Stadtteil Köln-Weidenpesch

Stadtteil 505 im Kölner Stadtbezirk 5 Nippes, bis 1888 „Merheim (linksrheinisch)“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 59′ 0,7″ N: 6° 56′ 30,14″ O 50,98353°N: 6,94171°O
Koordinate UTM 32.355.525,62 m: 5.650.009,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.566.171,83 m: 5.650.236,39 m
  • Wohngebäude der nach dem Möbelfabrikanten und Kunstmäzen Jakob Pallenberg (1831-1900) benannten "Pallenberg-Arbeitersiedlung" in Köln-Weidenpesch (2014).

    Wohngebäude der nach dem Möbelfabrikanten und Kunstmäzen Jakob Pallenberg (1831-1900) benannten "Pallenberg-Arbeitersiedlung" in Köln-Weidenpesch (2014).

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  • Blick über das Landschaftsschutzgebiet "Nordfriedhof und Ginsterpfad-Gelände" und das Naturschutzgebiet "Am Ginsterpfad" in Köln-Weidenpesch (Drohnenaufnahme 2019). Im Bildhintergrund die Sykline von Köln.

    Blick über das Landschaftsschutzgebiet "Nordfriedhof und Ginsterpfad-Gelände" und das Naturschutzgebiet "Am Ginsterpfad" in Köln-Weidenpesch (Drohnenaufnahme 2019). Im Bildhintergrund die Sykline von Köln.

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  • Blick auf die Haupttribüne der Galopprennbahn Weidenpescher Park in Köln-Weidenpesch während der Oldtimer-Veranstaltung "Classic-Koeln" (2021).

    Blick auf die Haupttribüne der Galopprennbahn Weidenpescher Park in Köln-Weidenpesch während der Oldtimer-Veranstaltung "Classic-Koeln" (2021).

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    Knöchel, Franz-Josef
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    Franz-Josef Knöchel
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  • Die denkmalgeschützte Tribüne des Stadions an der Rennbahn Weidenpescher Park in Köln (2024).

    Die denkmalgeschützte Tribüne des Stadions an der Rennbahn Weidenpescher Park in Köln (2024).

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    Michael Höller
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  • Luftbildaufnahme von Köln-Weidenpesch in westliche Richtung (2021), zentral im Bild die Pferderennbahn Weidenpescher Park, rechts die Kleingartenanlage nördlich der Scheibenstraße.

    Luftbildaufnahme von Köln-Weidenpesch in westliche Richtung (2021), zentral im Bild die Pferderennbahn Weidenpescher Park, rechts die Kleingartenanlage nördlich der Scheibenstraße.

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    Knöchel, Franz-Josef
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    Franz-Josef Knöchel
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  • Blick über den Fußballplatz auf die Tribüne des Stadions Köln-Weidenpesch bei einem Spiel des VfL Köln 99 gegen Essen in den 1950er Jahren.

    Blick über den Fußballplatz auf die Tribüne des Stadions Köln-Weidenpesch bei einem Spiel des VfL Köln 99 gegen Essen in den 1950er Jahren.

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  • Ausschnitt eines Kupferstichs von Joan Blaeu (1596-1673), die auf 1663 datierte Karte "Descriptio Agri Civitatis Coloniensis" zeigt die Umgebung von Köln.

    Ausschnitt eines Kupferstichs von Joan Blaeu (1596-1673), die auf 1663 datierte Karte "Descriptio Agri Civitatis Coloniensis" zeigt die Umgebung von Köln.

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    Blaeu, Joan / Rheinisches Bildarchiv (gemeinfrei)
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Der Kölner Stadtteil 505 Weidenpesch gehört zum Stadtbezirk 5 Nippes. In Weidenpesch leben heute etwa 14.000 Menschen auf einer Fläche von 3,91 Quadratkilometern (13.566 Einwohner*innen zum 31.12.2009 bzw. 14.006 zum 31.12.2019, www.stadt-koeln.de).

