Anders als viele vermuten, liegt sein Ursprung weiter zurück als die Anlage des Grüngürtels als Freizeitgelände für die Kölner Stadtbevölkerung 1922 unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1876-1963). Nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurde der äußere Festungsring der Stadt Köln Ende des 19. Jahrhunderts stark ausgebaut und erweitert. Elf Forts und zahlreiche Zwischenwerke sollten die Stadt vor weiteren Angriffen schützen. Nach dem Ersten Weltkrieg verlangten die Besatzungsmächte allerdings die Schleifung aller Festungsanlagen. Der damalige Bürgermeister Adenauer handelte einen Kompromiss aus, welcher der Stadt erlaubte den Großteil der Anlagen nur teilweise zu zerstören und den Bereich des Festungsrings als Parkanlage umzugestalten.
Der Haselberg stammt aus der Zeit vor der Umgestaltung des Festungsrings zur Grünanlage. Er war Teil des preußischen militärischen Übungsgeländes. Der Berg wurde aufgeschüttet um den Soldaten die Möglichkeit zu bieten das Erstürmen von Forts und Anhöhen zu proben. In der Zeit bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war Köln nach Berlin die zweitgrößte Garnison in Preußen und ab 1871 des Deutschen Reichs. In absoluten sowie relativen Zahlen (gemessen an der Einwohnerstärke) beherbergte keine andere Stadt (außer Berlin) so viele Soldaten wie Köln. Daher war es von großer Bedeutung ausreichend Übungsplätze in der Nähe der Kasernen und Forts zu haben. In der Nähe des Haselbergs befanden sich nördlich das Zwischenwerk XI a und südlich das Fort X.
(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)
Quellen
Persönliche Gespräche mit Herrn Markus Bouwman über die Grünflächen im äußeren Grüngürtel am 31. Oktober 2014, mit den Herren Michael Heidbreder und Thomas Hilker über den äußeren Grüngürtel im Rahmen des Projekts am 30. Oktober 2014 und mit Herrn Uwe Zinnow über die preußischen Befestigungsanlagen im äußeren Grüngürtel am 7. November 2013.