Jüdische Kultur und Geschichte in Neuss

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
  • Die verschlossene Pforte des jüdischen Friedhofs am Kuhweg in Neuss-Grimlinghausen (2014).

    Die verschlossene Pforte des jüdischen Friedhofs am Kuhweg in Neuss-Grimlinghausen (2014).

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  • Jüdischer Friedhof Rosellerheide in Neuss-Rosellen (2021), vor Ort erinnert ein 1992 errichteter metallener Davidstern des Künstlers Anatol Herzfeld (1931-2019) an die früher hier gelegenen Grabstätten.

    Jüdischer Friedhof Rosellerheide in Neuss-Rosellen (2021), vor Ort erinnert ein 1992 errichteter metallener Davidstern des Künstlers Anatol Herzfeld (1931-2019) an die früher hier gelegenen Grabstätten.

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  • Barbarakirche in Neuss, in deren Nähe sich einst der alte jüdische Friedhof in der Düsseldorfer Straße befunden hatte (2014)

    Barbarakirche in Neuss, in deren Nähe sich einst der alte jüdische Friedhof in der Düsseldorfer Straße befunden hatte (2014)

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„Erste schriftliche Hinweise darauf, dass Juden in Neuss gelebt haben, stammen aus dem Jahre 1197. ... Vor 1300 lebten die Neusser Juden in der Nähe des späteren Hessentors am 'Judensteg', später im Glockhammer, wo sich im 15. Jahrhundert auch ihre Synagoge befand.
Dass die mittelalterliche jüdische Gemeinde in Neuss nicht ganz unbedeutend gewesen sein muss, wird daraus ersichtlich, dass in zahlreichen deutschen Städten Juden aus Neuss erwähnt wurden. Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die Juden aus Neuss vertrieben ...“
(jüdische-gemeinden.de)
Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die Juden aus Neuss vertrieben, erst während der Franzosenzeit (1794-1814/15) durften sich ab 1808 wieder Juden innerhalb der Mauern von Neuss niederlassen.

Die jüdische Gemeinde Neuss seit dem frühen 19. Jahrhundert:
Erst in napoleonischer Zeit konnten sich Juden (wieder) kontinuierlich in Neuss niederlassen. Seit 1858 bestand die Synagogengemeinde Neuss mit den Filialgemeinden Zons/Dormagen, Nettesheim, Rommerskirchen und Glehn. 1932 waren Glehn, Nettesheim und Rommerskirchen angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 50 (1819), um 1880: 366 (1885), 1932: 250 / 227 (1933), 2006: – (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Daneben finden sich ähnliche Zahlen unter www.jüdische-gemeinden.de mit um 1420: 5 Familien, 1816: 35, 1843: 133, 1860: 197, 1890/92: 316, 1925: 236, August 1938: 138, Mai 1939: 99, 1940: 86, Oktober 1941: 67, Januar 1942: 10 und August 1942: keine.
Seit 1858 bestand die Synagogengemeinde Neuss mit den Filialgemeinden Zons/Dormagen, Nettesheim, Rommerskirchen und Glehn. 1932 waren Glehn, Nettesheim und Rommerskirchen angeschlossen.

Um 1815/16 wurde die erste Betstube der Neuzeit eingerichtet, 1867 konnte ein Synagogenneubau eingeweiht werden. Die Synagoge wurde 1938/41 völlig zerstört. Nachdem bereits einige Jahre Pläne existieren, eine neue Synagoge für die heute wieder in Neuss lebenden Juden zu errichten, wurde 2021 eine neue Synagoge am Weißenberger Weg (Leostraße 69) eröffnet.
Im heutigen Stadtgebiet von Neuss und seinen Ortsteilen sind zudem vier jüdische Friedhöfe als Zeugnisse der jüdischen Kultur und Geschichte bekannt.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2025)

Internet
www.jüdische-gemeinden.de: Neuss (abgerufen 29.04.2016 und 11.02.2025)

Literatur

Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
Rohrbacher, Stefan (1986)
Juden in Neuss. Neuss.

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„Jüdische Kultur und Geschichte in Neuss”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-207220 (Abgerufen: 30. April 2025)
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