Der Name des linksrheinischen Kölner Stadtteils hat seinen Ursprung in einem zum Stift Sankt Gereon gehörenden Hof.
Die Hofsiedlung findet sich in der auf der 1663 datierten Karte des Kölner Umlands Descriptio Agri Civitatis Coloniensis des niederländischen Kartografen und Kupferstechers Joan Blaeu (1596-1673) als „Wydenpesch“ eingezeichnet (vgl. Abb.).
In den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) von Jean Joseph Tranchot (1752-1815) und Philipp Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling (1775-1851) ist er dann als „Weiden Paescherhof“ verzeichnet und liegt südöstlich der Siedlung „Merrhem“ an der „Grande Route de Neuss à Cologne“, der Neusser Straße (heutige Bundesstraße B 9). Die Karten der zwischen 1891 und 1912 erarbeiteten Preußischen Neuaufnahme weisen den Hof dann bereits als „Weidenpesch“ bei „Mehrheim“ aus (vgl. die Ansicht auf den genannten historischen Karten).

Der Ort wurde zumeist „Merheim“ genannt, so auch in der Aufstellung der Bürgermeistereien vom 20. April 1816, wo die folgenden damals zur Bürgermeisterei Longerich mit insgesamt 2.229 Einwohnern gehörenden Ortschaften und Wohnplätze genannt werden: Longerich (mit 394 Bewohnern), Bergheim (40), Butzweiler (3), Heckhof (12), Heimershof (30), Lindweiler (15), Merheim (das heutige Weidenpesch mit 323 Bewohnern), Mauenheim (45), Niehl (796), Nippes (275), Nüsselberg (12), Riehl (173), Volkshoven (101) und Weidenpesch mit 10 Einwohnern (Kisky u.a. 1966, S. 13).
Zum 1. April 1888 wurde der bis dahin der Bürgermeisterei Longerich zugeordnete Stadtteil „Merheim (linksrheinisch)“ nach Köln eingemeindet.

Aufgrund der Namensgleichheit mit dem rechtsrheinischen Merheim (dem heutigen Stadtteil 806 im Stadtbezirk 8 Kalk), kam es immer wieder zu ärgerlichen Verwechslungen. Nicht zuletzt auch wegen der immer wieder falschen Postzustellungen beiderseits des Rheins wurde der linksrheinische Stadtteil schließlich 1952 offiziell in „Weidenpesch“ umbenannt.

Der junge Stadtteil Weidenpesch entwickelte sich zwischen den 1920er- und 1950er-Jahren durch zahlreiche neu angelegte Wohnsiedlungen, z.B. in der Mollwitz-, Lobositz- und Zorndorfstraße. In dem Stadtteil liegt der Weidenpescher Parks mit der berühmten Galopprennbahn (1898 errichtetet); das Sportzentrum war seinerzeit das größte seiner Art in Deutschland und bis zur Errichtung des Sportparks Müngersdorf 1921/23 Kölns wichtigstes Sportgelände (HbHistSt NRW 2006 und Bauer 2021).
Nördlich des Parks und der Scheibenstraße befinden sich das 1978 eröffnete Führungs- und Schulungszentrum der Feuerwehr Köln mit der Rettungswache 5 samt zentraler Leitstelle und Branddirektion sowie die Bezirkssportanlage Weidenpersch. Westlich der Neusser Straße, die das Zentrum des Stadtteils ist, liegt die nach dem Möbelfabrikanten und Kunstmäzen Jakob Pallenberg (1831-1900) benannte Pallenberg-Arbeitersiedlung und der 1896 als einer der neuen „Entlastungsfriedhöfe“ angelegte Kölner Nordfriedhof.
Nordwestlich des Friedhofs befindet sich das rund 21 Hektar große Naturschutzgebiet „Am Ginsterpfad“ im Bereich einer ehemaligen Kiesabbaufläche. Dieses steht seit 1991 unter Naturschutz und darf aus Gründen des Tier- und Pflanzenschutzes größtenteils nicht betreten werden.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016/2022)

Internet
www.stadt-koeln.de: Weidenpesch (abgerufen 09.05.2016)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen 2010 (PDF-Datei, abgerufen 09.05.2016)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,5 MB, Stand 31.12.2019, abgerufen 05.11.2021)
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Am Ginsterpfad (K-015) (abgerufen 05.11.2021)
de.wikipedia.org: Weidenpesch (abgerufen 09.05.2016)

Literatur

Bauer, Heinz-Georg (2021)
Der Weidenpescher Park. In: Kölsch-Diplom-Arbeit an der Akademie för uns kölsche Sproch (Mentor: Dr. Norbert Faßbender), o. O.
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 563-617, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. Köln-Zollstock.

Stadtteil Köln-Weidenpesch

Schlagwörter
Ort
50667 Köln - Weidenpesch
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1888 bis 1952

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„Stadtteil Köln-Weidenpesch”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-251774 (Abgerufen: 3. Oktober 2024)
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