Der Tagebau Meuro wurde 1958 im Westen des heutigen Ortes Hörlitz aufgeschlossen. Zuvor war im Tiefbauverfahren Braunkohle aus dem ersten Flöz in der Grube Meurostolln gewonnen worden. Das zweite Flöz in 80 bis 90 m Teufe wurde mit Tagebaugroßgeräten freigelegt und abgebaut.
In Anlehnung an die AVUS, die von den 1920er Jahren bis in die 1940er Jahre als Renn- und Teststrecke genutzt wurde, plante bereits Erich Honecker, eine ähnliche Strecke für die DDR in der Lausitz zu eröffnen. Diese Pläne ruhten bis Mitte der 1990er Jahre, als man überlegte, wie das Gelände des Tagebaus Meuro nach der Rekultivierung genutzt werden könnte und gleichzeitig nach der Stilllegung des Tagebaus neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Zu diesem Zweck gründete sich 1998 der Förderverein Lausitzring e.V. .
Bereits am 17.06.1998 starteten in Folge der Verfüllung der Grube die Vorbereitungsarbeiten. Die Bauarbeiten wurden von Protesten begleitet, da u.a. die Anwohner der umliegenden Ortschaften die Lärmkulisse des Betriebs fürchteten. Die Tiefenverdichtungen begannen am 25.11.1998. Zwischen 1999 und 2000 wurden sämtliche baulichen und verkehrstechnischen Anlagen errichtet. Dazu gehörte das Trioval (Objektnr. 32002746), die Haupt-Renn- und Teststrecke, die fast gänzlich von Tribünen umgeben ist und in der sich das Media Center und Fahrerlager (Objektnr. 32002735) befindet, aber auch die überdachte Haupttribüne (Objektnr. 32002737), die 368 m lang ist und neben dem Windrad (Objektnr. 32002747) das markanteste Bauwerk darstellt. Auch das Hochgeschwindigkeitsoval (Objektnr. 32002736) parallel zur Umgehungsstraße L 55 mit weiteren Testbereichen wie das Skip-Pat oder die Motorcross-Strecke (Objektnr. 32002734) entstand in dieser Zeit. Zur Erinnerung an den Tagebau Meuro wurden Gerätschaften wie eine E-Lokomotive mit Abraumwagen (Objektnr. 32002742) und eine Pflugrückmaschine (Objektnr. 32002739), aber auch Maschinenteile wie ein Schaufelrad (Objektnr. 32002740) und eine Baggerschaufel (Objektnr. 32002761) aufgestellt. Den östlichen Rand der Anlage bildet ein unbefestigter Parkplatz für mehr als 40.000 Pkw. Im Süden schließt sich eine mit Kiefern, Birken und Sanddorn bewachsene Hochkippe an. 2003 wurde im westlichen Bereich der Anlage, unweit der A 13, Abfahrt Klettwitz, ein Technologiezentrum (Objektnr. 32002753) errichtet, das Fahrzeugtestungen durch Automobilfirmen ermöglicht. Im Laufe der über 20jährigen Betriebszeit änderte sich nicht nur der Schwerpunkt der Nutzung, sondern auch die Betreiber der Anlage wechselten mehrfach, ebenso ihr Name. Neben der heutigen Bezeichnung DEKRA Lausitzring ist die Anlage auch als Eurospeedway Berlin-Brandenburg und Eurospeedway Lausitzring bekannt. Seit dem 01.11.2017 betreibt die DEKRA Automobile GmbH die Renn- und Teststrecke. Diente sie anfangs Motorsportereignissen und vereinzelt auch Fahrzeugtestungen, hat sich das Spektrum der Veranstaltungen wesentlich verbreitert. Heute finden Konzerte, diverse Motosportveranstaltungen. Konferenzen, kleinere Veranstaltungen, Ausstellungen und Fahrsicherheitstrainings statt. Doch die hauptsächliche Nutzung ist der Testbetrieb. Dieser Trend ist bereiets seit 2015 zu beobachten. Im Gespräch mit den Verantwortlichen wurde erwähnt, dass ein Ausbau des Testbetriebs und in diesem Zusammenhang eine Erweiterung des östlichen und südlichen Bereichs der Anlage geplant ist.
Datierung:
- Errichtung: 1998-2000
- Eröffnung: 1999
Quellen/Literaturangaben:
- DEKRA Automobil GmbH
- https://www.dekra-lausitzring.de/ (Zugriff am 30.12.2022)
- Broschüre des Lausitzrings
BKM-Nummer: 32001457
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)