Hambachbahn

Gleisanschluss Hambachbahn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bedburg, Bergheim (Nordrhein-Westfalen), Elsdorf (Nordrhein-Westfalen), Kerpen (Nordrhein-Westfalen), Merzenich, Niederzier
Kreis(e): Düren, Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 52′ 35,19″ N: 6° 36′ 22,82″ O 50,87644°N: 6,60634°O
Koordinate UTM 32.331.601,94 m: 5.638.814,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.542.720,05 m: 5.638.076,34 m
  • Tagebau Hambach: Anschlussgleise an die Hambachbahn, Ansicht von Südosten; Foto: 14.07.2023

    Tagebau Hambach: Anschlussgleise an die Hambachbahn, Ansicht von Südosten; Foto: 14.07.2023

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    Dr. Norbert Gilson
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  • Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn an die Zugbeladeanlage L 60 mit ausfahrendem Kohlezug, Ansicht von Südosten; Foto: 14.07.2023

    Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn an die Zugbeladeanlage L 60 mit ausfahrendem Kohlezug, Ansicht von Südosten; Foto: 14.07.2023

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  • Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn an die Zugbeladeanlage L 70, Ansicht von Südosten; Foto: 14.07.2023

    Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn an die Zugbeladeanlage L 70, Ansicht von Südosten; Foto: 14.07.2023

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  • Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn, Wendeschleife mit Zufahrt zur Lößkippe, Ansicht von Süden; Foto: 14.07.2023

    Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn, Wendeschleife mit Zufahrt zur Lößkippe, Ansicht von Süden; Foto: 14.07.2023

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  • Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn, Weichen für die Zufahrten zu den Zugbeladeanlagen, Ansicht von Norden; Foto: 14.07.2023

    Tagebau Hambach: Anschlussgleise der Hambachbahn, Weichen für die Zufahrten zu den Zugbeladeanlagen, Ansicht von Norden; Foto: 14.07.2023

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Die 21,5 Kilometer lange, zweigleisige und voll elektrifizierte Hambachbahn zwischen dem Gleisanschluss Hambachbahn am Tagebau Hambach im Westen und dem Anschluss an die Gleisanlagen der Nord-Süd-Bahn im Bereich der Ortslage Niederaußem im Osten wurde im Januar 1984 für den Transport der im Tagebau Hambach geförderten Rohkohle in Betrieb genommen.

Die Hambachbahn verbindet den Tagebau Hambach mit der Nord-Süd-Bahn, über die die RWE-Kraftwerke in Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath mit Braunkohlen versorgt werden. Die Bahn wird mit Elektrolokomotiven betrieben. Hierbei handelt es sich um spezielle Entwicklungen für die Braunkohlenbahnen. Die Lokomotiven werden mit Einphasenwechselstrom 6,6 Kilovolt und 50 Hertz betrieben. Damit weichen sie vom üblichen Bahnstrom ab. Zudem werden speziell für die Braunkohlenbahnen entwickelte schwere Kohlentransportwagen verwendet. Die Spurweite entspricht der Normalspur mit 1435 Millimetern.

Die Strecke verläuft auf rund 21 Kilometern Länge vom Kohlenbunker in Hambach zum Kraftwerk in Niederaußem (der offizielle Endpunkt ist das Stellwerk FN (Fortuna Nord) im Bereich Dormagener Straße B 477. An beiden Enden der Strecke befinden sich Wendeschleifen, sodass die fest verkuppelten Züge nicht rangiert werden müssen.

Das zentrale Stellwerk ist in Auenheim, von hier aus wird der gesamte Verkehr zentral gesteuert. Den Verkehr regelten früher mehrere Stellwerke. Sie befanden sich in Fortuna-Nord, Zieverich, Widdendorf (bei Heppendorf), Etzweiler (abgebaut) und in Hambach.

Die Hambachbahn dient zum Anschluss der Zugbeladeanlagen des Tagebaus Hambach für den Transport der im Tagebau geförderten Rohkohle zu den Verbrauchs- und Weiterverarbeitungsanlagen an der Nord-Süd-Bahn. Die Gleisanschlussanlagen liegen im Südwesten des Tagebaugebiets und südöstlich des Kohlebunkers Hambach. Die beiden Fahrgleise verzweigen hinter dem Brückenbauwerk zur Unterquerung des Bürgewegs (Verbindung von den Tagesanlagen zur Grubenwasserreinigungsanlage Oberzier) in zunächst sechs und kurz später sieben Anschlussgleise.
Zum Gleisanschluss gehören die Gleisschleife um die Kohlebunkeranlage (Umfahrungsgleis), die Zuführungsgleise zu den Zugbeladeanlagen L 60 und L 70, das Anschlussgleis zum Magazin Hambach und das Kippgleis des Lösskippgrabens.

