Kendel bei Gaesdonk (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 027)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Gemeinde(n): Bergen (L), Goch, Weeze
Provinz(en): Limburg
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 38′ 56,09″ N: 6° 08′ 19,53″ O 51,64891°N: 6,13876°O
Koordinate UTM 32.302.060,22 m: 5.725.867,92 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.509.647,34 m: 5.723.849,27 m
  • Heiligenhäuschen - ein typisches Element im Kendel- und Donkenland

    Heiligenhäuschen - ein typisches Element im Kendel- und Donkenland

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  • Luftbild des früheren Klosters und heutigem Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck (2010).

    Luftbild des früheren Klosters und heutigem Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck (2010).

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  • Streuobstwiesen sind nicht nur schön, sondern auch ökologisch besonders wertvoll

    Streuobstwiesen sind nicht nur schön, sondern auch ökologisch besonders wertvoll

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  • Landwirtschaftlich geprägt - das Kendel- und Donkenland

    Landwirtschaftlich geprägt - das Kendel- und Donkenland

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Die Kendelaue unterhalb von Weeze ist hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Kendel: Strukturell überliefertes spätmittelalterlich / frühneuzeitliches gewachsenes Landnutzungsgefüge (seit 1730 belegt) mit Kirchdörfern und Weilern (Hülm, Oberelsum, Boeckelt) sowie Einzelgehöften.
Gaesdonk: Ehemaliges Kloster mit grabenumwehrtem Stiftsbezirk und spätgotischer Kirche.

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern der Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen
  • Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
  • Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
  • Bewahren überlieferter naturnaher Landschaftselemente


Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2013

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf (Abgerufen: 30.12.2015)


Kulturlandschaftliche Entwicklung
Seit dem Mittelalter entstanden am Rande der Niederterrasse der mäandrierenden Kendel die Weiler Hülm (10. Jahrhundert), Boeckelt (12. Jahrhundert) und Oberhelsum (9./10. Jahrhundert) und das tradierte Einzelhofgefüge. Der Hülmer Deich stellt eine hochmittelalterliche Siedlungsachse dar. Ackerbau prägte traditionell die deutlich erkennbare Niederterrasse sowie Grünland in der Kendelaue mit Resten von Auenwäldchen und -gehölzen. Kennzeichnend sind schmale Grünland- und Laubwaldstreifen in der Kendelaue mit Ackerland und Höfe (Weiler) auf der Niederterrasse. Gaesdonk wurde als Augustiner Chorherrenkloster 1406 gegründet, 1802 säkularisiert, seit 1849 ist das Collegium Augustinianum eine Internatschule.

Prägende kulturlandschaftliche Elemente:
  • Auenwäldchen,
  • tradiertes Grünland in Kendelaue,
  • tradierte Einzelhofstandorte am Rande der Niederterrasse,
  • tradierte Ortschaften und Kirchdörfer (Hassum, Hommersum und Hülm),
  • Collegium Augustianum (ehemaliges Kloster, heute Gymnasium und Internat),
  • Motte,
  • mittelalterliche und frühneuzeitliche Wegetrassen,
  • tradierte Grenze zwischen Kleve und Geldern und
  • ehemalige Schanze.


Das gesamte Siedlungsgefüge mit den traditionellen Landnutzungsformen (Aue und Niederterrasse) ist mit linearen Baum- und Heckenreihen sowie kleinen Auenwäldchen sehr gut erlebbar. Dieser Raum wird durch die Baum- und Heckreihen geprägt. Die Hofreihung am Rand der Niederterrasse zur Kendel hin ist in dieser Prägnanz selten.

Planungsziele
Beibehaltung des seit 1730 (Klevisches Kataster) nachgewiesenen und zusammenhängenden Landnutzungsgefüges mit Grünland und Auenlaubwäldchen in der Kendelaue, tradiertes Ackerland auf der Niederterrasse sowie die Kirchdörfer, Bauernschaften und Einzelhöfe am Rande der Niederterrasse.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2012)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2013)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Düsseldorf. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. S. 107, Köln. Online verfügbar: http://www.kulturlandschaftsentwicklung-nrw.lvr.de, abgerufen am 28.11.2013

Kendel bei Gaesdonk (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 027)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2012

Empfohlene Zitierweise

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„Kendel bei Gaesdonk (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 027)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-63023-20130326-8 (Abgerufen: 25. April 2024)
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