Grabstätte von acht getöteten Schulkindern auf dem Friedhof Volkhoven-Weiler

Gedenkstätte für die Opfer des Flammenwerfer-Attentats von 1964

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 01′ 20,29″ N: 6° 53′ 8,23″ O 51,0223°N: 6,88562°O
Koordinate UTM 32.351.712,94 m: 5.654.432,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.562.181,60 m: 5.654.501,30 m
  • Gemeinsame Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden, auf dem Friedhof in Volkhoven/Weiler, Blick von Südosten (2023).

    Gemeinsame Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden, auf dem Friedhof in Volkhoven/Weiler, Blick von Südosten (2023).

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  • Stele des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (1925-2016) auf der gemeinsamen Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden (2023).

    Stele des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (1925-2016) auf der gemeinsamen Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden (2023).

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  • Stele des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (1925-2016) auf der gemeinsamen Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden (2023).

    Stele des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (1925-2016) auf der gemeinsamen Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden (2023).

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  • Gemeinsame Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden, auf dem Friedhof in Volkhoven/Weiler (2023).

    Gemeinsame Grabstätte der acht Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden, auf dem Friedhof in Volkhoven/Weiler (2023).

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  • Gemeinsame Grabstätte der Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden, auf dem Friedhof in Volkhoven/Weiler, Blick von Südosten auf die acht einfachen Grabkreuze und die gepflegte Grabanlage (2023).

    Gemeinsame Grabstätte der Schulkinder, die bei dem Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven getötet wurden, auf dem Friedhof in Volkhoven/Weiler, Blick von Südosten auf die acht einfachen Grabkreuze und die gepflegte Grabanlage (2023).

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  • Blick vom Friedhof Volkohven/Weiler aus auf die Kirche St. Cosmas und Damian. Rechts ist die Gedenkstele auf der Grabstätte der acht getöteten Schulkinder zu erkennen (2023).

    Blick vom Friedhof Volkohven/Weiler aus auf die Kirche St. Cosmas und Damian. Rechts ist die Gedenkstele auf der Grabstätte der acht getöteten Schulkinder zu erkennen (2023).

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  • Fenster der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Köln-Volkhoven/Weiler, das an die zehn Todesopfer des Flammenwerfer-Attentats von Köln-Volkhoven im Jahr 1962 erinnert (2010).

    Fenster der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Köln-Volkhoven/Weiler, das an die zehn Todesopfer des Flammenwerfer-Attentats von Köln-Volkhoven im Jahr 1962 erinnert (2010).

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    Gerwens, Kirsten
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    Kirsten Gerwens
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  • Das alte Schulhaus der Volksschule in Köln-Volkhoven (2016). Das Gebäude wurde am 1. Juli 1980 unter der Nummer 517 in die Liste der Kölner Baudenkmäler aufgenommen.

    Das alte Schulhaus der Volksschule in Köln-Volkhoven (2016). Das Gebäude wurde am 1. Juli 1980 unter der Nummer 517 in die Liste der Kölner Baudenkmäler aufgenommen.

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  • Gedenktafel für die Opfer des Attentats von Köln-Volkhoven an der Außenwand des ehemaligen Schulgebäudes (2010).

    Gedenktafel für die Opfer des Attentats von Köln-Volkhoven an der Außenwand des ehemaligen Schulgebäudes (2010).

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  • Die Grabstätte der Lehrerin Ursula Kuhr, Opfer des Attentats von Köln-Volkhoven, auf dem Kölner Südfriedhof (2023).

    Die Grabstätte der Lehrerin Ursula Kuhr, Opfer des Attentats von Köln-Volkhoven, auf dem Kölner Südfriedhof (2023).

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  • Das Familiengrab Bollenrath auf dem Kölner Nordfriedhof in Weidenpesch, Flur 32 Nr. 226 a+b (2017). Neben dem Grab ein Gedenkstein für die Lehrerin Gertrud Bollenrath (1902-1964), eines der Opfer des Attentats von Volkhoven 1964.

    Das Familiengrab Bollenrath auf dem Kölner Nordfriedhof in Weidenpesch, Flur 32 Nr. 226 a+b (2017). Neben dem Grab ein Gedenkstein für die Lehrerin Gertrud Bollenrath (1902-1964), eines der Opfer des Attentats von Volkhoven 1964.

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Die Gedenk- und Grabstätte auf Flur 4E des Friedhofs von Volkhoven-Weiler erinnert an acht Schulkinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren, die während des Attentats von Volkhoven ermordet wurden: Dorothea Binner (1954-1964), Renate Fühlen (1954-1964), Ingeborg Hahn (1954-1964), Ruth Hoffmann (1953-1964), Klara Kröger (1955-1964), Stefan Lischka (1955-1964), Karin Reinhold (1952-1964) und Rosel Röhrig (1952-1964). Die grausame Tat gilt als der erste Amoklauf an einer Schule in der Bundesrepublik Deutschland.

