Die jüdische Gemeinde Neuss seit dem frühen 19. Jahrhundert: Erst in napoleonischer Zeit konnten sich Juden (wieder) kontinuierlich in Neuss niederlassen. Seit 1858 bestand die Synagogengemeinde Neuss mit den Filialgemeinden Zons/Dormagen, Nettesheim, Rommerskirchen und Glehn. 1932 waren Glehn, Nettesheim und Rommerskirchen angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: 50 (1819), um 1880: 366 (1885), 1932: 250 / 227 (1933), 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1816 wurde die erste Betstube der Neuzeit eingerichtet, 1867 konnte ein Synagogenneubau eingeweiht werden. Die Synagoge wurde 1938 völlig zerstört. Seit einigen Jahren existieren Pläne, eine neue Synagoge für die heute in Neuss lebenden Juden zu errichten (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Jüdische Friedhöfe in Neuss: Der erste bekannte jüdische Begräbnisplatz in Neuss – der alte Judenfriedhof in der Düsseldorfer Straße – wurde wohl Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt und 1920 aufgelöst. Das Grundstück für den jüngeren Friedhof am Glehner Weg wurde 1887 erworben und der Friedhof ab 1890 bis 1965 belegt. Der Begräbnisplatz ist noch mit 212 Grabsteinen erhalten, diejenigen vor 1890 wurden vom alten Neusser Friedhof in der Düsseldorfer Straße hierhin umgesetzt. 215 Inschriften aus den Jahren 1835 bis 1965 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
„(…) Der alte Friedhof wurde 1920 aufgelöst, die Grabsteine wurden auf diesem Friedhof wieder aufgestellt. Heute sind insgesamt noch 215 Grabsteine und Grabsteinfragmente aus den Jahren 1835 bis 1965 vorhanden.“ (steinheim-institut.de)
Baudenkmal Das Objekt „Jüdischer Friedhof, Stadionviertel, Glehner Weg“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 29222 / UDB-Nr. 3 / 65).
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 484-489, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 68, Bonn.
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