Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnbetrieb schrittweise reduziert und schließlich 1960 (Personen-) beziehungsweise 1966 (Güterverkehr) vollständig eingestellt. Das Empfangsgebäude und das unmittelbar zugehörige Gelände erwarb ein Spediteur. Das bis in zahlreiche Details original erhaltene Stationsgebäude wurde 1983 in die Denkmalliste eingetragen, auffälligste Veränderung ist ein umlaufender Balkon an Giebel- und Bahnseite.
Von den zwischen 1890 und 1891 errichteten Empfangsgebäuden in Hoffnungsthal, Untereschbach und Immekeppel (sogenannte „Haltepunkte IV. Klasse“) ist nur das letztere erhalten. Die beiden übrigen waren ähnlich, jedoch nicht identisch gestaltet: Sie bildeten malerisch-vielansichtige, asymmetrische Baukörper mit verschieferten, holzverschalten Bauteilen, die ihre tatsächliche Bauweise (massiv oder als Holzkonstruktion) verbargen. Als zweigeschossige Baukörper enthielten sie im Erdgeschoß Kassenhalle und Warteräume, eine Gaststätte („Restauration“) sowie die Diensträume der Bahnangestellten. Im Ober- und Dachgeschoß lagen die Dienstwohnung des Stationsvorstehers sowie Übernachtungszimmer für das Zugpersonal.
Seitlich an das Empfangsgebäude schließt sich in Immekeppel noch heute das in deutlich schlichterer Fachwerkbauweise erstellte Lager- und Abfertigungsgebäude für den Gütertransport an. In Zeiten noch geringer Mobilität spielte der Bahnversand eine wichtige Rolle für den Einzelhandel sowie für Privatleute. Nicht selten wurden besondere Warensendungen und temporäre Massengüter wie Einkellerkartoffeln nicht im Ladengeschäft, sondern direkt ab Bahnhof verkauft. Ein weiteres, unablässiges, aus hygienischen Gründen freistehendes Nebengebäude ist die Toilettenanlage, die sich in Immekeppel als zeitgenössischer, eingeschossiger Holzfachwerkbau westlich des Empfangsgebäudes befindet.
(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)
Hinweis
Der Bahnhof Immekeppel ist ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Overath (Nr. 05378024 A 032, Eintragung vom 03.02.1983).
Internet
www.overath.de: Denkmalliste der Stadt Overath (PDF-Datei, 627 kB, abgerufen 07.11.2024)