Der ältere Neusser jüdische Friedhof in der Düsseldorfer Straße (nahe der Barbarakapelle) stammt aus dem 19. Jahrhundert. Erstmals findet er sich in einer Karte von 1829 vor dem 1816 niedergelegten Rheintor als „Juden Kirchhof“ eingezeichnet (www.neuss.de).
„Vorher beerdigten die Neusser Juden wahrscheinlich ihre Toten auf Landfriedhöfen der Umgebung. Der Friedhof lag am Ufer des später zum Hafen ausgebauten Erftkanals, in etwa dort, wo heute die östliche Rampe der Fessererstraße in die Düsseldorfer Straße einmündet. Der erste belegte Hinweis auf eine jüdische Beerdigung stammt aus dem Jahr 1834. In Folge der Industrialisierung und des Hafenausbaus lag schließlich zu Ende des 19. Jahrhunderts der ehemals von Ackerland umgebene Friedhof mitten zwischen Industrieanlagen direkt an der Eisenbahntrasse bzw. am Hafen.“ (de.wikipedia.org)
Der jüdische Begräbnisplatz wurde 1890 geschlossen und 1920 aufgelöst. Die Grabsteine wurden auf den neuen Friedhof am Glehner Weg umgesetzt und befinden sich nun dort. Vor Ort finden sich keine weiteren Informationen zu ihm bzw. Hinweise zur früheren Lage des Friedhofs (Begehung am 17.09.2014).
Die Lage des ehemaligen Begräbnisplatzes ist über die vorgenannte Karte von 1829 halbwegs präzise zu ermitteln. Dieser Katasterkarte zufolge befand sich die vielleicht 250 Quadratmeter einnehmende Parzelle an der Erft etwa 1,2 Kilometer nördlich der Stadt bzw. des vormaligen Rheintors gegenüber einer Ziegelei.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2025)
Internet
www.neuss.de: Ehemaliger Jüdischer Friedhof (mit Abbildungen der Katasterkarte von 1829, abgerufen 11.02.2025)
de.wikipedia.org: Alter Jüdischer Friedhof Neuss (abgerufen 11.02.2025)
www.uni-heidelberg.de: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Neuss, Düsseldorfer Straße (abgerufen 26.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 29.04.2021)