Zwischenwerk XIa im Äußeren Grüngürtel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 50,99″ N: 7° 01′ 46,81″ O 50,96416°N: 7,02967°O
Koordinate UTM 32.361.641,80 m: 5.647.688,11 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.572.378,67 m: 5.648.165,11 m
  • Entfestigungsplan von Zwischenwerk XIa

    Entfestigungsplan von Zwischenwerk XIa

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  • Schnittansichten von Zwischenwerk XIa auf einem Plan des Entfestigungsamtes

    Schnittansichten von Zwischenwerk XIa auf einem Plan des Entfestigungsamtes

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  • nach der Schleifung

    nach der Schleifung

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Der äußere Festungsring entstand von 1873 bis 1886. Mit seinen etwa 46 Kilometern rund um die damalige Stadt herum, diente er der Sicherung und dem Schutz der Stadtbevölkerung. Das Fort III in Ossendorf ist Bestandteil dieser Befestigungsanlage auf dem heutigen äußeren Grüngürtel.

Geschichte einer befestigten Stadt
Seit beinahe zwei Jahrtausenden ist die Stadt Köln befestigt gewesen. Art, Lage und Ausmaße haben sich im Laufe der Zeit verändert, die Befestigungsanlagen wurden ausgebessert, angepasst oder erneuert und zum Teil aufgegeben um eine neue Anlage weiter außerhalb anzulegen. Als erste errichteten die Römer eine massive Stadtmauer um ihre Siedlung am Rhein. Durch den starken Zuwachs der Stadt in den darauffolgenden Jahrhunderten verlor die bestehende römische Mauer zunehmend an Schutzfunktion. Von 1179 bis 1260 wurde eine neue Stadtmauer mit Wall, Graben und Bastion gebaut.
Dieses mittelalterliche Bauwerk bildete 1815 die Grundlage des preußischen Verteidigungsrings. Teile der alten Stadtmauer wurden wieder instand gesetzt, die alten Bastionen erneuert und neue Forts in etwas vorgelagerter Stellung errichtet. Köln kam aufgrund seiner geographischen Lage eine besondere Bedeutung als Festungsstadt zu. Der preußische Festungsring hatte nicht allein den Sinn die Stadt selbst zu schützen, sondern auch das dahinter liegende Land.

Neue Entwicklungen in der Rüstungsindustrie machten den inneren Festungsring nicht mehr unüberwindbar. Es wurde beschlossen dem ersten einen zweiten Festungsring vorzulagern. Dieser zweite Ring schloss ein beinahe doppelt so großes Gebiet, wie die mittelalterliche Stadtbefestigung ein. Aus städtebaulicher Sicht brachte diese neue Planung also eine Entlastung des ohnehin schon stark verdichteten Stadtkerns. Militärisch betrachtet, war der Nutzen der neuen Anlage nicht von langer Dauer. Bereits sechs Jahre nach Vollendung, 1886, galten die Bauten als veraltet. Neue Brisanzgranaten hatten einen Zeitzünder und konnten so eingestellt werden, dass sie erst nach dem Aufprall explodierten. Dem hatten die Forts aus Backsteinen und Erdumwallung nichts entgegenzusetzen, viele von ihnen wurden abermals aufgerüstet und verstärkt.

Zwischenwerk XIa
Insgesamt gab es 23 Zwischenwerke im äußeren Festungsring. In der Regel hatte jedes Fort zwei Zwischenwerke, eins links und eins auf der rechten Seite. Als Bezeichnung erhielten die Zwischenwerke die Nummer des zugehörigen Forts mit der Ergänzung a oder b. Die vom Feind aus gesehenen Zwischenwerke links der Forts erhielten den Zusatz a, die rechts gelegenen den Zusatz b. Eine Ausnahme stellen die Forts I und III dar, denn sie besaßen nur auf der linken Seite ein Zwischenwerk sowie das Fort X, welchem links gleich zwei Zwischenwerke zugeordnet wurden.
Das Zwischenwerk XIa zählt zu den 17 großen Zwischenwerken und wurde in den Jahren 1877-1879 am Herler Ring, südlich der Bergisch Gladbacher Straße erbaut. Der Grundriss der großen Zwischenwerke entsprach einem Trapez, an dessen längster Seite von 160 Metern sich der Haupteingang befand. Die Tiefe der Anlage belief sich auf 60 Meter.

Bis auf die Kehlkaserne wurde auch dieses Zwischenwerk 1920 aufgrund der Festlegungen im Versailler Vertrag geschleift. Stadtgartendirektor Encke plante eine Umgestaltung der Anlage in ein grünes Fort mit Sportanlage. Die Umsetzung der Pläne folgte kurz darauf und die Kehlkaserne erhielt einen Anbau, in dem eine Gaststätte untergebracht war. Seit 1924 nutzen Turnvereine die Bauten als Vereinsheime und die Sportanlage als Trainingsgelände, die Gastronomie war bis 2011 regelmäßig besetzt. Einzige Unterbrechung stellt die Nutzung durch die Hilfspolizei während des Zweiten Weltkriegs dar. Heute sind beiderseits der Sportplätze Rückstände der Flankengräben und Wallanlagen erkennbar.

(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)

Quelle
Persönliches Gespräch mit Herrn Uwe Zinnow über den äußeren Festungsgürtel am 3. April 2014.

Internet
www.koelner-festungsbauten.de: Neudeutsche Befestigung der Stadt Köln – Zwischenwerk XIa Buchheim (abgerufen 28.10.2014)
www.bilderbuch-koeln.de: Album äußerer Festungsring – Köln (abgerufen 28.10.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 20.10.2020)

Literatur

Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Fortis Colonia, Schriftenreihe Band 1.) Köln.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Katalog der Festungsbauten mit Nachfolgenutzungen. (Festungsstadt Köln - Das Bollwerk im Westen.) S. 494-503. Köln.
Zinnow, Uwe (2010)
Die große Baumaßnahme – Die Werke des äußeren Festungsgürtels. Teil 2: Die Forts. In: Festungsstadt Köln – Das Bollwerk im Westen, S. 138-161. Köln.

Zwischenwerk XIa im Äußeren Grüngürtel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Herler Ring
Ort
51067 Köln - Buchheim
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1877 bis 1879

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Hannah Brüggemann (2014): „Zwischenwerk XIa im Äußeren Grüngürtel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-108545-20141126-16 (Abgerufen: 18. April 2024)
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