Zisterzienserabtei auf dem Petersberg

Abtei auf dem Stromberg

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Königswinter
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 41′ 10,01″ N: 7° 12′ 33,42″ O 50,68611°N: 7,20928°O
Koordinate UTM 32.373.504,25 m: 5.616.450,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.585.502,69 m: 5.617.426,56 m
  • Ausschnitt einer historischen Karte der "Topographischen Aufnahme der Rheinlande" von Tranchot / von Müffling (1801-1828) im Bereich der Stadt Königswinter und des Petersbergs. Westlich des Petersbergs ist die historische Weinlage Pfaffenröttchen als "Pafferoth" eingetragen.

    Ausschnitt einer historischen Karte der "Topographischen Aufnahme der Rheinlande" von Tranchot / von Müffling (1801-1828) im Bereich der Stadt Königswinter und des Petersbergs. Westlich des Petersbergs ist die historische Weinlage Pfaffenröttchen als "Pafferoth" eingetragen.

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  • Hinweistafel neben dem Eingang in die Wallfahrtskapelle Sankt Peter auf dem Petersberg / Stromberg (2008)

    Hinweistafel neben dem Eingang in die Wallfahrtskapelle Sankt Peter auf dem Petersberg / Stromberg (2008)

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  • Erhaltene Grundmauern der Konventskirche des Augustiner-Chorherrenstifts auf dem Petersberg im Siebengebirge (2008).

    Erhaltene Grundmauern der Konventskirche des Augustiner-Chorherrenstifts auf dem Petersberg im Siebengebirge (2008).

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  • Hinweisschild zur früheren Konventskirche des Augustiner-Chorherrenstifts auf dem Petersberg (2008).

    Hinweisschild zur früheren Konventskirche des Augustiner-Chorherrenstifts auf dem Petersberg (2008).

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Patrozinium: Maria.
Orden: Zisterzienserabtei (Männerkloster).
Geschichte (Gründung und Entwicklung bis um 1200):
1189 berief der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg Zisterzienser aus Himmerod auf den Stromberg (Petersberg) im Siebengebirge, um das ehemals (1142-76) dort ansässige Chorherrenstift St. Peter zu ersetzen. Die Gründung war von Schwierigkeiten begleitet. 1192 wechselte der Konvent seinen Platz an den Fuß des Berges, vielleicht aus landwirtschaftlichen Gründen. Dies führte laut Auskunft des Caesarius von Heisterbach zu Reibereien mit der benachbarten Landbevölkerung. Das Große Privileg von 1193 (Befreiung vom Besuch der bischöflichen Synode und vom Zehnten der selbstgerodeten Ländereien sowie grundsätzliche Eximierung vom Interdikt) indiziert die Erwartung, die Gründung habe in kurzer Zeit mit den anderen bedeutenden Abteien des Ordens gleichgezogen. Schon in der Gründungszeit war Heisterbach in den Einfluß der Grafen von Are und Sayn eingebunden. Bereits 1215 konnte das Kloster die Abtei Marienstatt im Westerwald gründen (Engels 2006).

Der erste Standort der späteren Abtei Heisterbach auf dem Petersberg (Stromberg)
Auf dem Petersberg, der archäologischen Funden nach bereits seit ca. 3500 v. Chr. besiedelt worden war, befinden sich Überreste einer keltischen Ringwallanlage aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert.
Am Standort einer wohl Anfang der 1130er Jahre bezogenen Eremitenklause befand sich das Augustiner-Chorherrenstift St. Peter, welches im 12. Jahrhundert niedergegangen war.

Die auf Betreiben des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg zum Zweck der Klostergründung aus dem Kloster Himmerod (Eifel) ins Siebengebirge übersiedelnden Mönche wählten 1189 das seinerzeit bereits aufgegebene Chorherrenstift St. Peter auf dem Petersberg (Stromberg) als ersten Standort der Filiation und nutzen auch dessen Gebäude weiter, bevor der Konvent ab 1192 in das Heisterbacher Tal umsiedelte. Gründungsabt war von 1189-1195/96 Hermann I. († 1225), der als ehemaliger Stiftsherr von St. Cassius in Bonn wohl mit den Örtlichkeiten vertraut war. Hermann war um 1185/88 Prior in der Abtei Himmerod, kehrte dann 1195/96-1198 wieder als Abt dorthin zurück und stand schließlich als Gründungsabt der Heisterbacher Tochterabtei Marienstatt im Westerwald vor (1215-1223).

Der Gründungskonvent übernahm die Vorgängerbauten des Augustinerklosters samt dessen Ausstattung und Gütern. Die einfache Saalkirche der Augustiner wurde durch Anbauten zur fünfschiffigen Kirche umgewandelt und dem hl. Petrus geweiht.
Aufgrund der ungünstigen Höhenlage und aus wirtschaftlichen Gründen (Wasserversorgung, Böden, Verkehrswege) erfolgte bereits 1192 eine Umsiedlung ins wenige hundert Meter nördlich gelegene Peterstal (Heisterbachtal) zwischen Peters- und Weilberg. Die alte Konventskirche zog durch Ablasszuwendungen weiterhin Pilger an und wurde weiter als Wallfahrtskapelle gefördert und genutzt. 1763/64 wurde sie durch einen Nachfolgerbau ersetzt.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2009)

Literatur

Bönnen, Gerold; Hirschmann, Frank G. (2006)
Klöster und Stifte von um 1200 bis zur Reformation. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.3.) S. 31, Bonn.
Brunsch, Swen Holger (1998)
Das Zisterzienserkloster Heisterbach von seiner Gründung bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. (Bonner Historische Forschungen, 58.) S. 42ff., Siegburg.
Engels, Odilo (2006)
Klöster und Stifte von der Merowingerzeit bis um 1200. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.2.) Bonn.

Zisterzienserabtei auf dem Petersberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Petersberg
Ort
53639 Königswinter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1189, Ende 1192 bis 1202

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„Zisterzienserabtei auf dem Petersberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-FJK-20100630-0001 (Abgerufen: 20. April 2024)
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