Ehemalige Reichsabtei Kornelimünster (814-1802) mit zugehöriger Siedlung des 17./18. Jahrhunderts im Indetal: ehemalige Abteikirche St. Kornelius, fünfschiffige Bruchstein-Halle des 14.-16. Jahrhunderts mit vorgelagertem quadratischem Westbau; Abteianlage des 18. Jahrhunderts in Backstein um zwei Innenhöfe. – Städtische Bürgerhäuser des 17./18. Jahrhunderts; oberhalb der Abteikirche auf einem Bergrücken alte katholische Pfarrkirche St. Stephanus, eine spätgotische Hallenkirche des 15. Jahrhunderts aus Backstein mit westlich vorgelagertem zweigeschossigem karolingischen Bau; Klostermühle mit Graben. – Landschaftsprägende Ortssilhouette. - Oberhalb Kapelle Klause mit Prozessionsweg von Kornelimünster.
Tal der Inde oberhalb von Kornelimünster: bei Walheim Schloss Friesenrath (1926/27; Graf Beissel von Gymnich) und Friesenrather Hof (1721), ein ehemaliger Fronhof der Abtei Kornelimünster; Straßendorf Hahn mit zweigeschossiger Wohnbebauung des 18./19. Jahrhunderts in Kalk-Bruchstein, neugotische katholische Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Mutter (1880/1881, Architekt V. Statz), ausgedehnte ehemalige Kalksteinbrüche mit Kalköfen bei Walheim (Ofenbatterien des frühen 20. Jahrhunderts) und Hahn; Schlausermühle und Bleihütte mit Mühlengraben und Teichen; Bruchstein-Bogenbrücke der Bahnstrecke Stolberg – Raeren von 1899.
Tal der Inde unterhalb von Kornelimünster mit drei den Bach begleitenden Mühlengräben (bis Steinebrück, Komerich und Elgermühle): Bilstermühle, oberhalb Kalkofen von 1870, der älteste erhaltene in Aachen, Tuchfabrik Komerich mit Teichanlage, Elgermühle. – Im weiteren Verlauf Hof Gedau und historische Mühlenstandorte des 16. bis frühen 19. Jahrhunderts: die Kupfermühlen Bocksmühle und Buschmühle, die Haumühle und die Fabrik Nepomucenusmühle mit historischer Bausubstanz und wasserbautechnischen Anlagen.
Bodendenkmäler: Im Indetal bei Friesenrath römisches Landgut, auf der Höhe östlich Kornelimünster gallo-römische Tempelanlage Varnenum, Kloster Kornelimünster und Kanalisation Höllenbachkanal, bei Klaus vorgeschichtliche Ringwallanlage auf Geländesporn oberhalb der Indeniederung, Komericher Mühle mit Mühlenkanal und -teich, Fossilienlagerstätte bei Gedau, im Münsterbusch Relikte des Steinkohlenbergbaus (Halden und Pingen) sowie Bunker des Westwalls. - Erhaltenes geoarchäologisches Archiv in den Ablagerungen der Auen.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes – Bewahren der Struktur des Straßendorfs
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)