Gegründet als Rittergut im 9.-13. Jahrhundert wird Schloß Röttgen heute von der Mehl-Mülhens-Stiftung als Vollblutgestüt genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anlage britische Militärzentrale und Schauplatz der Verhandlungen des Deutschlandvertrags zwischen Kanzler Konrad Adenauer und den Siegermächten.
Verortung Schloß Röttgen liegt im Kölner Stadtteil Eil im Stadtbezirk Porz. Eingerahmt wird das Gelände des Schlosses durch die Theodor-Heuss-Straße im Westen, die Alte Forststraße mit der parallel verlaufenden ICE-Trasse zum Köln/Bonner Flughafen im Norden, den Heumarer Mauspfad im Osten und den Hirschgraben im Süden. Südlich der großflächigen Anlage befindet sich Gut Leidenhausen.
Historische Entwicklung Zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert entstand Schloss Röttgen als Rittersitz. Nach Abriss des Schlosses Ende des 18. Jahrhunderts wurde es 1866 an alter Stelle als Neubau im romantischen Stil mit gotischen Formen und unter Verwendung von Haussteinteilen verschiedenster Herkunft wieder aufgebaut. Bauherr des Backsteinbaus ist Franz Freiherr Geyr von Schweppenburg. Im Jahre 1909 erwarb Peter Mülhens (1875-1945) Schloss Röttgen. Der Besitzer der „Kölnisch-Wasser-Fabriken“ gründete 1924 das Gestüt Röttgen auf einer Teilfläche der zum Schloss gehörenden Flächen. Nach starken Schäden durch die Bombardierung Kölns im Zweiten Weltkrieg diente Schloss Röttgen als britischer Militärregierungssitz. 1953 wurde das gesamte Gelände wieder der Familie Mülhens zurückgegeben. 1985 ging der der Besitz in die Mehl-Mülhens-Stiftung über.
Heutiger Zustand Heute gehört das Schloss Röttgen mit den angrenzenden Ländereien zu den Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieben Röttgen. Teil der Betriebe ist das Vollblutgestüt Röttgen. Nördlich an die Besitztümer grenzt seit den 90er Jahren die untertunnelte ICE-Trasse zum Flughafen Köln/Bonn an. Noch heute entsprechen die Ausdehnung der zugehörigen Wirtschaftsflächen und die historischen, sternförmig auf Schloss Röttgen zu laufenden Wegeführungen der ersten detaillierten Kartierung der Anlage (Preußische Uraufnahme ab 1842 im Rheinland).
Kulturhistorische Bedeutung Die Gestalt und Ausdehnung von Schloss Röttgen mit den angrenzenden Land- und Forstwirtschaftlichen Flächen, den Wasserflächen, dem Wegenetz und den Eingangsbereichen (Burgähnliche Befestigung der Eingangsstraßen und Einfriedung des gesamten Geländes durch eine circa 11 Kilometer lange Mauer) aus dem 18. Jahrhundert ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Neben der kulturellen Bedeutung ist Schloss Röttgen von großer geschichtlicher Bedeutung. Im Schloss Röttgen handelte der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer (1876-1967), mit den Siegermächten den Deutschlandvertrag aus, welcher das nach dem Zweiten Weltkrieg geltende Besatzungsstatut ablöste.
Quellen GeoPortal NRW (2015): Preußische Uraufnahme, Karte und DGK 5, Deutsche Grundkarte (WMS-Server, abgerufen 30.06.2015).
Internet www.gestuet-roettgen.de: Mehl-Mülhens-Stiftung, Gestüt Röttgen (abgerufen 30.06.2015) www.porz-nordost.info: Schloss Röttgen (abgerufen 30.06.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.08.2021) www.bilderbuch-koeln.de: Stadtteil Porz-Eil (abgerufen 30.06.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 20.10.2020)
Literatur
Herzog, Harald (1981)
Rheinische Schloßbauten im 19. Jahrhundert. In: Arbeitshefte des Landeskonservators Rheinland 37, Köln.
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