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Das Milchhäuschen, ehemals Gertrudenhof (2018)
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Das Milchhäuschen, ehemals Gertrudenhof (2019)
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Das Milchhäuschen, ehemals Gertrudenhof (2019)
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Das Milchhäuschen, ehemals Gertrudenhof (2019)
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Erste Ansicht des Milchhäuschens um 1900 vor dem Neubau durch F. Mülhens im Jahr 1912. Es bestanden ein schlichtes Hofgebäude und eine "Restaurationshalle" (um 1900).
Postkarte der schon 1907 durch Ferdinand Mülhens fertiggestellten neuen Scheune. Das untere Foto zeigt wahrscheinlich die 1911 eingeweihte neue Ferdinand-Straße mit den frisch gepflanzten Alleebäumen (um 1912).
Blick durch die Platanenallee der von F. Mülhens 1911 fertiggestellten Ferdinand-Strasse auf das Milchhäuschen (2018).
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Winterstimmung am Milchhäuschen. Rechts die zum Festsaal umgebaute ehemalige Scheune (2019).
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Wintersonne am Milchhäuschen. Rechts die zum Festsaal umgebaute ehemalige Scheune (2019).
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An den Wochenenden ist das Milchhäuschen ein stark frequentiertes Ausflugsziel (2019).
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Weit über die Grenzen des Siebengebirges hinaus ist das Milchhäuschen im Siebengebirge als idyllisch im Wald gelegenes Ausflugslokal bekannt. An schönen Wochenenden ist kaum ein Platz auf der Terrasse zu bekommen und in der ehemaligen Scheune werden auch größere Veranstaltungen gefeiert. Dort standen noch bis in die 1980er Jahre die Milchkühe mit einem großen Haufen Mist vor der Tür.
Geschichte Das genaue Gründungsdatum der zunächst unter dem Flurnamen „Elsigerfeld“ aufgeführten Hofanlage ist unklar. So gibt es in der lokalen Presse Angaben, die den Hof als Teil des Burghofs auf das Jahr 1826 datieren. Doch es fehlen belastbare Quellen. Bei Anfertigung der Urkatasterkarte 1826 ist der Hof jedenfalls noch nicht verzeichnet und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt in roter Tusche nachgetragen. Auch in der amtlichen Übersicht der Wohnplätze Königswinters aus dem Jahr 1845 findet sich kein Eintrag. Erstmals führt die Königswinterer Urliste (1861) einen Barthel Raths als Ackerer im Elsigerfeld auf. Dabei wird es sich wohl um einen Pächter gehandelt haben, denn 1864 wird in der Urliste mit Peter Mirbach bereits jemand anderes gelistet. Eigentlicher Besitzer ist wahrscheinlich Ferdinand Hoffmann, dem seit 1854 der benachbarte Burghof gehört. 1862 legt er offenbar seinen landwirtschaftlichen Betrieb mit dem des Elsigerfelds zusammen.
Im Jahr 1881 geht der Hof in den Besitz des Bankiers Stephan von Sarter über, der ausgedehnte Ländereien im Siebengebirge erwirbt und Schloss Drachenburg erbauen lässt. Die Pächter des Hofs wechseln häufig. Eine kontinuierliche Nutzung nur durch eine Familie findet nicht statt. Im Allgemeinen betreibt man auf dem Hof, der 1900 erstmals als Gertrudenhof bezeichnet wird, Ackerbau und Milchviehhaltung. Obstbau findet nicht statt. 1910/11 werden ein Pferd, neun Rinder und fünf Schweine gezählt.
Nach dem Tode von Sarter im Jahr 1902 erwirbt der Unternehmer Ferdinand Mülhens (4711) den Hof zusammen mit rund 14 Morgen zugehörigem Land. Der als Milchwirtschaft geführte Hof besitzt außerdem eine Wirtschaftskonzession ohne Alkoholausschank. Er liegt an einem beliebten Wanderweg und der Besuch einer Milchwirtschaft gehörte um 1900 zu einem gelungenen Ausflug dazu. Eine frühe Postkarte (um 1900) zeigt ein kleines, langrechteckiges Hofgebäude. Daneben befand sich ein als „Restaurationshalle“ bezeichneter, überdachter Pavillon. Schon jetzt wird das Lokal als „Milchhäuschen“ vermarktet.
