Eisenbahnstrecke von Kleve nach Nijmegen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Berg en Dal, Heumen, Kleve (Nordrhein-Westfalen), Kranenburg (Nordrhein-Westfalen), Nijmegen
Provinz(en): Gelderland
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 47′ 11,09″ N: 6° 00′ 21,92″ O 51,78641°N: 6,00609°O
Koordinate UTM 32.293.511,59 m: 5.741.523,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.500.463,34 m: 5.739.138,50 m
  • Bahnsteigkante (rechts) des ehemaligen Haltepunktes Donsbrüggen, von Osten gesehen (2013)

    Bahnsteigkante (rechts) des ehemaligen Haltepunktes Donsbrüggen, von Osten gesehen (2013)

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  • Brücke der Bahnlinie von Kleve nach Kranenburg über die Hornderichstraße, von Südosten gesehen (2013)

    Brücke der Bahnlinie von Kleve nach Kranenburg über die Hornderichstraße, von Südosten gesehen (2013)

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  • Eisenbahnbrücke der Bahnlinie von Kleve nach Kranenburg über die Hornderichstraße, von Nordwesten gesehen (2013)

    Eisenbahnbrücke der Bahnlinie von Kleve nach Kranenburg über die Hornderichstraße, von Nordwesten gesehen (2013)

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  • Brücke der Bahnlinie von Kleve nach Kranenburg über die Hornderichstraße, Unterseite mit Längsträgern (restauriert, 2013)

    Brücke der Bahnlinie von Kleve nach Kranenburg über die Hornderichstraße, Unterseite mit Längsträgern (restauriert, 2013)

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  • Der "Bahnübergang" an der Klever Straße zwischen Nütterden und Kranenburg. Zu sehen sind die Sperreinrichtungen für die Draisine (Stop-Schild, Schranke, Rotlicht) (2013)

    Der "Bahnübergang" an der Klever Straße zwischen Nütterden und Kranenburg. Zu sehen sind die Sperreinrichtungen für die Draisine (Stop-Schild, Schranke, Rotlicht) (2013)

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  • Bahnhof Kleve (2014). Heutiges Streckenende, ehemals Beginn der Strecke nach Nijmegen

    Bahnhof Kleve (2014). Heutiges Streckenende, ehemals Beginn der Strecke nach Nijmegen

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  • Kleve, Tiergarten. Bahnstrecke zwischen Kleve und Nijmegen, Abschnitt beim Tiergarten (2018)

    Kleve, Tiergarten. Bahnstrecke zwischen Kleve und Nijmegen, Abschnitt beim Tiergarten (2018)

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  • Kleve, Tiergarten. Bahnstrecke zwischen Kleve und Nijmegen. Brücke über den Prinz-Moritz-Kanal (2018)

    Kleve, Tiergarten. Bahnstrecke zwischen Kleve und Nijmegen. Brücke über den Prinz-Moritz-Kanal (2018)

