Geschichte der Bahnstrecke bis 1945
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Betriebsstellen
Hinweise, Links, Literatur
Geschichte der Bahnstrecke bis 1945
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Rheinland westlich des Rheins nur über wenige Bahnlinien erschlossen. Die beiden großen Eisenbahngesellschaften, die Rheinische Eisenbahn (RE) und die Bergisch-Märkische Eisenbahn (BME), versuchten mit neuen Strecken ihren Einfluss und damit ihre Wirtschaftlichkeit zu vergrößern. Die BME hatte zwischen 1870 und 1875 die Strecke vom Mönchengladbacher Bahnhof über Mülfort und Hochneukirch, Jülich, Eschweiler bis nach Stolberg eröffnet.
Bereits zuvor gab es Überlegungen einer Eisenbahnverbindung aus den Niederlanden über Mönchengladbach nach Köln zu bauen. Dieser Plan wurde 1880 wieder aufgenommen und der preußischen Regierung vorgelegt.
Die erste Verbindung von Mönchengladbach nach Odenkirchen verlief über Mülfort und eröffnete am 1. Februar 1870. Am 1. Oktober 1873 nahm man das Stück zwischen Odenkirchen und Hochneukirch in Betrieb. Hier zweigte die ältere Strecke über Jülich nach Stolberg ab. Zwischen Hochneukirch und Grevenbroich eröffnete das nächste Teilstück am 1. Mai 1889, die Fortsetzung bis Pulheim am 1. Oktober 1898. Das Reststück bis Ehrenfeld folgte am 1. April 1899.
Es fehlte noch die direkte Verbindung von Hochneukirch nach Rheydt. 1905 erbaute man eine Bahnstrecke zwischen Odenkirchen zum Rheydter Güterbahnhof. Erst am 1. Mai 1908 nahm man die direkte Verbindung zwischen Odenkirchen und Rheydt Hbf für Personenzüge in Betrieb.
Die Strecke entwickelte sich schnell und war bedeutend sowohl für den Güterverkehr Richtung Niederlande als auch für den Personenverkehr. 1914 gab es neun Zugpaare und weitere Züge auf Teilstrecken. Allerdings fuhren keine Züge des internationalen Verkehrs über diese Strecke.
Bis 1915 erweiterte man die Strecke auf zwei Gleise.
Im Zweiten Weltkrieg kam es zu größeren Störungen an der Bahnstrecke, vor allem im Mönchengladbacher Raum. Mehrere Brücken zwischen den Bahnhöfen Odenkirchen und Rheydt wurden zerstört und nur eingleisig wieder aufgebaut.
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Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke in Abschnitten wieder in Betrieb genommen. Ausnahme war und ist die eingleisige Strecke vor Rheydt, die bis heute einen Engpass darstellt, der häufig zu Verspätungen führt.
Die Elektrifizierung der gesamte Strecke erfolgte zum 22. Mai 1968.
Im Sommer 1970, also vor Einführung des Taktverkehrs im Rheinland, gab es zwei D-Züge, zwölf Eilzüge, die in der Regel aus den Niederlanden kamen, und 18 Nahverkehrszüge. Der Loreley-Express fuhr von London über Vlissingen nach Basel, der nächtliche Austria-Express von London über Vlissingen nach Klagenfurt.
Heute wird die Strecke von den Zügen des Regionalexpress RE 8 (Rhein-Erft-Express) und der Regionalbahn RB 27 (Rhein-Erft-Bahn) bedient.
Der Ausbau der eingleisigen Strecke bei Odenkirchen ist als vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplans 2030 enthalten. Die Realisierung der Planung ist weiterhin ungewiss. Bis 2038 ist zudem eine S-Bahn-Linie zwischen Köln und Mönchengladbach aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen geplant. Vorgesehen ist ein 20-Minuten-Takt Köln – Grevenbroich mit einer stündlichen Weiterführung nach Mönchengladbach. Dies würde einen Ausbau der Strecke mit weiteren Gleisen bedeuten.
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Betriebsstellen
Die Strecke weist eine Länge von rund 47 Kilometern auf. Die Streckenkilometrierung beginnt in Köln-Ehrenfeld.
(Hbf = Hauptbahnhof, Bf = Bahnhof, Hp = Haltepunkt; jeweils aktuelle bzw. letzte Bezeichnung)
Bahnkilometer | Name |
3,5 | Bf Köln-Ehrenfeld (seit 1860; Verbindungen nach Aachen und Köln) |
5,6 | Bf Köln Bocklemünd (seit 1899) |
11,5 | Bf Pulheim (seit 1898; 1898-1917 Bf Poulheim) |
15,5 | Hp Stommeln (seit 1898; bis 2007 Bf) |
20,1 | Bf Rommerskirchen (seit 1898; Verbindung nach Horrem; Kreuzung mit Rhein-Mosel-Entlastungsstrecke; Anschluss zur Bergheimer Kreisbahn) |
24,3 | Bf Oekoven (1898-1965 Personenverkehr; Anschluss zum Kraftwerk Neurath) |
27,6 | Bf Erftwerk (1917-1965) |
31,3 | Bf Grevenbroich (seit 1869; Verbindungen nach Neuss und Düren) |
35,0 | Bf Gubberath (1889-1962) |
38,7 | Hp Jüchen (seit 1889) |
41,5 | Bf Hochneukirch (seit 1873; Verbindung nach Jülich und Stolberg) |
41,5 | Bf Rheydt-Odenkirchen (seit 1870; Verbindung nach Mülfort / Mönchengladbach Hbf) |
49,4 | Rheydt Hbf (seit 1852; Verbindungen nach Mönchengladbach und Aachen, Dalheim / Baal |
(Claus Weber, Redaktion KuLaDig, 2024)
Hinweise
Der Text wurde im Rahmen des Projektes „Eisenbahnen im Rheinischen Braunkohlenrevier“ 2024 erstellt.
Kartiert wurde die Strecke nur zwischen Köln-Ehrenfeld und Rheydt Hbf.
Internet
nrwbahnarchiv.bplaced.net: Bahnarchiv NRW von André Joost, Strecke 2611 – Köln-Ehrenfeld - Rheydt (abgerufen 18.10.2024)
de.wikipedia.org: Bahnstrecke Köln-Ehrenfeld - Rheydt (abgerufen 18.10.2024)
www.eisenbahn-in-moenchengladbach.de: Thomas Barthels, Die Geschichte der Eisenbahn in Mönchengladbach (2024) (abgerufen 19.10.2024)
www.revier-gestalten.nrw: Verkehrsvorhaben S-Bahn Köln – Mönchengladbach (abgerufen 19.10.2024)
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