In Niederaußem /Auenheim bestehen Gleisanschlüsse an die Nord-Süd-Kohlenbahn der RWE Power und die Grubenanschlussbahn Richtung Rommerskirchen zur Bahnstrecke von Köln nach Mönchengladbach. Letztere ist Teil der ehemaligen Bahnverbindung von Horrem nach Rommerskirchen. Außer in Niederaußem hat die Hambachbahn keine Verbindung zu anderen Bahnstrecken. In Niederaußem liegen die Entladeanlagen für die ehemalige Brikettfabrik, heute RWE Kohleveredlungsbetrieb Fortuna-Nord. Außerdem gibt es die Umfahrungsgleise, umfangreiche Rangier- und Ladegleise sowie weitere Betriebsanlagen.

Neue Hambachbahn
Der Tagebau Hambach sollte nach 2000 weiter nach Süden Richtung Autobahn A 4 und der Eisenbahnstrecke von Köln nach Aachen erweitert werden. Dazu war es erforderlich, sowohl die Autobahn A 4 als auch die Hambachbahn nach Süden zu verlegen. Dies erfolgte in den Jahren bis 2013.
Im April 2013 wurde das nördliche Streckengleis in Betrieb genommen, für beladene Züge in Richtung Kraftwerk. Leerzüge benutzten zunächst noch die alte Strecke. Die vollständige Eröffnung der neuen Strecke erfolgte im November 2013. Die offizielle Einweihungsfeier war am 19. Mai 2014.
Die neue Strecke liegt aus Landschafts- und Schallschutzgründen in einem etwa acht bis 15 Meter tiefen Einschnitt.

Zukünftig werden die Züge der Hambachbahn nicht nur Braunkohlen, sondern auch Lössböden transportieren. Diese werden vom Tagebau Garzweiler über die Nord-Südbahn und die Hambachbahn zum Tagebau Hambach gefahren. Hier werden neben der Sophienhöhe im alten Abbaugebiet neue Äcker und Felder angelegt, für die Lössböden aus dem Tagebau Garzweiler benötigt werden.

(Norbert Gilson, Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, 2023 / Claus Weber, Redaktion KuLaDig, 2024)

Hinweise
Kartiert wurden die Trassen der alten und der neuen Hambachbahn sowie die Anschlussgleise im Bereich Niederaußem. Innerhalb der Endpunkte wurden nur die Umfahrungsgleise dargestellt.
Der Text wurde im Rahmen des Projektes „Eisenbahnen im Rheinischen Braunkohlenrevier“ 2024 überarbeitet.

Quelle
RWE: Hauptbetriebsplan für den Tagebau Hambach für den Zeitraum vom 01.01.2021 bis 31.12.2024, Köln 2020 (PDF-Datei, 2,4 MB, online unter www.rwe.com, abgerufen 20.10.2024)

Internet
de.wikipedia.org: Hambachbahn (abgerufen 30.09.2024)
de.wikipedia.org: Schienenfahrzeuge von Rheinbraun (abgerufen 30.09.2024)
www.youtube.com: Hans-Peter Schmidt, Die Verlegung der Hambachbahn / RWE Power (Länge 4:08 Minuten) (abgerufen 30.09.2024)
www.rwe.com: RWE Power investiert 40 Millionen Euro für die Rekultivierung des Tagebaus Hambach (abgerufen 30.09.2024)
www.drehscheibe-online.de: Klaus Groß, Rheinbraun-Bahnen, Tl. 5: NSB, Nordteil und Hambachbahn (27 Bilder, 1 Scan, 2024, mit zahlreichen Bildern; abgerufen 05.10.2024)
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Literatur

Gärtner, Dieter (2015)
Das Rheinische Braunkohlerevier in Zeiten ökonomischer und ökologischer Veränderungen. In: World of Mining – Surface & Underground 67, Heft 3, S. 145–185. o. O.
Heitkemper, Johannes (1984)
Neubau der Hambachbahn und der Fernbandanlage Hambach-Fortuna. Allgemeine Ausführungen. In: Braunkohle 36, Heft 8, S. 203-208. o. O.

Hambachbahn

Schlagwörter
Ort
Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Kerpen, Merzenich, Niederzier
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1984

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Norbert Gilson, Claus Weber: „Hambachbahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20103044 (Abgerufen: 30. April 2025)
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