Ehemalige Villen der Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra (Ortslage Neukirchen)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 05′ 14,01″ N: 12° 31′ 50,32″ O 51,08722°N: 12,53064°O
Koordinate UTM 33.327.062,59 m: 5.662.425,11 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.537.285,46 m: 5.661.481,54 m
  • Villen der ehemaligen Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra, vorn Nr. 25, im Hintergrund der Schornstein der Brikettfabrik Neukirchen, Blick von Südwesten

    Villen der ehemaligen Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra, vorn Nr. 25, im Hintergrund der Schornstein der Brikettfabrik Neukirchen, Blick von Südwesten

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    Josephine Dressler
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  • Villa Nr. 27 der ehemaligen Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra, straßenseitige Ansicht von Westen

    Villa Nr. 27 der ehemaligen Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra, straßenseitige Ansicht von Westen

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  • Villa Nr. 29 der ehemaligen Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra, Blick von Südwest

    Villa Nr. 29 der ehemaligen Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra, Blick von Südwest

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Die Entwürfe für die erste (Nr. 25) der drei Werksvillen stammen aus dem Jahre 1898 von Baumeister Max Naumann. Dem Unternehmen stand der Direktor Zschocke vor, für ihn wurde das Haus als Direktorenvilla errichtet. Bekannt ist es jedoch als Wohnstätte des Prokuristen Schöne. Denn schon 1899 entstehen Pläne durch den Techniker Max Kirbach aus Plauen-Dresden für eine benachbarte, größere und aufwendigere Direktorenvilla (Nr. 27). Sie wurde von Zschocke und dem späteren Bergdirektor Ziervogel bewohnt. Ihre Baugeschichte ist umfassend. So führte der ortsansässige Baumeister Gustav Grünzig 1922 und 1935 Umbauten aus. Weitere fanden 1940 und 1957 statt, um die Zahl der Wohneinheiten im Haus zu erhöhen. Die dritte Werksvilla entstand später, vermutlich um 1915 für einen weiteren hohen Angestellten des Werkes. Die beiden Nebengebäude wurden gemeinschaftlich genutzt. Der Bau zu Nr. 25 entstand 1900 als Hühnerstall von Th. Böhme, Baugewerke Wyhra und wurde immer wieder erweitert – so beispielsweise 1921 nach einem Entwurf von W. Fritzsche und der Ausführung von Gustav Grünzig für eine Autogarage. Das Nebengebäude Schönauer Straße 16 ist ein ursprünglicher Pferdestall mit Kutscherwohnung und Wagenschuppen aus dem Jahr 1907 von Gustav Grünzig. Es wurde auch als Gärtnerhaus bezeichnet. Die Pferdeställe wurden 1957 zu einer Dreizimmerwohnung umgebaut. Die Geschichte der Umbauten ist auch eine Unternehmensgeschichte. So gehörten die Anwesen den Braunkohlenwerken und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra später den Bleichert’schen Braunkohlenwerken Neukirchen-Wyhra, den Braunkohlenwerken Salzdetfurth Werk Neukirchen und schließlich dem VEB Braunkohlenwerk Thräna.
Die repräsentativ an der neuen Hauptstraße des Ortes errichteten Villen befinden sich zwischen dem historischen Ortskern und der Brikettfabrik Neukirchen. Von der Kreuzung zur Schönauer Straße entwickelte sich das vornehme Werksanwesen. Von den zweigeschossigen Massivbauten sticht vor allem die Villa Nr. 27 durch Größe und baukünstlerische Ausgestaltung hervor. Bescheidener, doch nicht schmucklos geben sich die rückliegenden Nebengebäude. Die Villenansammlung besitzt künstlerische, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung insbesondere in Hinblick auf die regionale Braunkohlenindustrie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1898 (Villa Nr. 25)

Quellen/Literaturangaben:
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B10994, B10995, B11076, B11079, B11251, B11254.

BKM-Nummer: 30200197

Ehemalige Villen der Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra (Ortslage Neukirchen)

Schlagwörter
Ort
Neukirchen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige Villen der Braunkohlenwerke und Brikettfabrik Neukirchen-Wyhra (Ortslage Neukirchen)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200197 (Abgerufen: 18. März 2025)
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