Fort XI war Teil des inneren Festungsringes, der in neupreußischer Manier etwa 500 Meter vor der bestehenden Mauer errichtet wurde. Die ersten Forts wurden ab 1816 errichtet, die Forts mit den ungeraden Nummern – also auch Fort XI – allerdings aus Kostengründen erst in einer zweiten Bauphase. Diese Phase dauerte von 1841 bis 1847.
Fort XI Fort XI besaß einen 1834/35 errichteten Vorgängerbau, die „Riehler Schanze“. Der Neubau als Fort erfolgte von 1843 bis 1847. Das Festungswerk erhielt bei seiner Entstehung keinen Namenszusatz, so wie bei den Forts der zweiten Baureihe üblich. Nach der Aufgabe von Fort VIII erhielt es allerdings ab 1888 dessen Namenzusatz „Prinz Heinrich von Preußen“. Im Gegensatz zu den spitz zulaufenden Formen der ersten Baureihe, verlaufen Wälle und Gräben in einem stumpferen Winkel frontwärts aufeinander zu. Fort XI wurde in die neue linksrheinische Umwallung mit einbezogen. Daher wurden einige notwendige Umbaumaßnahmen durchgeführt. Durch die Integration in die Umwallung behielt das Festungswerk zunächst weiterhin eine militärische Funktion und wurde nicht geschleift.
Nachfolgenutzungen und Abbruch Nach der Aufgabe der linksrheinischen Umwallung als Festungswerk erfolgte die Teilschleifung von Fort XI im Jahre 1912. Im Zweiten Weltkrieg dienten die übrig gebliebenen Bestandteile des Forts als Notkrankenhaus. Nach dem Krieg wurde das Bauwerk übererdet. Seit etwa der Wende zum 20. Jahrhundert befand sich zwischen der Riehler Straße, dem Niederländer Ufer, Wattler's Fischerhaus und dem einstigen Fort XI mit dem kleinen Festplatz „Tönchen“ (Am Türmchen) eine weitere Ausgehadresse im damaligen Riehl neben dem Zoologischen Garten, dem Botanischen Garten Flora und dem Sportplatz. Hier lockten Karussells, Schiffschaukeln und Buden Jung und Alt an. Ende der 1920er Jahre wurde dann der Festplatz wie auch der Amerikanische Vergnügungspark abgebrochen, weil der Rat der Stadt Köln beschlossen hatte, den Grüngürtel bis zum Rhein hin zu verlängern (www.riehler-geschichten.koeln). Seit den 1950er-Jahren bestand auf dem Gelände eine Jugendherberge (1983 geschlossen) und seit 1997 ein Skulpturenpark. Im Gelände sind keine Spuren des ehemaligen Festungswerkes mehr sichtbar.
(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2013, mit freundlicher Unterstützung von Fortis Colonia e.V.)
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Fortis Colonia, Schriftenreihe Band 1.) Köln.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Katalog der Festungsbauten mit Nachfolgenutzungen. (Festungsstadt Köln - Das Bollwerk im Westen.) S. 494-503. Köln.
Zeese, Reinhard (2006)
1900 Jahre befestigtes Köln. Stadtentwicklung von den Ubiern bis zu den Preußen; Eine Übersicht über die Stadtentwicklung für jedermann; PowerPoint-Präsentation mit zahlreichen Luftbildern, Fotos, historischen Karten und Ansichten, Aquarellen und Oelbildern, animierten Folien und einfacher Navigation. Brühl.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.