Der Grugapark ist mit 70 Hektar einer der größten Parks Deutschlands. Er liegt im Essen Süden zwischen den Stadtteilen Rüttenscheid, Holsterhausen und Margarethenhöhe. Zum Gruga-Komplex gehören außerdem noch die Grugahalle, das Grugabad sowie einst das Grugastadion (1963 bis zu seinem Abriss 2001). Der Name stammt von der GRUGA (Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung), die 1929 auf dem Gelände stattfand.
Geschichte des Grugaparks Das Areal des Parkes trug früher den Namen Stenshofgelände. Der Stenshofturm, in dessen unmittelbarer Nähe sich heute der Bienenstand befindet, zeugt als einziges Gebäude von der Geschichte des Rüttenscheider Bauerntums im Stadtteil. Unweit hiervon, auf heutigem Parkgelände, befand sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Edmund-Lührmann-Stiftung. Dabei handelte es sich um eine 1905 errichtete Nervenheilanstalt, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde. Das Stiftungsvermögen ging dann in der neurologischen Abteilung der Städtischen Krankenanstalten (heute Universitätsklinikum) auf. Der Ursprung des Grugaparks liegt bei den gemeinnützigen Messe-Betreibern der 1920er Jahre, die mit einem Park die Attraktivität der Messe erhöhen wollten. Denn hinter den Ausstellungshallen befand sich bis dahin Brachland. Das große Gelände zwischen den Stadtteilen Rüttenscheid und Holsterhausen wurde dann rund um den schon Pfingsten 1927 eröffneten Botanischen Garten von der Stadt gekauft, um dort eine große Gartenschau zu installieren.
GRUGA - Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung 1929 Die Umwandlung der Brachflächen in einen Park zwischen 1927 und 1929 wurde mit Hilfe der „produktiven Erwerbslosenfürsorge“ finanziert. Die Essener Alleen mussten eine große Anzahl junger Bäume an den neuen Park abtreten. Die Eröffnung der nun GRUGA (Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung) genannten Ausstellung fand am 29. Juni 1929 statt. Sie endete am 13. Oktober 1929 und wurde von rund 2 Millionen Menschen besucht. Die aufwändige Gartenarchitektur war dabei eine bis dahin noch nicht gekannte Attraktion. Ostern 1930 wurde der dann bereits vorhandene Park mit dem Botanischen Garten als erste Gartenausstellung Deutschlands zum Volkspark gemacht. Nachdem das Areal von 25 auf 27 Hektar erweitert wurde – hinzu kamen der Keramik- und der Blumenhof – fand vom 26. April bis Oktober 1938 die Reichsaustellung des deutschen Gartenbaus statt. Diese musste die Stadt Essen in Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand veranstalten. Mit einer dampfgetriebenen Liliputbahn der Firma Brangsch (Leipzig), einem Streichelzoo, zehn Lokalen mit jeweils eigener Kapelle und diversen Veranstaltungen lockte diese Reichsgartenschau rund 3 Millionen Besucher an. Anstelle der heutigen Orangerie befanden sich die Wasserterrassen, die am Abend mit Lichtspielen Besucher in die Terrassengaststätte mit eigener Kapelle lockten. Eine große Anzahl von Bombentreffern im Zweiten Weltkrieg zerstörte die gesamte Gruga in allen Teilen. Nach dem Krieg wurde das Gelände bis zur Währungsreform 1948 als Gemüse-Anbaufläche für die benachbarten Städtischen Krankenanstalten genutzt. Nachdem im Frühjahr 1949 der Eingangsbereich und der Blumenhof wieder aufgebaut waren und erneut Besucher anlockten, zählte man ein Jahr später trotz fehlender Attraktionen bereits wieder rund 1,5 Millionen Gäste. Daraus folgte 1951 der Beschluss der Stadt Essen, den Grugapark wieder aufzubauen.
GRUGA - Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung 1952 Bereits von Mai bis Oktober 1952 konnte eine zweite Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung eröffnet werden, an der rund drei Millionen Menschen ihr Interesse zeigten. Auch diese zweite Ausstellung sollte den Essener Bürgern danach wieder einen neuen Volkspark bescheren. Jedoch fiel sie mangels Zeit und Finanzen und aufgrund einer neuen Auffassung von Natur und Garten anders aus. Die zerstörte geradlinige Gartenarchitektur der Vorkriegszeit war einer großzügigen hügeligen Landschaft mit viel Rasen und Ausblicken gewichen.
Bundesgartenschau 1965 Vom 29. April bis 17. Oktober 1965 fand in Essen die Bundesgartenschau statt, die 5,3 Millionen Besuchern anzog. Voraus gingen seit 1962 enorme Bautätigkeiten der Stadt, denn die Ansprüche an einen Volkspark waren andere als zuvor. Und das bedeutete, dass Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten insbesondere für Familien mit Kindern zusätzlich zur beschaulichen Gartenausstellung geschaffen werden mussten. Dazu waren unter anderem 600 Kleingärten zwischen Lührmann- und Norbertraße verlegt worden. Anstelle des bewaldeten Tales zwischen dem eigentlichen Grugapark und Botanischem Garten trat die Anlage des Margarethensees, der nach Margarethe Krupp benannt wurde. Die kreisrunde Dahlienarena wird zum Tal hin geöffnet und der benachbarte Musikpavillon errichtet. So erhielt der Park im Groben seine noch heutige Gestalt.
Der heutige Grugapark Der Grugapark dient heute als Park zur Naherholung. Er gilt gleichermaßen als Spiel- und Sportstätte sowie als Ruheoase in der Stadt. Im Sommer finden im Park verschiedene Veranstaltungen statt, darunter Open-Air-Konzerte, Parkfeste mit Feuerwerk und Kinderfeste. Die exakten Umrisse des Grugaparks haben sich durch die Messeerweiterungen verändert. Er umfasst knapp 65 Hektar und hat sich Richtung Holsterhausen, Margarethenhöhe und Rüttenscheid mit neuen Eingangsbereichen geöffnet. Ein etwas in den Park hinein versetzter neuer Haupteingang wurde 2006 eröffnet. 2008 folgte zusätzlich ein neuer Park-Eingang bei den Mustergärten. Am 1. Juli 2005 wurde von der McDonald’s Kinderhilfe auf dem Gruga-Gelände, in Angrenzung an das Universitätsklinikum Essen, das Ronald-McDonald-Haus von dem als Schirmherr fungierenden Box-Olympiasieger und -Weltmeister Henry Maske (* 1964) eröffnet. Es wurde von Friedensreich Hundertwasser (1928-2000, eigentlich Friedrich Stowasser) entworfen und dient den Familien schwer kranker Kinder als gemeinsame Unterkunft. Das Haus hat elf Apartments sowie dazu Aufenthaltsraum, Esszimmer, Spielzimmer, Hobbyraum, Fernsehraum, Gemeinschaftsküche, Waschküche und Garten.
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