1904 stellt Mülhens einen Bauantrag zur Erweiterung des Hofs und den Bau neuer Wirtschaftsgebäude. Nach dem geplatzten Hotelbau auf der Wolkenburg hat er damit ein neues Projekt. Der gut gelegene Hof im Elsigerfeld soll zur Gaststätte mit Alkoholausschank ausgebaut werden. Der VVS positioniert sich jedoch gegen das Projekt und verweigert die Nutzung der im Besitz des VVS befindlichen Kutschwege. So muss zu Beginn der Bauarbeiten das Baumaterial mit der Zahnradbahn bis an die Station der Drachenburg und von dort aus mit Eseln über einen alten kommunalen Weg bis an den Hof gebracht werden. „Alles mußte 3 bis 4 mal umgeladen werden und man mag sich ein Bild machen, was bei einer solchen Beförderung zugrunde gegangen ist. Ein Verlust, der zu den unmäßig verteuerten Transportkosten hinzu kam. Und Alles das, obgleich früher eine Kommunalstraße nach dem Gute Elsigerfeld führte, welche durch den Bau der Verschönerungsstraße vernichtet worden ist.“ (Echo des Siebengebirges 1.12.1908). Zur Verbesserung der Transportsituation lässt Mülhens daher schon ab 1904 am Nordhang der Wolkenburg einen Parallelweg bauen.
Das neue Gebäude wird von dem Honnefer Architekten Ottomar Stein geplant, der bereits die Vergrößerung des Landschaftsparks am Wintermühlenhof entworfen hatte sowie die Ferdinand-Mülhens-Brücke am Pottscheid. Für das im damals populären Heimatstil errichtete Gebäude werden auch Steine von der Wolkenburg genutzt. A. Schyma (1992) beschreibt in der Denkmaltopographie das neue Gebäude wie folgt: „Der Bau ist von der Heimatschutzbewegung der Jahrhundertwende geprägt, die sich die materialgerechte regionale Bauweise zum ästhetischen Ziel gesetzt hatte und Einfachheit und Sachlichkeit zum Prinzip erhob, in Ablehnung der historistischen Stilausprägungen der Gründerzeit.“
Die große Scheune ist bereits 1907 fertiggestellt. Eine zeitgenössische Postkarte zeigt ein imposantes Gebäude, an dem in großen Lettern „Milchhäuschen“ steht. 1912 wird auch das Hofgebäude eingeweiht. Die Familie Hülder leitet von 1919 bis 1931 das Ausflugslokal, zu dem immer noch ein größerer landwirtschaftlicher Betrieb gehört. 1937 zählen dazu 2,45 Hektar Ackerland und 6,30 Hektar Wiese. Das Ackerland diente dem Anbau vorwiegend von Kartoffeln und Hafer, sowie etwas Roggen und Weizen. Das Wiesenland konnte nur einmal jährlich geschnitten werden. Außerdem gab es einen Hausgarten.
Anfang der 1940er Jahre wird das Gebäude nach den Plänen des Königswinterer Architekten Franz Josef Krings erweitert und erhält einen Anschluss an die Elektrizitätsversorgung. Pächterin ist zu der Zeit eine Frau Roßkat. 1953 übernehmen Remy und Gertrud Haas den Betrieb. Die Toilettenanlagen werden saniert und der Hof 1957 an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Zuvor gab es eine Brunnenanlage. Auch drei Gästezimmer gehören nun zu dem Gasthaus. Als gelernter Landwirt führt Remy Haas die Landwirtschaft bis in die 1980er Jahre.
Heutiger Zustand Seit 2001 ist der Hof im Besitz von Dieter Streve-Mülhens aus der ehemaligen 4711-Dynastie, der ihn 2002 von der Peter Mülhens Erbengemeinschaft erwirbt. Gastwirtschaft und Scheune werden 2003 aufwendig saniert und sind nun auch für größere Gesellschaften buchbar. 2022 erfolgen nach einem Pächterwechsel wiederum längere Sanierungsmaßnahmen. Seit Anfang 2023 ist das Lokal erneut geöffnet. Landwirtschaft wird nicht mehr betrieben. Die umliegenden Wiesen betreut die Biostation Rhein-Sieg, welche die Flächen extensiv beweiden lässt.
Hinweis Das Objekt „Gertrudenhof - Milchhäuschen“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Siebengebirge (Regionalplan Köln 446).
(Jörn Kling, 2024)
Internet de.wikipedia.org: Burghof Königswinter (abgerufen am 18.06.2025) www.rundschau-online.de: Milchhäuschen in Königswinter wird renoviert - bis Sommer geschlossen (Kölnische Rundschau vom 31.03.2022, Text: Carsten Schulz, abgerufen am 18.06.2025) www.ga.de: Wann das Milchhäuschen nach dem Umbau in die Saison starten kann (Generalanzeiger vom 21.03.2022, Inhalt nicht mehr kostenfrei verfügbar, 18.06.2025) www.ga.de: Die Rückkehr eines Ausflugslokals mit langer Geschichte (Generalanzeiger vom 24.07.2023, Inhalt nicht mehr kostenfrei verfügbar, 18.06.2025)
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