Stadtteil Köln-Höhenberg

Stadtteil 804 im Kölner Stadtbezirk 8 Kalk

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 38,61″ N: 7° 01′ 40,77″ O 50,94406°N: 7,02799°O
Koordinate UTM 32.361.464,19 m: 5.645.455,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.572.291,98 m: 5.645.926,62 m
  • Die Germaniasiedlung in Köln-Höhenberg wurde zwischen 1920 und 1928 erbaut. Bei der Fassadengestaltung ist der Wechsel zwischen Backsteinornamenten und Putzflächen  sowie die Verwendung kräftiger Farbanstriche typisch für die expressionistische Formensprache der Weimarer Zeit (2014).

    Die Germaniasiedlung in Köln-Höhenberg wurde zwischen 1920 und 1928 erbaut. Bei der Fassadengestaltung ist der Wechsel zwischen Backsteinornamenten und Putzflächen sowie die Verwendung kräftiger Farbanstriche typisch für die expressionistische Formensprache der Weimarer Zeit (2014).

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  • Haupttribüne des Stadions im Sportpark Höhenberg in Köln (2008)

    Haupttribüne des Stadions im Sportpark Höhenberg in Köln (2008)

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Der Kölner Stadtteil 804 Höhenberg gehört zum Stadtbezirk 8 Kalk. In dem rechtsrheinischen Stadtteil leben heute etwa 12.500 Menschen auf einer Fläche von 2,19 Quadratkilometern.

Siedlungsentwicklung
Der heutige Name des erst 1927 begründeten Kölner Stadtteils erscheint erstmals im Jahr 1683 als topografische Flurbezeichnung für eine Geländeerhebung „auff dem höhenberg“ im Südwestzipfel der damaligen Bürgermeisterei Merheim (Wilhelm 2008).
„Der Höhenberg war ein Abschnitt eines Höhenzuges, der vom Gremberg, über den Marberg im Stadtteil Vingst, über den Höhenberg bis zum Emberg im Stadtteil Höhenhaus reichte.“ (www.stadt-koeln.de, Höhenberg).
Durch das Gebiet des heutigen Stadtteils in den damaligen Bürgermeistereien Mülheim, Merheim und Vingst verlief seit dem Mittelalter bis zur Franzosenzeit die Grenze zwischen dem kurkölnischen Amt Deutz und der Grafschaft bzw. dem Herzogtum Berg (vgl. Janssen 2008 u. Holdt 2008).

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebiet fast unbebaut, erst um 1830 wurden erste Gebäude im Bereich der heutigen Kreuzung Frankfurter Straße / Olpener Straße errichtet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden dann mehrstöckige Mietshäuser für die Beschäftigten der Fabriken in Kalk und Mülheim. Die hierbei entstehende Germaniasiedlung war seinerzeit eine der größten zusammenhängenden Wohnsiedlungen Deutschlands.
Östlich der Frankfurter Straße wurden ab 1920 mehrere Sportanlagen für Leichtathletik und Fußball angelegt, darunter ein Stadion mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern.
„Einen Schub bekam das Wachstum Höhenbergs in den 1920er Jahren: Die Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau (GAG) baute auf dem Gelände des ehemaligen Hochofenwerks Germania eine der größten zusammenhängenden Wohnsiedlungen Deutschlands. Auf 17 Hektar entstanden 1.500 Wohnungen. Mehrere kleinere Siedlungsprojekte folgten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich diese Entwicklung bis in die 1970er Jahre fort.“ (www.stadt-koeln.de)

Bevölkerungsentwicklung
Der Zuwachs der Bevölkerung in diesen Jahrzehnten belegt dies (die frühen Angaben beziehen sich räumlich auf das Gebiet des heutigen Stadtteils, Zahlen nach de.wikipedia.org bzw. www.stadt-koeln.de*):

Jahr18281840185018711890191019501980199020002005
Einwohner0410612514256.80013.08112.73612.38111.981

Jahr2009*201020152017*2019*
Einwohner11.93612.05312.47912.66612.582

Die vorgenannte Entwicklung lässt sich zudem sehr anschaulich beim Vergleich der historischen Karten der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme mit den Blättern der Preußischen Neuaufnahme von 1891-1912 nachvollziehen (vgl. Kartenansicht).

Kölner Stadtteil ab 1927
Im Rahmen der „dritten Grenzveränderung der zweiten Eingemeindungsaktion“ wurden zum 1. April 1910 die „Stadtgemeinde Kalk und die Landgemeinde Vingst vom Landkreis Köln abgetrennt und mit dem Stadtkreis Köln vereinigt“ (d.h. mit den heutigen Höhenberger Gebietsflächen als Stadtteile nach Köln eingemeindet, vgl. Kisky u.a. 1966, S. 22).
Vor allem infolge des Bevölkerungszuwachses durch die Großsiedlungsprojekte, beschloss der Rat der Stadt Köln schließlich zum 1. Januar 1927, Höhenberg als eigenständigen Stadtteil zu führen.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2019/2022)

Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteil Höhenberg (abgerufen 04.02.2019)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,5 MB, Stand 31.12.2019, abgerufen 20.01.2022)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen. Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,80 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 04.02.2019)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen, 2. Jahrgang 2010 (PDF-Datei; 1,62 MB, abgerufen 04.02.2019)
de.wikipedia.org: Höhenberg (Köln) (abgerufen 04.02.2019)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 598-600, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) Bonn.
Janssen, Wilhelm (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Kurköln. Rheinisches Erzstift. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.14-15.) Köln.
Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. S. 22, Köln-Zollstock.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 210, Köln (2. Auflage).

Stadtteil Köln-Höhenberg

Schlagwörter
Ort
51103 Köln - Höhenberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1927

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Stadtteil Köln-Höhenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290269 (Abgerufen: 28. April 2024)
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