Industriekraftwerk Kammgarnspinnerei (ehem.)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 19′ 20,83″ N: 12° 20′ 1,29″ O 51,32245°N: 12,33369°O
Koordinate UTM 33.314.220,59 m: 5.689.059,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.523.366,80 m: 5.687.569,97 m
  • Kraftwerkskomplex aus westlicher Richtung

    Kraftwerkskomplex aus westlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
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  • Kraftwerkskomple aus nördlicher Richtung

    Kraftwerkskomple aus nördlicher Richtung

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    Ronald Heynowski
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Das auf Braunkohlenverfeuerung basierende Industriekraftwerk im an die Limburger Straße grenzenden Bereich zwischen Zschocherscher Sraße und Erich-Zeigner-Allee wurde ursprünglich als Betriebskraftwerk der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. errichtet. Das bildprägende, 1927 bis 1929 erbaute Kesselhaus im Stil des Neuen Bauens ersetzte eine bereits 1896 errichtete Kraftwerkszentrale, die widerum einzelne Kesselanlagen auf dem weitläufigen Industriegelände ablöste, das sich vor 1945 auch jenseits der Zschocherschen Straße erstreckte. Angezogen von Karl Heines Konzept eines Industrieviertels, dessen Gewerbeflächen zum Teil mit eigenen Gleisanschlüssen erschlossen waren (Gleisharfe), siedelte sich die Textilfabrik Ende des 19. Jahrhunderts hier an und baute den Standort kontinuierlich aus. Über das Industriegleis XIV wurde Braunkohle angefahren und anfallende Endprodukte wie Asche abtransportiert. Mit der Zusammenführung der Kammgarnspinnerei und der Buntgarnwerke, deren modernere Produktionsstätten an der Nonnenstraße liegen, wurden die ehemals Stöhr´schen und während des Krieges zum Teil stark beschädigten Fabrikgebäude zugunsten des Standortes in der Nonnenstraße aufgegeben. Zunehmend wurden durch das Kraftwerk umliegende Fabrikationsstandorte mit dessen freiwerdender Energie (auch Heizdampf über Fernleitungen) versorgt sowie Strom ins Energienetz der Stadt eingespeist. 1980 wurde es direkt dem VEB Blechverformungswerk zugeordnet. Das Kraftwerk wurde 1992 stillgelegt und ist seitdem leerstehend. Die das gesamte Areal besitzende Immobilienfirma plant es zu sanieren.
Das Industriekraftwerk ist sowohl als Zeugnis des herausragenden Industriestandortes Plagwitz bedeutsam als auch Sachzeuge für die direkte Abnahme von Braunkohle zur Energieerzeugung im Leipziger Stadtgebiet jenseits der beiden städtischen Großkraftwerke.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung ab 1896 (Altes Kessel- und Maschinenhaus, Gleishalle)

Quellen/Literaturangaben:
  • Riedel, Horst: Plagwitz. Ein Leipziger Stadtteillexikon; Leipzig 2017, S. 109.
  • BA Leipzig, Erich-Zeigner-Allee 64, Band XXXXIV 1961.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. (GND 5309624-1)

BKM-Nummer: 30500076

Industriekraftwerk Kammgarnspinnerei (ehem.)

Schlagwörter
Ort
Plagwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Industriekraftwerk Kammgarnspinnerei (ehem.)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500076 (Abgerufen: 21. März 2025)
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