Das Museum Ludwig ist ein Museum der Stadt Köln für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Sammlungsgeschichte Am 5. Februar 1976 unterzeichneten das Ehepaar Ludwig und die Stadt Köln einen Schenkungsvertrag: das Museum Ludwig war gegründet. Der Vertrag beinhaltete, dass Peter (1925-1996) und Irene Ludwig (1927-2010) 350 Werke moderner Kunst stiften und die Stadt Köln im Gegenzug ein eigenes „Museum Ludwig“ für die nach 1900 entstandenen Exponate schaffen sollte. Konzipiert von den Kölner Architekten Peter Busmann und Godfrid Haberer, eröffnete 1986 das ‚Doppelmuseum‘, das sowohl das Wallraf-Richartz-Museum als auch das Museum Ludwig aufnahm. 1994 entschied man sich für eine Trennung der beiden Institute. Nun sollte das Gebäude an der Bischofsgartenstraße ausschließlich das Museum Ludwig beherbergen. Professor Dr. h. c. Peter Ludwig wurde zum 14. Oktober 1975 und Professorin Dr. h. c. mult. Irene Ludwig (als erste Ehrenbürgerin) zum 21. Februar 1995 die Würde der bis heute nur 24 Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Stadt verliehen (www.stadt-koeln.de).
Heute umfasst die Sammlung des Museum Ludwig die wichtigsten Positionen der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwartskunst. Den Grundstock der Sammlung legte der Kölner Jurist Dr. Josef Haubrich (1889–1961). Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, im Mai 1946, schenkte er der Stadt Köln seine Kollektion von Werken des Expressionismus (Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Otto Mueller) und anderer Vertreter der Klassischen Moderne (Marc Chagall, Otto Dix). Im Oktober 1946 wurde in der alten Kölner Universität erstmals eine Auswahl von 100 Bildern präsentiert.
Diese Ausstellung sah auch Peter Ludwig als junger Student. Sammlung und Stifter beeindruckten ihn tief und gaben auch den Anstoß für seine eigene Kunstsammlung. Durch Ludwigs Schenkung gelangten 1976 zahlreiche ausgesprochen qualitätvolle Arbeiten der Russischen Avantgarde aus der Zeit zwischen 1905 und 1935 (Gontscharowa, Larionow, Exter, Popowa, Malewitsch, Rodtschenko) ins frisch gegründete Museum. Hinzu kam die außerhalb der USA umfassendste Sammlung amerikanischer Pop Art (Gemälde, Objekte, Environments von Lichtenstein, Rosenquist, Warhol und Wesselmann). 1957 bereicherte eine wichtige Gruppe von Werken Max Beckmanns als „Legat Georg und Lilly von Schnitzler“ die Bestände. 1958 konnte die Willy-Strecker-Sammlung mit bedeutenden Werken u. a. von Pablo Picasso, Henri Matisse, Oskar Kokoschka und Paul Klee angekauft werden. Zwischen den Jahren 1976 und 1988 stifteten die Eheleute Günther und Carola Peill wichtige Teile ihrer Sammlung (Gemälde und grafische Arbeiten von Max Ernst, Alexej von Jawlensky, Willi Baumeister, Ernst Wilhelm Nay).
1994 stifteten Peter und Irene Ludwig der Stadt Köln 90 Werke aus ihrem Picasso-Besitz und bedingten damit den Auszug des Wallraf-Richartz-Museums in ein eigenes Gebäude. Die Wiedereröffnung des Museum Ludwig am 1. November 2001 konnte der Namensgeber nicht mehr erleben, doch Irene Ludwig nahm sie zum Anlass, 774 weitere Arbeiten Picassos zu schenken. Damit verfügt das Museum Ludwig nach Barcelona und Paris über die drittgrößte Picasso-Sammlung weltweit. Sie bietet einen repräsentativen Querschnitt durch alle Gattungen, Materialien und Techniken. Seit 2000 engagiert sich das Museum Ludwig in besonderer Weise für die Sammlung und Präsentation technischer Medien im Kontext zeitgenössischer Kunst. Wesentliche Arbeiten von Aernout Mik, Diana Thater und Mike Kelley sind so durch Ankäufe hinzugekommen.
Am 1. November 2001 wurde das Museum als Museum unserer Wünsche von Kasper König wiedereröffnet. Unter seiner Direktion (2000–2012) wurde die Sammlung besonders im Bereich der zeitgenössischen Kunst um wesentliche Werke und ganze Werkgruppen ergänzt und zählt heute zu den bedeutendsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst in Europa. Die Sammlung wird seitdem konsequent um substanzielle Positionen zeitgenössischer Kunst erweitert.
Angebote des Museums Zum umfangreichen Kulturangebot des Museums gehört die viel beachtete Kunst- und Museumsbibliothek, die im Westteil des Gebäudes im ersten Obergeschoss liegt. Sie hat ihren eigenen Eingang, ebenso wie der direkt daneben liegende Kinosaal, der seit 2005 vom Filmforum NRW genutzt und belebt wird. Die darüber liegende Dachterrasse direkt gegenüber dem Dom ist im Sommer Ort für zahlreiche Veranstaltungsreihen.
(Verwendung des Textes mit freundlicher Genehmigung durch das Museum Ludwig; Umsetzung und Ergänzungen durch Ute Schumacher, LVR-Redaktion KuLaDig, 2022)
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