Gut Wintermühlenhof

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Königswinter
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 40′ 45,73″ N: 7° 12′ 29,84″ O 50,67937°N: 7,20829°O
Koordinate UTM 32.373.415,93 m: 5.615.702,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.585.444,73 m: 5.616.675,32 m
  • Innenhof des Wintermühlenhofs (2019)

    Innenhof des Wintermühlenhofs (2019)

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  • Eingangsschild zum Wintermühlenhofs (2019)

    Eingangsschild zum Wintermühlenhofs (2019)

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  • Aussichtsarchitektur Siesta im Landschaftspark des Wintermühlenhofs (2019)

    Aussichtsarchitektur Siesta im Landschaftspark des Wintermühlenhofs (2019)

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  • Aussichtsarchitektur im Landschaftspark des Wintermühlenhofs (2019)

    Aussichtsarchitektur im Landschaftspark des Wintermühlenhofs (2019)

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  • Aussichtsarchitektur Siesta im Landschaftspark des Wintermühlenhofs (2019)

    Aussichtsarchitektur Siesta im Landschaftspark des Wintermühlenhofs (2019)

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  • Lageplan zum Wintermühlenhof (2019)

    Lageplan zum Wintermühlenhof (2019)

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Entstehungszeit
Das Gut Wintermühlenhof liegt im heutigen Stadtgebiet von Königswinter im westlichen Siebengebirge an der Südseite des Petersbergs. Das Gelände wird vom Mirbesbach durchflossen, der hier in Teichen gestaut wird. Ein erste urkundliche Erwähnung des Wintermühlenhofs existiert aus dem Jahre 1402. Er diente ursprünglich als landwirtschaftlicher Versorgungshof des Klosters Heisterbach, welches ca. 3,5 km nördlich des Wintermühlenhofs liegt. Zunächst wurde Ackerbau betrieben, später auch Waldwirtschaft und Mühlenbetrieb. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts ist der Weinanbau hier urkundlich belegt. Hinzu kam im 18. Jahrhundert die Aufnahme eines nahen Steinbruchbetriebes, in dem Quarzit abgebaut wurde.

Die Familie Mühlens und der Wintermühlenhof
Nach einem kurzen Zeitraum der Verstaatlichung des Wintermühlenhofs nach 1802 ging das Anwesen 1843 in den Besitz der Familien Mülhens über. Peter Josef Mülhens, der Kölner Unternehmer und Sohn des Begründers des Hauses 4711, Wilhelm Mülhens, war Erbpächter des Gutes. Es folgte eine Ausweitung des Gutes sowie der Bau der Landstraße Königswinter-Ittenbach. 1886 wurde Ferdinand Mülhens Alleininhaber. In der Folge entwickelte er das weitere Umfeld im Siebengebirge zum Erholungsort. Er erbaute das Hotel am Petersberg und war Alleinaktionär der Bergbahnen im Siebengebirge AG. Der Wintermühlenhof diente ihm ab 1900 als Alterssitz.

Der Wintermühlenhof heute
Seit 1989 steht die Hofanlage mit Gebäuden des 19. und 20. Jahrhunderts unter Denkmalschutz. Sie liegt inmitten eines großzügigen Landschaftsparks, umgeben vom Naturschutzgebiet Siebengebirge. Die vierflügelige, geschlossene Hofanlage mit Herrenhaus im Süden wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts fand eine Erweiterung der Anlage mit dem Bau einer Terasse, einer Pergola, Erker und Ausbau des Dachgeschosses nach Süden statt. Im Südosten des Hofes findet sich eine freistehende Großraumscheune, die 1940 errichtet wurde. Das Anwesen wurde durch umfassende Umbau- und Restaurierungsmaßnahmen modernisiert, so dass heute innerhalb der drei Gebäudeflügel Wohn-, Büro- und Ausstellungsflächen vermietet werden.

Landschaftsgarten und Landschaftskunst
Deie große Parkanlage verkörpert eines der späten Beispiele in der Tradition der Romantik. Im Park verstreut finden sich eine Reihe historisierender Architekturen wie „Siesta“ (Tempelarchitektur, 1905), „unterirdische Grotte“ (1905), „Brunnenanlage“ (1906), „Quelleneinfassung“ (1906), „Weiher-Halle“ (1909), „Pergola“ (1909), „Spielplatz“ (1911), „Brücke aus Grottenwerk“ (1911) sowie eine Reihe verschieden gestalteter Böschungsmauern. Das gesamte Gelände wird zur Straße hin eingefaßt von Mauern und Zäunen aus der Zeit von 1906 und 1921. Geplant und gebaut wurde der Landschaftspark zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom deutschen Baumeister und Architekten Ottomar Stein, der unter Einbeziehung der vormaligen Mühlenteiche den Park nochmals vergrößerte.

Baudenkmal / Hinweis
Das Objekt „Gut Wintermühlenhof“ ist seit 1989 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Königswinter 2015, Nr. A 90) und Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Siebengebirge (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 446).

(Marius Röhr, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2019)

Internet
wintermühlenhof.de: Königswinter, Ferdinand-Mülhens-Straße (abgerufen am 26.11.2019)
rheinische-geschichte.lvr.de: Portal Rheinische Geschichte, Familie Mülhens, Unternehmerfamilie (abgerufen am 26.11.2019)

Literatur

Bouillon, Barbara; Kling, Joern; Lamberty, Christiane (2019)
Zeugen der Landschaftsgeschichte im Siebengebirge. Historische Nutzungen und ihre Auswirkungen auf die Landschaft. (Kulturlandschaftspflege im Rheinland, Band 2.) Köln.
Schyma, Angelika / Landschaftsverband Rheinland. Rheinisches Amt für Denkmalpflege (Hrsg.) (1992)
Stadt Königswinter. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmäler im Rheinland, 23.5.) S. 175-176, Köln.

Gut Wintermühlenhof

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Wintermühlenhof 12
Ort
53639 Königswinter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1402

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Empfohlene Zitierweise
Marius Röhr, 2019: „Gut Wintermühlenhof”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-296908 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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