Bahnhof Immekeppel in Overath

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Overath
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 25,68″ N: 7° 13′ 51,67″ O 50,95713°N: 7,23102°O
Koordinate UTM 32.375.761,15 m: 5.646.547,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.586.536,41 m: 5.647.599,79 m
  • Das Empfangsgebäude und der Güterschuppen des Bahnhofs Immekeppel von der Straßen-/Landseite im Süden (2024).

    Das Empfangsgebäude und der Güterschuppen des Bahnhofs Immekeppel von der Straßen-/Landseite im Süden (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Detail des Empfangsgebäudes am Bahnhof Immekeppel: Risalit auf der Straßenseite mit unterschiedlichen Verkleidungen und dekorativen Holzrahmen (2024).

    Detail des Empfangsgebäudes am Bahnhof Immekeppel: Risalit auf der Straßenseite mit unterschiedlichen Verkleidungen und dekorativen Holzrahmen (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Immekeppel von Südwesten betrachtet (2024).

    Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Immekeppel von Südwesten betrachtet (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Links das Empfangsgebäude des Bahnhofs Immekeppel, im Vordergrund der östlich anschließende Güterschuppen in Fachwerkbauweise, um 1890 errichtet (2024).

    Links das Empfangsgebäude des Bahnhofs Immekeppel, im Vordergrund der östlich anschließende Güterschuppen in Fachwerkbauweise, um 1890 errichtet (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Nördlich der Gleisanlagen des Immekeppeler Bahnhofs stehen der Stationsvorsteher (ganz rechts), seine Ehefrau und insgesamt sechs Kinder unterschiedlichen Alters auf einer Wiese. Im Hintergrund ist die Gleisseite des Bahnhofs zu sehen, Foto um 1900.

    Nördlich der Gleisanlagen des Immekeppeler Bahnhofs stehen der Stationsvorsteher (ganz rechts), seine Ehefrau und insgesamt sechs Kinder unterschiedlichen Alters auf einer Wiese. Im Hintergrund ist die Gleisseite des Bahnhofs zu sehen, Foto um 1900.

    Copyright-Hinweis:
    Repro: BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Georg Zapf, Hoffnungsthal
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Links das Empfangsgebäude des Bahnhofs Immekeppel, im Vordergrund der östlich anschließende Güterschuppen in Fachwerkbauweise, um 1890 errichtet (2024).

    Links das Empfangsgebäude des Bahnhofs Immekeppel, im Vordergrund der östlich anschließende Güterschuppen in Fachwerkbauweise, um 1890 errichtet (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Der freistehende, eingeschossige Kleinbau westlich des Empfangsgebäudes war ursprünglich das Toilettengebäude des Bahnhofs Immekeppel (2024).

    Der freistehende, eingeschossige Kleinbau westlich des Empfangsgebäudes war ursprünglich das Toilettengebäude des Bahnhofs Immekeppel (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Parallel zur Sülztalstraße wurde ab 1890 nicht zuletzt auf Drängen der Gesellschaft des Altenbergs die Sülztalbahn gebaut. Die beiden interessierten Unternehmen, das Eisenwerk Reusch in Hoffnungsthal und die Gesellschaft des Altenbergs, übernahmen jeweils einen erheblichen Anteil der Grunderwerbskosten. Die Strecke zweigte in Hoffnungsthal von der Aggertalbahn ab und führte dann über Untereschbach zunächst bis nach Immekeppel. In den Jahren 1911 bis 1912 wurde sie aufwändig bis nach Lindlar verlängert. Der Bahnhof für Immekeppel wurde bezeichnenderweise nicht möglichst nahe am Ortskern, sondern unmittelbar gegenüber der Hütte errichtet. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass man seitens der Gemeinden und des Landkreises das Pendeln der Arbeiter in die industriellen Zentren, etwa nach Köln-Kalk und Köln-Mülheim, unterbinden wollte. Stattdessen sollte die lokale Wirtschaft gefördert werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnbetrieb schrittweise reduziert und schließlich 1960 (Personen-) beziehungsweise 1966 (Güterverkehr) vollständig eingestellt. Das Empfangsgebäude und das unmittelbar zugehörige Gelände erwarb ein Spediteur. Das bis in zahlreiche Details original erhaltene Stationsgebäude wurde 1983 in die Denkmalliste eingetragen, auffälligste Veränderung ist ein umlaufender Balkon an Giebel- und Bahnseite.

Von den zwischen 1890 und 1891 errichteten Empfangsgebäuden in Hoffnungsthal, Untereschbach und Immekeppel (sogenannte „Haltepunkte IV. Klasse“) ist nur das letztere erhalten. Die beiden übrigen waren ähnlich, jedoch nicht identisch gestaltet: Sie bildeten malerisch-vielansichtige, asymmetrische Baukörper mit verschieferten, holzverschalten Bauteilen, die ihre tatsächliche Bauweise (massiv oder als Holzkonstruktion) verbargen. Als zweigeschossige Baukörper enthielten sie im Erdgeschoß Kassenhalle und Warteräume, eine Gaststätte („Restauration“) sowie die Diensträume der Bahnangestellten. Im Ober- und Dachgeschoß lagen die Dienstwohnung des Stationsvorstehers sowie Übernachtungszimmer für das Zugpersonal.

Seitlich an das Empfangsgebäude schließt sich in Immekeppel noch heute das in deutlich schlichterer Fachwerkbauweise erstellte Lager- und Abfertigungsgebäude für den Gütertransport an. In Zeiten noch geringer Mobilität spielte der Bahnversand eine wichtige Rolle für den Einzelhandel sowie für Privatleute. Nicht selten wurden besondere Warensendungen und temporäre Massengüter wie Einkellerkartoffeln nicht im Ladengeschäft, sondern direkt ab Bahnhof verkauft. Ein weiteres, unablässiges, aus hygienischen Gründen freistehendes Nebengebäude ist die Toilettenanlage, die sich in Immekeppel als zeitgenössischer, eingeschossiger Holzfachwerkbau westlich des Empfangsgebäudes befindet.

(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)

Hinweis
Der Bahnhof Immekeppel ist ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Overath (Nr. 05378024 A 032, Eintragung vom 03.02.1983).

Internet
www.overath.de: Denkmalliste der Stadt Overath (PDF-Datei, 627 kB, abgerufen 07.11.2024)

Literatur

Daubenbüchel, Willy; Nicke, Herbert (Hg.) (1997)
Untereschbach und Immekeppel im mittleren Sülztal. Ein Heimatbuch, herausgegeben von Herbert Nicke. Wiehl.

Bahnhof Immekeppel in Overath

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Lindlarer Straße 25
Ort
51491 Overath - Immekeppel / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1892, Ende 1960 bis 1966

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Alexander Kierdorf: „Bahnhof Immekeppel in Overath”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355641 (Abgerufen: 30. April 2025)
Seitenanfang