Haselberg in der Merheimer Heide in Höhenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 0,47″ N: 7° 01′ 54,97″ O 50,95013°N: 7,03194°O
Koordinate UTM 32.361.759,34 m: 5.646.123,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.572.559,78 m: 5.646.606,15 m
  • Der Haselberg (2014)

    Der Haselberg (2014)

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    NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln
    Fotograf/Urheber:
    Hannah Brüggemann
    Medientyp:
    Bild
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Der Haselberg – ein spannendes kulturhistorisches Zeugnis der jüngeren Vergangenheit im rechtsrheinischen Köln. Dieser kleine Hügel bildet einen Bestandteil des rechtsrheinischen äußeren Grüngürtels im Zentrum der Merheimer Heide. Direkt in der südwestlichen Ecke des Autobahnkreuzes Köln-Ost gelegen fällt er aufgrund seines dichten Bewuchses nicht sofort auf. Eine dichte Strauchschicht und zahlreiche Laubgehölze lassen den Hügel niedriger erscheinen als er tatsächlich ist.

Anders als viele vermuten, liegt sein Ursprung weiter zurück als die Anlage des Grüngürtels als Freizeitgelände für die Kölner Stadtbevölkerung 1922 unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1876-1963). Nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurde der äußere Festungsring der Stadt Köln Ende des 19. Jahrhunderts stark ausgebaut und erweitert. Elf Forts und zahlreiche Zwischenwerke sollten die Stadt vor weiteren Angriffen schützen. Nach dem Ersten Weltkrieg verlangten die Besatzungsmächte allerdings die Schleifung aller Festungsanlagen. Der damalige Bürgermeister Adenauer handelte einen Kompromiss aus, welcher der Stadt erlaubte den Großteil der Anlagen nur teilweise zu zerstören und den Bereich des Festungsrings als Parkanlage umzugestalten.

Der Haselberg stammt aus der Zeit vor der Umgestaltung des Festungsrings zur Grünanlage. Er war Teil des preußischen militärischen Übungsgeländes. Der Berg wurde aufgeschüttet um den Soldaten die Möglichkeit zu bieten das Erstürmen von Forts und Anhöhen zu proben. In der Zeit bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war Köln nach Berlin die zweitgrößte Garnison in Preußen und ab 1871 des Deutschen Reichs. In absoluten sowie relativen Zahlen (gemessen an der Einwohnerstärke) beherbergte keine andere Stadt (außer Berlin) so viele Soldaten wie Köln. Daher war es von großer Bedeutung ausreichend Übungsplätze in der Nähe der Kasernen und Forts zu haben. In der Nähe des Haselbergs befanden sich nördlich das Zwischenwerk XI a und südlich das Fort X.

(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)

Quellen
Persönliche Gespräche mit Herrn Markus Bouwman über die Grünflächen im äußeren Grüngürtel am 31. Oktober 2014, mit den Herren Michael Heidbreder und Thomas Hilker über den äußeren Grüngürtel im Rahmen des Projekts am 30. Oktober 2014 und mit Herrn Uwe Zinnow über die preußischen Befestigungsanlagen im äußeren Grüngürtel am 7. November 2013.

Literatur

Adams, Werner; Bauer, Joachim (2001)
Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün - 200 Jahre Kölner Grün. Köln.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Fortis Colonia, Schriftenreihe Band 1.) Köln.

Haselberg in der Merheimer Heide in Höhenberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Höhenberger Ring
Ort
51103 Köln - Höhenberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1850 bis 1920

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Hannah Brüggemann (2014): „Haselberg in der Merheimer Heide in Höhenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-108489-20141124-9 (Abgerufen: 4. Mai 2024)
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