Bei diesem geomorphologisch abgrenzbaren Höhenzug handelt es sich um Stauchwälle von Endmoränen, die überwiegend aus Sanden und Kiesen aufgebaut sind. Sie werden durch das seit dem Mittelalter kolonisierte Uedemer Bruch unterteilt. Neben einigen größeren geschlossenen Waldflächen dominiert ackerbaulich genutztes Offenland mit kleinen Restwäldchen die Höhen. Das Siedlungsbild setzt sich aus Einzelhöfen, Gehöftgruppen, Hofreihen und systematischen Kolonien zusammen. Ihnen angeschlossen sind rechtwinklige Parzellen und Wegestrukturen, oft mit begleitenden Pflanzungen. Die Besonderheit dieses Raumes liegt in den Zeugnissen der aufeinanderfolgenden Waldrodungs- und Kolonisationsphasen seit der Merowingerzeit. Von den ältesten noch ablesbaren Kultivierungen aus dem Mittelalter stammen Hofgruppen und Waldhufensiedlungen. Besondere Bedeutung kommt der preußischen Kolonisationsphase von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu. Es entstanden planmäßige Siedlungen wie Pfalzdorf oder Louisendorf. Noch im 20. Jahrhundert wurden Rodungen für die Anlage von Flüchtlingssiedlungen durchgeführt. Der Reichswald als Restfläche eines größeren frühmittelalterlichen Waldgebietes ist durch seine Standortkontinuität, die Vielzahl prähistorischer Grabhügel, die Zeugnisse historischer Waldnutzung und die militärischen Relikte aus dem Ersten Weltkrieg von landesweiter Bedeutung. Der Balberger Wald weist seit dem Mittelalter weitgehend konstante Grenzen auf. Teile der Klever Residenzlandschaft liegen auf den Niederrheinischen Höhen, was für die Schaffung bedeutender Sichtachsen genutzt wurde. Im Gelände finden sich zahlreiche Eisenbahnrelikte.
Eine ausführliche Beschreibung der Kulturlandschaft findet sich in der Mediengalerie (PDF-Dokument).
Burggraaff, Peter; Gregarek, Heike; Kleefeld, Klaus-Dieter; Wiemer, Karl-Peter (Red.) / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. (Hrsg.) (2010)
Der Niederrhein. Natur- und Kulturerbe. Der Niederrhein. Natur- und Kulturerbe. Dokumentation der Tagung vom 10.-12. November 2009 in Xanten, Ratssaal. Köln.
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. 40, Münster u. Köln.
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