Im gesamten Kölner Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl von Plätzen, doch einer der meist frequentierten und bekanntesten ist der Bahnhofsvorplatz, den man beim Verlassen des Kölner Hauptbahnhofs betritt. Er befindet sich in der Kölner Innenstadt auf der linken Rheinseite ganz in der Nähe des Rheins. Geprägt und gerahmt wird der Bahnhofsvorplatz durch sehr markante Gebäude wie den Kölner Dom, das Deichmannhaus sowie die Empfangshalle des Hauptbahnhofes, die dem Platz seine dreieckige Form geben. Er öffnet sich demnach immer weiter nach Süden zum Kölner Dom hin und verjüngt sich nach Norden. Eingebettet zwischen der Trankgasse und dem Kölner Dom sowie dem Hauptbahnhof dient der Bahnhofsvorplatz in seiner heutigen Form als Bindeglied zwischen der Empfangshalle des Bahnhofs und der höher gelegenen Domplatte.
Geprägt wird das gesamte Gebiet seit seiner Grundsteinlegung am 5. August 1248 durch den Kölner Dom. Im Mittelalter war von dem heutigen Bahnhofsvorplatz nichts zu erkennen, die Bebauung erstreckte sich bis in die unmittelbare Nähe des Domes. Der Bahnhofsvorplatz besteht in Hinblick auf Form und Ausdehnung in seiner heutigen Form seit 1857. In diesem Jahr kam es zum Bau des Centralbahnhofs, dem Vorgänger des heutigen Hauptbahnhofs, nachdem die Stadt zuvor die Fläche freigegeben hatte. Mit aufkommendem Respekt für die Bauten des Mittelalters hatte der Dom sowie die Fläche um den Dom herum ab dem 19. Jahrhundert an Wertschätzung zugenommen. Auf der Fläche des heutigen Bahnhofsvorplatzes lag zuvor der alte botanische Garten, der im Jahr 1798 aufgelösten alten Universität Köln. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde der alte Centralbahnhof am 5. Dezember 1859 fertiggestellt. Auch durch den Neubau des größeren Bahnhofs 1894, dessen Neu- und Wiederaufbau nach den Kriegsschäden 1957 oder dem Bau des Deichmannhauses 1914, an der Stelle des Deichmannpalais sowie dem Bau des ABC-Hauses in den 1970ern, wurde der Eindruck des Bahnhofsvorplatzes verändert, jedoch niemals seine städtebauliche Grundstruktur.
Die 1970 errichtete Treppenanlage wurde 2003 erneuert. Die 70 Meter breite und fünf Meter hohe Freitreppe verbindet den Bahnhof städtebaulich über die Trankgasse hinweg mit dem Kölner Dom. Die große Glasfront des Empfangsgebäudes und die sich durch ihre Schalenkonstruktion zum Platz und Dom öffnende Architektur betonen besonders die Verbindung des Bahnhofs zum Dom. Der Bahnhofsvorplatz ist im Wesentlichen durch sein Zusammenspiel mit dem höher gelegenen Dom und der Domplatte geprägt. Dies spiegelt sich auch in seiner Materialität wider. Der gesamte Platz ist von Platten unterschiedlicher Größe gekennzeichnet. Die Platten bestehen aus polnischem Granit. Auffallend ist, dass die Platten stets in Reihen verlegt wurden, wo die Fugen der Reihen durchweg orthogonal zur Empfangshalle des Bahnhofs laufen. Dieses Muster zieht sich bis auf die Domplatte und ist dort ebenfalls ablesbar.
Erkennbar sind deutlich die unterschiedlichen Zeitschichten, die der Platz mit seiner Geschichte miteinander vereint. Die Gebäude im gotischen und barocken Stil, Gründerzeitstil, der Nachkriegsmoderne sowie des Neuen Bauens prägen den Platz in seiner heutigen Form. Durch die moderne Gestaltung des Platzes wurde diesen älteren Zeitschichten eine neue hinzugefügt.
(Lea Boland, Julian Böttcher, Alexander Breidbach, Studierende der TH Köln, 2022)
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