Garagenhöfe (Borna-Ost)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 35,17″ N: 12° 30′ 40,42″ O 51,12644°N: 12,51123°O
Koordinate UTM 33.325.850,52 m: 5.666.830,67 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.894,77 m: 5.665.834,24 m
  • Garagenhöfe der Siedlung Borna-Ost, hier die südöstlichen, Blick von der nördlichen Lausicker Straße

    Garagenhöfe der Siedlung Borna-Ost, hier die südöstlichen, Blick von der nördlichen Lausicker Straße

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Garagen wie auch die zu größeren Teilen gruppierten Garagenhöfe entstanden ab Mitte der 1960er Jahre oftmals in gemeinschaftlicher Eigenleistung auf volkseigenem Grund. Unter Umständen gab es Unterstützung für die Errichtung durch Betriebe oder AWG. Es kann angenommen werden, dass die hiesigen ab der Erbauung der Siedlung Ende der 1970er Jahre sukzessive entstanden. Autos wurden in der DDR-Zeit Alltagsobjekte, jedoch ohne eine Selbstverständlichkeit zu sein. Entsprechend pflegte und hütete man die PKW. Diesem Zweck dienten die Garagenbauten als Orte von Aufbewahrung, Reparatur und Erhalt für das eigene Automobil. Darüber hinaus waren die gemeinschaftlich geführten Garagenkomplexe soziale Räume besonders männlicher Freizeit und Geselligkeit. Sie können als Ergänzung der eher kleinen Wohnungen in den Wohnblöcken gelten. Zudem boten sie Gelegenheiten für Individualisierungen, wie es sich bei den teils bunten Garagentoren zeigt.
In Borna-Ost gibt es zwei Garagenkomplexe, die sich insbesondere an der östlichen Peripherie der Siedlung befinden. Sie sind in parallelen Einzel- und Doppelreihen bis maximal fast 100 m Länge angeordnet. Eine Garageneinheit besitzt in etwa die Maße 3 x 6 x 2,5 m. Die Wände sind massiv verputzt. Zumeist schließt ein sehr flaches Pultdach mit Wellelementen den eingeschossigen Bau. Das prägendste ist das Tor. Ursprünglich ist es oft in Form eines hölzernen Flügeltors in verschiedenen Farben ausgebildet.
Für größere Siedlungen der DDR-Zeit wie Borna-Ost sind Garagen und Garagenhöfe nicht wegzudenken, auch wenn sie nicht oberste Priorität in der städtebaulichen Planung genossen. In ihnen spiegelt sich DDR-Sozialgeschichte wider. Zudem sind sie Zeugnis städtebaulicher und wirtschaftlicher Historie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung wohl ab 1976–1979

Quellen/Literaturangaben:
  • Casper, Jens/Rellensmann, Luise (Hg.): Das Garagenmanifest. Zürich 2021, S. 10–28.

BKM-Nummer: 30200172

Garagenhöfe (Borna-Ost)

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Garagenhöfe (Borna-Ost)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200172 (Abgerufen: 19. März 2025)
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