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1863 war die Verbindung von Köln über Krefeld nach Kleve von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft eröffnet worden. Kleve sollte dabei nicht der Endpunkt sein, sondern Verbindungen in die Niederlande geschaffen werden. Die Stadt Nijmegen war damals noch nicht an das niederländische Eisenbahnnetz angeschlossen. Da deren städtischen Vertreter nicht länger auf die niederländische Regierung warten wollten, gründeten sie die Nijmeegsche Spoorweg Maatschappij, um zusammen mit der Rheinischen Eisenbahn die Strecke von Kleve nach Nijmegen zu bauen. Diese besitzt eine Länge von rund 29 Kilometern und wurde am 9. August 1865 eröffnet.
Den Betrieb auf dem ganzen Streckenabschnitt zwischen Kleve und Nijmegen führte zunächst die Rheinische Eisenbahn, nach deren Verstaatlichung 1880 die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung durch. Ab 1886 übernahm die Hollandse Iseren Spoorweg Maatschappij die Betriebsführung, ab 1. Juli 1906 die Preußisch-Hessische Staatseisenbahn und ab 1920 die Deutsche Reichsbahn. Nach dem 2. Weltkrieg fuhren hier ab 1949 die Deutsche Bundesbahn und die niederländische Staatsbahn.
Diese Bahnverbindung förderte im 19. Jahrhundert auch die Ansiedlung zahlreicher niederländischer Bürger in Kleve, die hier an der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und am Kurbetrieb (Kurort Bad Cleve) ihren Anteil hatten.
In den Jahren 1911 bis 1913 verlegte man das zweite Streckengleis. Durchgehende Züge von Amsterdam über Kleve nach Köln sowie weitere Fernzüge fuhren hier seit 1889.
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Die Blütezeit der Eisenbahn endete mit Beginn des Ersten Weltkrieges. Der internationale Verkehr wurde eingestellt. Auch nach dem Krieg erholten sich die Nutzerzahlen nicht mehr. Nur als durch die deutsche Inflation im Jahre 1923 der Fahrpreis für Niederländer sehr günstig war, erfolgte eine rege Nutzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg sanken die Verkehrszahlen noch deutlicher.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde zunächst nur der Abschnitt Nijmegen bis Groesbeek in den Niederlanden bedient. Der erste grenzüberschreitende Reisezug verkehrte erst im Mai 1949 zwischen Kranenburg und Nimwegen. 1956 wurde das zweite Gleis abgebaut. Als im Januar 1963 Schnee die rechtsrheinische Strecke blockierte, wurden die Schnellzüge über Kranenburg umgeleitet, was auch in den folgenden Jahren immer wieder durchgeführt wurde. 1978 wurde der Güterverkehr von Kranenburg nach Nimwegen eingestellt und die Gleisanlagen des Bahnhofes vereinfacht.
Am 28. Mai 1988 fuhren zum letzten Mal internationale D-Züge auf dieser Strecke. Nachdem die Reisegeschwindigkeit im Jahre 1989 gesenkt wurde, erfolgte die Einstellung des Zugverkehres am 27. September 1991.
Seit 2008 wird der Abschnitt von Kleve über Kranenburg ins niederländische Groesbeek für einen Freizeitverkehr mit Draisinen genutzt.
Über eine Reaktivierung der Bahnverbindung von Kleve in die Niederlande wird weiterhin diskutiert. Eine Realisierung in absehbarer Zeit erscheint zurzeit nicht möglich.
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Eisenbahndenkmal in Nijmegen
1885 wurde in Nijmegen zur Erinnerung an die Eröffnung der Bahnstrecke ein Denkmal errichtet, mit der Inschrift: „Eendracht maakt macht. Ter herinnering aan den bouw van den spoorweg Nijmegen - Cleve door Nijmeeg's burgerij. Geopend 8 augustus 1865“ (Eintracht macht stark. Zur Erinnerung an den Bau der Bahnstrecke Nimwegen - Kleve durch die Nimweger Bürgerschaft. Eröffnet 8. August 1865). Das Denkmal steht am Eingang zum Valkhof.

Betriebsstellen
Die Strecke weist eine Länge von rund 29 Kilometern auf. Die Streckenkilometrierungen beginnen in Köln bzw. an der Grenze Deutschland/Niederlande.
(Bf = Bahnhof; Hp = Haltepunkt, jeweils aktuelle bzw. letzte Bezeichnung)
Bahnkilometer
Name
118,4
Bf Kleve (Übergang zu den Strecken nach Krefeld, Zevenaar/Arnhem und Xanten/Rheinhausen)
120,4
Hp Cleve Tiergarten (1909-1914/1917; 1909-1914: Thiergarten [nur Bedarfshalt])
122,3
Hp Donsbrüggen (1897-1960/1962)
125,0
Bf Nütterden (1870-1978)
128,1
Hp Frasselt (1952-1978)
129,3
Bf Kranenburg (bis 1936: Cranenburg; Zollstation)
131,1 / 0,0
Grenze Deutschland - Niederlande
135,8 / 3,0
Station Groesbeek (1865-1934; 1940)
142,9 / 10,1
Halte Hp 't Heilig Land (1918-1925)
147,0 / 15,0
Station Nijmegen
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(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011, 2023)

Hinweis
Der Text wurde im Rahmen des Projektes „Eisenbahnen am Unteren Niederrhein 2023 überarbeitet.

Internet
de.wikipedia.org: Linksniederrheinische Strecke(Abgerufen: 30.8.2023)
nl.wikipedia.org: Spoorlijn Nijmegen - Kleef (Abgerufen: 30.8.2023)
Bahnarchiv NRW von André Joost: Strecke Köln - Kranenburg (Grenze) (Abgerufen: 7.11.2023)
www.drehscheibe-online.de: Henk Boumann, Kleve-Kranenburg-Nijmegen (-Arnhem) (in 8 Teilen, mit vielen Bildern) (Abgerufen: 22.8.2023)
geschiedenisgroesbeek.nl: Private Seite in Niederländisch: De Historische spoorlijn Kleef – Nijmegen 1865 – 1991 (Abgerufen: 30.8.2023)
www.bahntrassenradeln.de: Grenzland-Draisine: Kleve – Kranenburg – Groesbeek (Abgerufen: 30.8.2023)

Literatur

Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. S. 64-65, Mönchengladbach.
Höpfner, Haus-Paul (1986)
Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. S. 48, Duisburg.

Eisenbahnstrecke von Kleve nach Nijmegen

Schlagwörter
Ort
Berg en Dal, Heumen, Kleve, Kranenburg, Nijmegen / Deutschland, Niederlande
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1865, Ende 1999

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Claus Weber: „Eisenbahnstrecke von Kleve nach Nijmegen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-CW-20110812-0003 (Abgerufen: 23. April 2024)
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