Ortslage Neukirchen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna, Frohburg
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 05′ 6,15″ N: 12° 31′ 49,8″ O 51,08504°N: 12,5305°O
Koordinate UTM 33.327.044,32 m: 5.662.182,95 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.537.277,06 m: 5.661.238,83 m
  • Exemplarischer Blick in Neukirchen an der jüngeren Hauptstraße auf die Villen und die Brikettfabrik im Hintergrung

    Exemplarischer Blick in Neukirchen an der jüngeren Hauptstraße auf die Villen und die Brikettfabrik im Hintergrung

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
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  • Luftbild der Ortslage Neukirchen von Osten, vorn die Bahnlinie, parallel dazu die Staatsstraße, die mit Arbeiterhäusern flankiert ist, rechts die Brikettfabrik Neukirchen

    Luftbild der Ortslage Neukirchen von Osten, vorn die Bahnlinie, parallel dazu die Staatsstraße, die mit Arbeiterhäusern flankiert ist, rechts die Brikettfabrik Neukirchen

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
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Der Braunkohlenabbau setzte um Neukirchen und die benachbarten Orte Thräna und Wyhra früh ein. In der näheren Umgebung lag beispielsweise die Grube Wyhra, die 1897 als erster Tagebau in der damaligen Amtshauptmannschaft Borna entstand. Die in nördlicher Lage zum historischen Kern gelegene Brikettfabrik Neukirchen wurde bereits 1887 erbaut und produzierte bis 1971 Briketts. Die Grube und Brikettfabrik Thräna sowie die Tagebaue Neukirchen und später Borna-Ost/Bockwitz waren ebenso umliegende Arbeitsstätten der Neukirchener.
Aus dieser Notwendigkeit heraus, Wohnungen für die Belegschaft zu schaffen, entstanden in Neukirchen Wohnhäuser – von der üppigen Direktorenvilla der Brikettfabrik bis zum bescheidenen Wohnblock. Die Häuser lagen im Osten des Ortes, vorzugweise an der Hauptstraße zur Brikettfabrik (Straße des Friedens) und in Bahnhofsnähe an der Nenkersdorfer Straße, denn im Gegensatz zu Wyhra und Thräna verfügte Neukirchen über einen vorteilhaften Bahnanschluss. Der braunkohlenbedingte Wohnungsbau setzte spätestens in den 1890er Jahren ein und dauerte bis in die 1960er Jahre an. Es ist davon auszugehen, dass weitere Häuser mit Braunkohlenbezug an der Straße des Friedens und der Nenkersdorfer Straße entstanden sind, zu denen sich bisher jedoch keine Belege finden ließen. Im Vergleich mit den beiden Nachbarorten fällt die geringe Zahl alter Arbeiterhäuser auf. So entstanden in Neukirchen in den 1920er Jahren nur sechs Wohnungen durch die Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna. Erst in den 1950er bis 1960er Jahren werden wesentlich mehr Wohnungen für die Braunkohlenarbeiter in Neukirchen errichtet. Auffällig ist ebenso die Kleinteiligkeit der städtebaulichen Bebauung – von den drei nördlichen Blöcken in der Straße des Friedens abgesehen – handelt es sich nur um einzelne Mehrfamilienhäuser. Der Ort Neukirchen zeugt von der umgreifenden Braunkohlenindustrie insbesondere in städtebaulicher, wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Weise.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung spätestens 1890er bis 1960er Jahre

Quellen/Literaturangaben:
  • Pro Leipzig e. V. (Hg.): Das Bornaer Pleißeland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 163–176.

BKM-Nummer: 30200200

Ortslage Neukirchen

Schlagwörter
Ort
Neukirchen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ortslage Neukirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200200 (Abgerufen: 18. März 2025)
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