Nach Abbruch der baufälligen alten Kirche 1825 wurde 1834/35 die neue Kirche mit Unterstützung des preußischen Staates, der ein Drittel der Kosten übernahm, errichtet.
1909 bezog die Unternehmerfamilie Mülhens („Kölnisch Wasser 4711“) das Schloss Röttgen unmittelbar östlich von Heumar. Es entwickelte sich eine enge Verbindung zwischen der Pfarrei und der Familie Mülhens. Dies resultierte in verschiedenen Schenkungen wie u.a. einer elektrischen Orgel, zwei Glocken und dem Umbau des Kindergartens, Kirchenfenstern und den Altarbildern der Mutter Gottes und des Hl. Cornelius. 1957 wurde die Kirche wegen Einsturzgefahr geschlossen und aufwändig restauriert. 1964 wurde eine neue Sakristei gebaut.
Die Saalkirche ist aus Backsteinen im klassizistischen Stil mit Satteldach sowie einem kreisförmigen Chor errichtet. Der neuromanische achteckige Turm unter der Leitung des Kölner Architekten Theodor Kremer wurde 1886 gebaut. Die ursprünglichen Fenster der Kirche wurden durch einen Luftangriff 1942 zerstört. Die neuen Fenster wurden 1956 von der Witwe Maria Mülhens gestiftet. Sie wurden vom Benediktiner Mönch Bruder Notker entworfen.
An der Ostwand der Kirche neben dem Chor steht die Statue des Hl. Cornelius. Herkunft und Alter sind nicht bekannt. Mit dem Schultzpatron der Kirche ist eine Legende verbunden. Diese besagt, dass beim verheerenden Rheinhochwasser 1784 die Statue des Cornelius (Namenstag 16. September) angespült wurde. Die Orte Rath und Heumar sind demnach durch die Fürsprache des Heiligen vom Hochwasser verschont geblieben. Daraufhin wurde Cornelius Schutzpatron der Pfarrei Heumar. Seit der Restaurierung 1964 steht die Statue an ihrem heutigen Standort auf einer Mamorkonsole. Durch diese Legende erlangte die Pfarrei Heumar Bekanntheit. Pfarrer Hieronymus Gymnich besorgte sich 1818 einen Teil der Schädeldecke des Hl. Cornelius aus dem Kirchenschatz von St. Severin als Reliquie. Die Überführung der Reliquie in die Pfarrkirche führte zu einer Wallfahrtstradition. Die Wallfahrt führte zu einer wirtschaftlichen Belebung in Rath-Heumar. Seit den letzten Jahrzehnten hat die Wallfahrt an Bedeutung verloren. Nur am Pfarrpatrozinium findet eine Prozession mit der Reliquie des Heiligen durch Heumar statt.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)
Quelle
Chronik St. Cornelius zu Heumar von Josef Büscher anlässlich des 150-jährigen Jubiläums von St. Cornelius (1985)
Internet
de.wikipedia.org: Rath/Heumar (abgerufen 09.02.2016)