Das spätgotische Haus Saaleck steht in der Straße „Am Hof“ in der nördlichen Kölner Altstadt, gegenüber des Kurt-Hackenberg-Platzes, und ist ein ehemaliges Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert. Es beherbergt seit 1973 die „artothek - Raum für junge Kunst“.

Geschichte und Baubeschreibung
In seiner heutigen Form steht das Haus Saaleck an der Straßenecke „Am Hof“ und „Unter Taschenmacher“ seit 1461.
Im Jahr 1942 wurde das Gebäude durch Bomben in Brand gesetzt und dabei stark beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Wiedererrichtung. Die Fassade wurde restauriert und in den Zustand des 15. Jahrhunderts zurückversetzt. Architektonisch besonders auffällig sind die charakteristischen Kreuzfenster und Eckwarten sowie die achteckigen Türmchen an den Hausecken. Diese besaßen ursprünglich Spitzdächer. Die Innenräume wurden im Stil der 1950er Jahre neu gestaltet. In den 1970er Jahren dienten sie dem Kölner Stadtmuseum für Ausstellungen. Seit 2007 setzte sich der neue Hausbesitzer für das Haus Saaleck und dessen denkmalpflegerische Sanierung ein. Im Jahr 2013 wurde es vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) zum Denkmal des Monats Dezember gekürt.
Der Name des Gebäudes soll sich von seiner Verortung abgeleitet haben, da es mit seiner südlichen Fassade gegenüber des früheren erzbischöflichen Palasts, der auch „Saal“ genannt wurde, lag.

Artothek - Raum für junge Kunst
Die seit 1973 im Haus Saaleck verortete artothek bietet die Möglichkeit der Ausleihe von zeitgenössischer Kunst. Ihre Sammlung umfasst Arbeiten Kölner sowie internationaler Künstler*innen verschiedener Stilrichtungen und Techniken, die gegen eine Gebühr für zehn Wochen entliehen werden können. Zudem finden hier Ausstellungen von Kölner Künstler*innen, aber auch internationaler Gäste statt, die ein Spektrum von Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Videoinstallationen bis hin zu raumbezogenen Arbeiten und Performances abdecken. Ziel ist dabei die Förderung und Vermittlung junger Kunst. In einem hausinternen Archiv werden Informationen über die Kölner Kunstszene bereitgehalten. Des Weiteren gibt es vor Ort internationale Kunstzeitschriften zur Ansicht.
Begonnen hat die artothek als eine Art Experiment in Zeiten kultureller Aufbruchstimmung. Damals wurde der Ansatz der Demokratisierung von Kunst verfolgt, um diese nicht länger einer kleinen Gruppe Eingeweihter vorbehalten zu lassen. Der Kunsthistoriker und damalige Direktor der Stadtbücherei Köln, Horst Johannes Tümmers, hatte die Idee, zeitgenössische Kunst hier zur Ausleihe anzubieten. Von Anfang an setzte er dabei auf die Kooperation mit dem Museum Ludwig und dem Kölnischen Kunstverein sowie die Kommunikation mit der Kölner Kunst- und Galerieszene.

Baudenkmal
Mit Eintragung vom 6. Januar 1989 wurde das Haus Saaleck unter der laufenden Nr. 155 als Baudenkmal in die Kölner Denkmalliste aufgenommen (www.stadt-koeln.de).

(Ines Müller, LVR-Redaktion KuLaDig, 2023)

Internet
www.baukunst-nrw.de: Haus Saaleck. artothek (abgerufen 06.12.2023)
www.museenkoeln.de: artothek (abgerufen 06.12.2023)
www.report-k.de: Haus Saaleck ist Denkmal des Monats (abgerufen 06.12.2023)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste Köln (abgerufen 06.12.2023, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
www.rundschau-online.de: Haus Saaleck. Juwel im Herzen der Stadt (abgerufen 06.12.2023)