerung gegen die immensen Emissionen der Fabriken auf dem Knapsacker Hügel, sodass vonseiten der Knapsacker Bewohnerinnen und Bewohner der Wunsch nach einer Umsiedlung geäußert wurde. Der Beschluss zu einer Umsiedlung wurde schließlich Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre gefasst. Allerdings zog sich die Durchführung der ursprünglich anvisierten geschlossenen Umsiedlung aufgrund von Einzelfalllösungen in der Umsiedlungsentschädigung und -finanzierung dermaßen in die Länge, dass nur 20% der ursprünglichen Bevölkerung an den neuen Umsiedlungsort, die Pescher Höfe, zogen (Faust 2009, S. 186f). Viele zogen nach Berrenrath und Hermülheim. Der Großteil der alten dörflichen Infrastruktur wie Kirchengebäude (Dankeskirche und St. Josef), Schule, Privathäuser, städtische Wohnungen sowie 444 Werkswohnungen wurden ab Mitte der 1970er Jahre abgerissen (Faust 2009, S. 187). Knapsack ist der einzige Ort Deutschlands, der aus Umweltschutzgründen umgesiedelt wurde.
Heutiger Zustand Ausgenommen vom Abriss und bis heute erhalten wurden einige Werkswohnungen der Hoechst AG, vor allem aber die noch bewohnten Häuser der Oberbeamtenkolonie. Auch der ehemalige Friedhof mit Kriegerdenkmal und russischem Mahnmal auf dem Massengrab russischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter, das Straßensystem sowie die Straßennamen sind noch erhalten (de.wikipedia.org, Knapsack). Dort, wo ehemals die Dorfmitte Knapsacks war, ist mittlerweile ein Gewerbegebiet angesiedelt. Die drei bis 1933 von einer Mauer umgebenen und heute renovierten Doppelhäuser für Beamte in der Dr.-Krauß-Straße zeigen eine variable Gestaltung der Dachform, spiegeln aber in der Fassade eine einheitliche Gestaltung wider. Sie stehen seit 2003 unter Denkmalschutz (Faust 2009, S. 187). Mit dem Strukturwandel auf dem Knapsacker Hügel ging auch eine wesentliche Verringerung der Emissionen einher. Mittlerweile wurden bzw. werden auch die verbliebenen Reihenhäuser mit ehemaligen Werkswohnungen am Grünen Weg (gebaut Anfang 1960er Jahre) privatisiert und renoviert; gleiches gilt für die „Sieben Zwerge-Häuser“ (gebaut 1953-57) an der Alleestraße. Einige wenige Wohnhäuser stehen noch im Bereich Industriestraße/Nachtigallenhof (de.wikipedia.org, Knapsack).
Kulturhistorische Bedeutung Die Häuser der Werks- und Beamtensiedlung in Knapsack sind insgesamt von hohem Zeugniswert für die Industrialisierung des Knapsacker Hügels und den dringend benötigten Wohnraum für die zahlreichen Arbeitnehmenden sowie die damalig ausgeübte Werksfürsorge. Im Gegensatz dazu erinnern das verlassene Dorf Knapsack mit dem erhaltenen Straßensystem und der ehemalige Friedhof auch an die schweren Umweltbelastungen, die der für das wirtschaftliche Wohlergehen der Gemeinde Hürth und ihre Bewohnerinnen und Bewohner so wichtige Industriekomplex auf dem Knapsacker Hügel mit sich brachte.
Hinweise Das Objekt „Knapsack mit Beamtensiedlung und Werkssiedlung“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Berrenrath, Knapsack (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 155). Die Beamtensiedlung in Knapsack ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Hürth, laufende Nummer 103) (de.wikipedia.org, Liste der Baudenkmäler in Knapsack).
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Empfohlene Zitierweise
Nicole Schmitz (2017): „Knapsack mit Beamtensiedlung und Werkssiedlung”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-244488 (Abgerufen: 15. Februar 2025)
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