Am Morgen des 11. Juni 1964 drang ein psychisch kranker Frührentner aus Köln auf das Schulgelände der katholischen Volksschule in Köln-Volkhoven ein und attackierte Lehrkräfte und Kinder mit einem selbst gebauten Flammenwerfer und einer Lanze. Zwei Lehrerinnen sowie acht Schülerinnen und Schüler starben, zahlreiche weitere Schulkinder wurden zum Teil schwer verletzt und schwebten wochenlang in Lebensgefahr. Unter den Folgen der erlittenen Brandverletzungen leiden einige der Überlebenden bis heute. Der Attentäter selbst nahm sich im Verlauf seiner Tat das Leben (Schilderungen der Ereignisse unter de.wikipedia.org, www.welt.de und youtu.be).
40 Jahre nach dem Amoklauf veröffentlichte die selbst zu den schwer Verletzten gehörende, zur Tatzeit achtjährige Barbara Peter eine Sammlung von Erinnerungen von Betroffenen und Zeitzeugen (Peter 2004).

Am 20. Juni 1964 wurden die ersten vier verstorbenen Schulkinder, Dorothea Binner (gestorben am 15. Juni), Klara Kröger (gestorben am 16. Juni), Stefan Lischka (gestorben am 16. Juni) und Rosel Röhrig (gestorben am 18. Juni) in der gemeinsamen Grabstätte auf dem Friedhof von Volkhoven-Weiler beigesetzt. Im Beisein zahlreicher Trauergäste und großer Anteilnahme der Bevölkerung hielt der damalige Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings das Requiem in der nahe gelegenen Kirche St. Cosmas und Damian (de.wikipedia.org). Renate Fühlen (gestorben am 19. Juni), Ingeborg Hahn (gestorben am 30. Juni), Ruth Hoffmann (gestorben am 20. Juni) und Karin Reinhold (gestorben am 20. Juni) wurden später ebenfalls in dem gemeinsam Grab bestattet.

Auf der langrechteckigen Grabstätte erinnern acht einfache Grabkreuze an die getöteten Kinder. Eine Stele des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (1925-2016) wurde der Grabstätte am 20. Juni 1969 als Denkmal zugefügt. „Sie ist in Baumform gehalten und nach oben hin mit einer Art Kapitell als Wipfelkrone bekrönt. Jedoch schlagen aus dem Baum Flammen und greifen an das austreibende Leben des Baumes, nämlich an die Äste. So wie die jungen Triebe verbrennen, so wurde auch das Leben junger Menschen durch Feuer vernichtet.“ (stadt-koeln.de).
Die Grabstätte auf dem Friedhof von Volkhoven-Weiler befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand. Regelmäßig frischer Blumenschmuck und neue Grablichter erinnern auch knappe 60 Jahre nach dem Amoklauf an die acht jungen Todesopfer, die ohne die Geschehnisse heute wohl ihren Ruhestand genießen könnten.

Die beiden bei dem Attentat ebenfalls getöteten Lehrerinnen, Ursula Kuhr (1939-1964) und Gertrud Bollenrath (1902-1964) wurden auf dem Kölner Südfriedhof und dem Kölner Nordfriedhof bei ihren Familien bestattet. In der Eingangshalle der Ursula-Kuhr-Schule, die im April 1965 als Ersatz für die Volkhovener Volksschule eröffnete wurde, erinnert eine Text- und Fototafel mit Bildern und Namen den Opfern der Tat (www.ursula-kuhr-schule.de), ebenso eine Gedenktafel an der Außenwand des früheren Schulgebäudes am Volkhovener Weg 209-211 (heutige Simultanhalle). In der dem Friedhof von Volkhoven-Weiler benachbarten Kirche St. Cosmas und Damian befindet sich außerdem links neben dem Eingang ein buntes Glasfenster mit den Namen aller zehn Todesopfer (vgl. Abb.).

(Lisa Kröger, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2023)

Internet
de.wikipedia.org: Attentat von Volkhoven (abgerufen 16.03.2023)
www.stadt-koeln.de: Friedhof von Volkhoven-Weiler (abgerufen 16.03.2023)
www.welt.de: Amoklauf in Köln 1964, „Die brennenden Kinder - Es war furchtbar“ (Text Antonia Kleikamp, Welt-Geschichte vom 07.12.2020, abgerufen 16.03.2023)
youtu.be: Amoklauf mit Flammenwerfer: Das Attentat des Walter Seifert (WDR Lokalzeit MordOrte, Autor Hamzi Ismail, 16'57 min., 31.01.2022, abgerufen 16.03.2023)
www. ursula-kuhr-schule.de: Ursula Kuhr (abgerufen 16.03.2023)

Literatur

Bach, Anja / Geschichtswerkstatt des Bürgerzentrums Chorweiler (Hrsg.) (1998)
Das Attentat von Köln-Volkhoven. In: Heimersdorf: vom Hof zum Kölner Stadtteil, Köln.
Peter, Barbara (2004)
Das Herz der Stadt stand still. Das Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven. Köln.

Grabstätte von acht getöteten Schulkindern auf dem Friedhof Volkhoven-Weiler

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Damiansweg
Ort
50765 Köln - Volkhoven/Weiler / Deutschland
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1964

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Lisa Kröger (2023): „Grabstätte von acht getöteten Schulkindern auf dem Friedhof Volkhoven-Weiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345191 (Abgerufen: 3. Mai 2024)
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