Siedlung Borna-Ost

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 28,98″ N: 12° 30′ 37,54″ O 51,12472°N: 12,51043°O
Koordinate UTM 33.325.788,05 m: 5.666.641,28 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.840,07 m: 5.665.642,45 m
  • Siedlung Borna-Ost, Blick von der Lausicker Straße im Osten auf die fernwirkungsstarke Front der Wohnblöcke

    Siedlung Borna-Ost, Blick von der Lausicker Straße im Osten auf die fernwirkungsstarke Front der Wohnblöcke

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
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  • Siedlung Borna-Ost, Blick von Nordosten auf die Wohnhäuser in Plattenbauweise

    Siedlung Borna-Ost, Blick von Nordosten auf die Wohnhäuser in Plattenbauweise

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    Vincent Haburaj
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  • Luftbild von Nordwesten der Siedlung Borna-Ost

    Luftbild von Nordwesten der Siedlung Borna-Ost

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
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Die Siedlung Borna-Ost entstand von 1976 bis 1979 vorrangig für die Umsiedler des insgesamt von 1968 bis 1980 für den Braunkohlentagebau Espenhain devastierten Ortes Magdeborn. Diese Großgemeinde besaß zehn Ortsteile und 3200 Einwohner, von denen viele selbst Bergleute waren. Es handelt sich um die größte Umsiedlung im Mitteldeutschen Revier. Dabei zog die Gemeinschaft nicht geschlossen an einen neuen Ort. Andere neue Standorte waren Leipzig und Liebertwolkwitz. Dabei waren die Kohleersatzwohnungen in Borna auch aus Umweltgründen weniger beliebt. Die Regie zur Umsiedlung lag in der Hand des VEB Braunkohlenkombinat Espenhain mit der Persönlichkeit Rudolf Lehmann. Möglicherweise war der VEB zugleich auch Bauherr und Eigentümer der gesamten oder teilweisen Siedlung. Die ersten Bewohner zogen im März 1977 in die rund 1000 neuen Wohnungen ein.

Die Siedlung befindet sich ganz im Osten der Stadt Borna und schließt südlich an ältere Braunkohlensiedlungen an. Die östlichen Randbereiche liegen auf verkippten Gelände des Tagebaus Borna-Ost. Teilweise besitzen die 1976 neu angelegten Straßen einen Braunkohlenbezug: Die Magdeborner Straße erinnert an den devastierten Ort und die frühere Heimat ihrer Bewohner. Die Bockwitzer Straße wurde – da »Am Stadion« angesichts des geplanten, aber nicht umgesetzten Stadions nicht sinnvoll erschien – 1990 umbenannt. Sie erinnert an das unweit gelegene und für den Tagebau Borna-Ost abgebaggerte Dorf und Rittergut Bockwitz. Neben den Wohnhäusern in effizienter Plattenbauweise waren ein Heizkraftwerk, eine Kinderkombination, Kleingartenanlagen und Garagenhöfe Bestandteile der Siedlung. Die Kaufhalle existiert heute nicht mehr, genauso wie das Schulgebäude der ehemaligen POS »Lenin«. Von dieser Bildungseinrichtung ist die Turnhalle erhalten. Ein geplantes Stadion wurde nicht realisiert, jedoch gibt es einen Sportplatz an der östlichen Peripherie. Gestaltete Grünflächen und Spielplätze, Verkehrswege und Infrastruktur wie Trafohäuschen ergänzen die Siedlung. Sie ist ein städtebauliches, wirtschafts- und sozialgeschichtliches Zeugnis besonders vor dem Hintergrund der DDR-Energiepolitik und den resultierenden Umsiedlungen.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1976–1979

Quellen/Literaturangaben:
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e. V. (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 28, 30, 217, 230, 232, 237.
  • Bergner, Thomas (Hg.): Borna: Stadt der Braunkohle. Die Reihe Bilder aus der DDR. Erfurt 2002, S. 52f.
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 206f, 222, 225.

BKM-Nummer: 30200170

Siedlung Borna-Ost

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Siedlung Borna-Ost”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200170 (Abgerufen: 23. März 2025)
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