Luftbild des früheren Klosters und heutigem Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck (2010).
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Bergers, Rudolf / Collegium Augustinianum Gaesdonck
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Internatsgebäude der Gaesdonck, dreistöckiges Gebäude mit Uhrenturm.
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Ehemalige Klosterkirche und Schulgebäude der Gaesdonck
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Die alte Gaesdoncker Klosterbibliothek (2012)
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Bergers, Rudolf / Collegium Augustinianum Gaesdonck
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Luftbild des früheren Klosters und heutigem Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck (2010). Zu sehen sind die einzelnen Gebäude, Sportanlagen und Grünflächen.
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Bergers, Rudolf / Collegium Augustinianum Gaesdonck
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Internatsgebäude der Gaesdonck, dreistöckiges Gebäude mit Uhrenturm.
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Aussenansicht der ehemaligen Klosterkirche und des Schulgebäudes der Gaesdonck.
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Die alte Gaesdoncker Klosterbibliothek (2012), in das Mauergewölbe sind historische Bücher in Regalen eingelassen.
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Gaesdonk wurde als Augustiner Chorherrenkloster 1406 gegründet und 1802 säkularisiert. Seit 1849 beherbergt die frühere Klosteranlage ein katholisches Gymnasium und Internat.
Das Gymnasium und Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck Das heutige Gymnasium mit angeschlossenem Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck liegt am Niederrhein nahe der Grenze zu den Niederlanden, genauer dem Ort Siebengewald und der circa drei Kilometer entfernten Wallfahrtsstadt Goch. Offiziell gehört das Gebiet zu dem Gocher Ortsteil Hülm. Die landschaftlich prägende Zusammensetzung an Gebäuden, die zur Gaesdonck gehören, wird zum Teil von dem Bach Kendel, einem Nebenarm der Niers, umrahmt. Die historischen Klosterbauten werden von einem Wassergraben umfasst. Auf dem Gelände der Gaesdonck befinden sich zudem ein kleiner See sowie bedeutend alte Baumalleen, die die Gaesdonck landschaftlich zu den größtenteils angrenzenden Ackerflächen abgrenzen. Die Anlage Gaesdonck setzt sich aus diversen, aus unterschiedlichen Jahren bzw. Jahrhunderten stammenden Gebäuden zusammen. Seit der Gründung des Klosters bis heute wurden einige ursprüngliche Gebäude zerstört, wieder einige abgerissen und andere wieder erneuert.
Die Idee zur Einrichtung einer höheren Schule in Gaesdonck Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand die Überlegung von Seiten des Prokurators Schadden aus, eine höhere Schule in Gaesdonck einzurichten, die das preußische Ministerium unterstützte. Im Jahr 1842 schlug im Gespräch mit Weihbischof und Generalvikar Dr. Melchers der Kevelaerer Pastor Johann Heinrich Krickelberg (1785-1863) vor, „daß auf der Gaesdonk vielleicht könne ein Gymnasium errichtet werden, um Candidaten der Theologie zu erziehen“ (www.blattus.de).
Am 16. Oktober 1849, nachdem 1848 die Freiheit des Unterrichts gewährt wurde, konnte das Collegium erstmals als katholisches Gymnasium eröffnet werden. Damit einhergehend wurden die ehemaligen Mönchzellen beseitigt und ein Schlafsaal für die Schüler errichtet. Der Südwestbau, über dem Speisesaal beherbergte zu damaliger Zeit rund 100 Schüler. Bis dato waren noch keine weiteren großen Gebäudeteile vorhanden. Doch wurde 1856 eine Erweiterung durch einen Nordosten abgehenden Flügel beschlossen, an den im gleichen Sommer ein kleinerer Nordwestflügel angebaut wurde. Fertig wurde der Bau im Juli 1864. Die Kirche blieb bis dato unverändert. Der im 19. Jahrhundert einsetzende Kulturkampf führte dazu, dass das Collegium Augustinianum am 2. Oktober 1873 erneut geschlossen werden musste. Erst zwei Jahrzehnte später am 23. März 1893 konnte unter Zustimmung des königlichen Provinzialschulkollegiums das Collegium als private Unterrichts- und Erziehungsanstalt wieder eröffnet werden.
In der zweiten Periode des Collegiums Augustinianums (1893-1942) begann der neue Direktor Joseph Brunn die alten Gebäude zu erneuern und ließ an der Südseite des Kirchenvorplatzes ein Haus errichten, in dem Klassenzimmer eingerichtet wurden. Auch die Landwirtschaftsspate erhielt ein weiteres Gebäude, innerhalb des großen Grabens. Die Treppen innerhalb des Gebäudes wurden mit gotischen Elementen ausgeschmückt. Auch das einfache Tor, als Eingang über den Graben wurde durch ein großes Eingangstor mit zwei Halbrundtürmen und Zinnen ersetzt.
