Rheinbrücke Leverkusen

Autobahnbrücke A 1 zwischen Leverkusen-Wiesdorf und Köln-Merkenich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln, Leverkusen
Kreis(e): Köln, Leverkusen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 02′ 0,28″ N: 6° 57′ 34,69″ O 51,03341°N: 6,95964°O
Koordinate UTM 32.356.937,65 m: 5.655.521,40 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.358,62 m: 5.655.802,09 m
  • Die Rheinbrücke Leverkusen (Autobahnbrücke A 1) während eines Rheinhochwassers im Januar 2011.

    Die Rheinbrücke Leverkusen (Autobahnbrücke A 1) während eines Rheinhochwassers im Januar 2011.

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Die zwischen 1962 und 1965 erbaute und 1061 Meter lange Autobahnbrücke führt zwischen Köln-Merkenich (linksrheinisch) und Leverkusen-Wiesdorf (rechtsrheinisch) über den Rhein. Trotz ihres Namens wird die Rheinbrücke Leverkusen üblicherweise als nördlichste der acht Kölner Rheinbrücken gezählt (die Stadtgrenze befindet sich in der Strommitte). Über die Schrägseilbrücke führt die Bundesautobahn A 1.

Baugeschichte und Konstruktion
Die Brücke wurde ab 1962 als Teil des nördlichen Kölner Autobahnrings zur Überführung der Bundesautobahn A 1 über den Rhein errichtet. Am 5. Juli 1965 wurde die insgesamt 1.061 Meter lange und 37,1 Meter breite Brücke dem Verkehr übergeben. Die Rheinbrücke Leverkusen wurde nach Entwürfen des Hagener Bauingenieurs Hellmut Homberg (1909-1990) errichtet, auf den mehrere Rheinbrücken zurückgehen und der fast gleichzeitig auch die baulich in vielem ähnliche Bonner Friedrich-Ebert-Brücke entworfen hatte.
Linksrheinisch beginnt das Bauwerk mit einer 372 Meter langen, aus sechs Feldern bestehenden Vorlandbrücke aus Spannbeton, die in das eigentliche Brückenbauwerk übergeht – eine stählerne Schrägseilbrücke von 687,32 Metern Länge.
Deren Stützweiten betragen in den beiden Randfeldern 97,4 Meter, in den Innenfeldern 106,26 Meter sowie als längste einzelne Stützweite 280 Meter beim zentral im Rheinstrom gelegenen Feld.
„Der Überbau besteht in Querrichtung aus einem zweizelligen Hohlkasten, der in der Mittelachse über insgesamt acht Doppelseile abgespannt ist.“ (de.wikipedia.org, 2014)

Aktuelle Situation (2014)
Über die derzeit insgesamt sechs Autobahn-Fahrstreifen und jeweils einen Rad- und Fußweg auf beiden Seiten der Brücke rollen heute etwa 117.000 Fahrzeuge pro Tag (Angabe für 2005). Auch die Leverkusener Rheinbrücke ist durch die allgemeine Verkehrszunahme der vergangenen Jahrzehnte stark überlastet, in der Stahlkonstruktion haben sich bereits Rissen gebildet. Eine akute Zwischensanierung und wiederholte (und zum Teil dauerhafte) Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkungen für das Bauwerk sind seit Beginn der 2010er Jahre die Folge.
Da allerdings von einer weiteren Zunahme des Verkehrs auf der Autobahn A 1 von mehr als 25% bis zum Jahr 2025 ausgegangen wird und zudem die Grenzwerte für die Belastung der Brücke regelmäßig überschritten werden, soll ein vom Land Nordrhein-Westfalen zunächst bis 2025 angestrebter Neubau für einen achtstreifigen Betrieb nun vorgezogen werden. Die inzwischen auf insgesamt 10 Spuren projektierte Ersatzbrücke soll bis spätestens 2020 gebaut werden (www.strassen.nrw.de).
Alternativ zum Brückenneubau wurde dabei auch immer wieder der Bau eines Tunnel unter dem Rhein diskutiert.

Brückenneubau (seit 2017)
Ein Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Köln wurde zum 10. November 2016 für einen Neubau der Brücke erlassen. Das bestehende Brückenbauwerk soll nach dem Neubau an gleicher Stelle abgebrochen werden. Die Leverkusener Rheinbrücke wird nördlich ihres Verlaufs durch zwei parallele Brückenbauwerke mit je fünf Fahrstreifen, einem Standstreifen und gesonderten Rad- und Fußwegen ersetzt werden: „Das erste Teilbauwerk entsteht nördlich direkt neben der alten Brücke. Anschließend wird der Verkehr beider Richtungsfahrbahnen über dieses geleitet. Danach wird die alte Rheinbrücke abgebrochen und das zweite Teilbauwerk errichtet.“ (de.wikipedia.org, 2022)
Nach Verzögerungen durch letztlich abgewiesene Klagen einer Bürgerinitiative, erfolgte am 14. Dezember 2017 offiziell der erste Spatenstich für den mit Kosten von 362 Millionen € veranschlagten Neubau.
Nachdem 2020 Mängel bei der Bauausführung festgestellt wurden, erfolgte die Kündigung des ausführenden Baukonzerns und eine Neuausschreibung zur Fertigstellung des begonnenen Brückenteils. Im März 2021 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen, die Fertigstellung der ersten (Teil-)Brücke soll bis Ende 2023 erfolgen (www.leverkusen.de).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014/2022)

Internet
www.leverkusen.de: Informationsseite zum Autobahnausbau (abgerufen 07.07.2022)
de.wikipedia.org: Rheinbrücke Leverkusen (abgerufen 28.03.2014 und 07.07.2022)
www.stadt-koeln.de: Die Geschichte der Kölner Rheinbrücken (abgerufen 24.03.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.06.2021)
www.strassen.nrw.de: Presseinformation des Ministeriums, „Rheinbrücke auf der A1 wird repariert“ (07.12.2012, abgerufen 28.03.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.07.2022)
www.strassen.nrw.de: Pressemitteilung, „Rheinbrücke Leverkusen schwingt: Grenzwerte bei Achslasten werden regelmäßig überschritten“ (10.03.2014, abgerufen 28.03.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.07.2022)

Literatur

Kurrer, Karl-Eugen; Pelke, Eberhard; Stiglat, Klaus (2009)
Einheit von Wissenschaft und Kunst im Brückenbau: Hellmut Homberg (1909-1990). Leben und Wirken (Teil I). In: Bautechnik, 86. Jahrgang, 2009, Heft 10, S. 647-655. o. O.
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (1996)
Brücken über den Rhein. (Diesmal 1993, Sondernummer 1.) Pulheim-Brauweiler (2. überarbeitete Auflage).
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (1991)
Rheinbrücken. In: Im Blickpunkt 2/18, Köln.

Rheinbrücke Leverkusen

Schlagwörter
Ort
Leverkusen, Köln
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1962 bis 1965

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Rheinbrücke Leverkusen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-89025-20140324-8 (Abgerufen: 10. Oktober 2024)
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