Joseph Brunn hatte während seiner Amtszeit auch den Grundbesitz der Gaesdonck vermehrt, sodass Anfang des 20. Jahrhunderts rund 123 Hektar Land zum Grundbesitz der Gaesdonck zählten. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges verschwanden auch die preußischen Verwaltungszüge. Dies bedeutete, dass die Gaesdonck als eine der ersten Schulen 1920 das Recht erhielt, die zukünftigen Reifeprüfungen selbst abzuhalten. Der bis dahin verpachtete Bauernhof vor der Brücke zum Gebäudekomplex des alten Klosters und der dort befindlichen Schule, wurde in die eigene Verwaltung genommen und der landwirtschaftliche Betrieb zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln aufgenommen. Die von Joseph Brunn errichteten Gebäude für den landwirtschaftlichen Betrieb wurden somit umgebaut: Aus dem Mittelteil wurde eine Turnhalle, der südliche Teil beinhaltete Spielräume und der nördliche Komplex ein Musikzimmer sowie einen Zeichensaal. An der unmittelbaren Grenze zu den Niederlanden wurde ein Sportplatz mit einer 400 Meter-Aschebahn angelegt.
Das Collegium Augustinianum vom Zweiten Weltkrieg bis heute Mit der Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 wurde die Existenz katholischer Einrichtungen wie der Gaesdonck zunehmend ungewiss. 1939 wurde der von unten beginnende Abbau der einzelnen Klassen veranlasst. Im Herbst 1941 kam es zur endgültigen Schließung des Gymnasiums. Betroffen waren alle noch bestehenden katholischen Schulen. Zu Beginn des Jahres 1942 wurde von der NS-Regierung beschlossen, auf Gaesdonck ein Lazarett einzurichten. Letztlich blieb auch die Gaesdonck vom Krieg nicht verschont, sodass große Gebäudeteile (u.a. auch Teile der Kirche) bombardiert und zerstört wurden. Nach der Ankunft der Alliierten mussten auch die zurück gebliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Geflüchtete aus Goch und Umgebung das Gelände verlassen, damit dieses als Hauptquartier eines alliierten Generals genutzt werden konnte. Nach der Rückkehr einiger Schwestern musste durch die Einführung der Grenzzonen-Sperrung die Schule erneut evakuiert werden. In den darauffolgenden Monaten lockerte sich die Sperrung nach und nach und es wurde ersichtlich, dass die Grenzzone ein Ende haben wird. Im Dezember 1945 konnten die Schüler zur Gaesdonck zurückkehren. Ab 1946 begann der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude. Die finanziellen Mittel kamen dazu vor allem aus einem damals eingerichteten Grenzlandfonds. Das wieder eröffnete Gymnasium sowie Internat für Jungen wurde im Jahre 2001 auch für Mädchen geöffnet.
Das Schul-Hauptgebäude Einige Neubauten auf dem Gelände der Gaesdonck entstanden im 20. Jahrhundert. So auch das 1962 geplante Schulgebäude, das heute als „Hauptgebäude“ eine große Aula sowie die meisten Klassenräume und naturwissenschaftlichen Bedarfsräume beinhaltet. Berücksichtigt wurde bei dem Bau der Schule, dass die Kirche als Mittelpunkt der Gesamtanlage erhalten bleibt. So wurde ein zweigeschossiges Gebäude mit einer Grundfläche von rund 2500 Quadratmeter errichtet. Auf einem Sockelgeschoß stehen drei Stahlbetonkörper, in denen sich die Klassen- und Sonderräume befinden. Die Räumlichkeiten umschließen in U-Form den „Kern“ des Gebäudes, der sich aus der Aula und einem Musiksaal zusammensetzt. Durch eine große Eingangshalle gelangt man in die Flure, an deren Ende man in ein verglastes Treppenhaus gelangt, das das Schulgebäude mit den historischen Gebäuden, die nun hauptsächlich als Internatsräume genutzt werden, über den Kreuzgang verbindet. Neben diesem Neubau, der bereits einige Jahrzehnte zurückliegt, wurde ebenfalls eine große Sporthalle, sowie ein moderner verglaster Anbau als Mensa errichtet. Neben den zahlreichen Gebäuden, die für die Nutzung der Schule, des Internates und der Verwaltung zur Verfügung stehen, wurden mehrere Sportflächen angelegt.
Baudenkmal Das Objekt „Collegium Augustinianum“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-ADR Nr. 28778, Denkmalliste der Stadt Goch, laufende Nr. 23).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 390, Stuttgart.
Rütten, Felix (1949)
Kloster- und Schulgeschichte. In: Gaesdoncker Blätter,1999, S. 8-35, Goch.
Schaffer, Wolfgang (2008)
Ordensentwicklung seit dem 19. Jahrhundert. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.5.) S. 95, Bonn.
Stenmans, Josef (1962)
Gaesdonck und die Staatsgewalt. In: Gaesdoncker Blätter 1962, Gaesdonck.
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