Entstehung des Basaltvorkommens
Nutzung des Basalts
Elektrizität im Kottenheimer Winfeld
Grubenkräne und Kransockel
Basalthütten
Quellen / Internet
Entstehung des Basaltvorkommens
Mit dem Ausbruch des Bellerberg-Vulkans vor ca. 200.000 Jahren ergoss sich der Winfeld-Lavastrom in nördliche Richtung. Mit dem Erkalten dieses Lavastroms bildete sich im Bereich des Kottenheimer Winfelds eine mächtige Basaltlava-Schicht. Diese hatte teilweise eine Höhe von bis zu 40 Metern und bot die Grundlage für einen systematischen Abbau des Gesteins (Hunold 2011, S. 17ff).
Nutzung des Basalts
In allen Steinbruchgebieten rund um den Bellerberg-Vulkan wurde Basaltlava abgebaut, die man für die Herstellung von Mühl- und Mahlsteinen verwendete. Ab den 1850er Jahren wurde der Rohstoff vornehmlich für die Produktion von Werksteinen genutzt. Im Winfeld lässt sich der Steinabbau bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen. Der moderne Steinabbau hat die ältesten Zeugnisse jedoch teilweise unkenntlich gemacht. (Hunold 2011, S. 73ff.). Auch die Römer betrieben den Steinabbau im Tagebauverfahren und produzierten Mühl-, und Mahlsteine sowie Handmühlen. Reste eines römischen Steinbruchs können im Mayener Grubenfeld besichtigt werden. Die Produkte wurden in den Häfen zwischen Andernach und Brohl auf Schiffe geladen und in zahlreiche Städte und Länder verschifft. Im hohen Mittelalter kam der Abbau im Kottenheimer Steinbruch zum Stillstand. Erst mit der Industrialisierung ab dem Jahr 1850 wurde die Arbeit wiederaufgenommen und entfaltete ihre volle Blüte. Die Nachfrage nach Mühlsteinen und Baumaterial war groß. So entstanden im Winfeld unzählige Tagebaugruben. Das Steinbruchgebiet war übersät von vielen kleinen, aber teilweise tiefen Gruben.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden kaum noch Mühlsteine, dafür aber Pflastersteine oder andere Produkte für den Straßenbau aus Basaltlava hergestellt. Ende der 1980er Jahre wurde der kommerzielle Abbau im Winfeld mit der Stilllegung des Brechwerks eingestellt. Die Blütezeit des Steinbruches war nach einem guten Jahrhundert vorbei (Infotafeln Vulkanpark GmbH).
Elektrizität im Kottenheimer Winfeld
Seit dem Jahr 1905 erfolgte der Steinabbau im Kottenheimer Winfeld mithilfe von Strom. Um den wachsenden Bedarf zu decken, wurde ein Elektrizitätswerk im Steinbruchgebiet erbaut. Es wurde mit Kohle betrieben, die mithilfe von Pferdefuhrwerken vom Kottenheimer Bahnhof zum Elektrizitätswerk befördert wurde. Teilweise fuhren die Fuhrwerke auch über die sogenannte „gestickte Straße“ und hinterließen tiefe Furchen in der Pflasterung. Das Elektrizitätswerk hatte genug Potenzial, um neben dem Steinbruchgebiet auch die Orte Kottenheim und Ettringen mit Strom zu versorgen. Nach nur 15 Jahren wurde das Elektrizitätswerk im Steinbruchgebiet wieder geschlossen. Die Stromversorgung erfolgte ab dem Jahr 1920 durch das Elektrizitätswerk in Mayen (Infotafeln Vulkanpark GmbH).
Grubenkräne und Kransockel
Elektrizität wurde im Kottenheimer Winfeld in erster Linie zum Betreiben der Grubenkräne genutzt. Sie ersetzten die hölzernen Grubenwinden, die sogenannten Göpelwerke, die von Menschen- oder Pferdekraft angetrieben wurden. Bei den frühen Grubenkränen waren Motor und Getriebe als Kontergewicht zum Ausleger angebracht. Der Motor diente lediglich dazu, Lasten anzuheben und herunterzulassen. Gedreht wurde der Kran noch mit Muskelkraft. In Betrieb waren die Kräne von 1905 bis ca. 1920. Sie wurden in den 1920er Jahren durch Kräne mit Steinsockel abgelöst. In ihnen waren Motor und Getriebe in einem Holzaufbau untergebracht. Aber auch die jüngeren Kräne mussten per Hand gedreht werden. Der Motor hob oder senkte nur das Steinmaterial. Viele der neuen Kräne waren an das Schienennetz der Grubenbahnen angeschlossen. Das ermöglichte, die Steine zur weiteren Verarbeitung schnell abzutransportieren.
Heutzutage ist bei vielen Kränen nur noch der steinerne Sockel mit der eisernen Drehachse - dem sogenannten „König“ - erhalten (siehe Abbildung in der Mediengalerie). Sie können auf dem Steinbruchgelände, in der Museumslay in Mendig und dem Mayener Grubenfeld besichtigt werden.
Basalthütten
Unweit der Gruben waren viele provisorische Hütten aufgestellt. Sie waren aus Gesteinsabfall errichtet und mit einem Strohdach oder Holzbalken gedeckt. Vielfach wurde in diesen Hütten im Winfeld Massenware produziert. Neben Mühlsteinen zählen dazu Mauer-, Bord- und Pflastersteine bis hin zu Steine für den Brückenbau. Die Arbeit wurde im Akkord verrichtet. Die Steinmetze wurden nicht nach Arbeitszeit, sondern nach Stückzahl bezahlt. Im Winter wurden Steine auch „auf Lager“ produziert. Eine rekonstruierte Steinmetzhütte kann in der Museumslay in Mendig besichtigt werden.
(Carla Ackermann, Universität Koblenz-Landau, 2020)
Quelle
Infotafeln der Vulkanpark GmbH.
Internet
www.naturerlebnis-vordereifel.de: Kottenheimer Winfeld - Vulkanparkstation (abgerufen 23.03.2021)
www.kottenheim.de: Klettern im Kottenheimer Winfeld (abgerufen 23.03.2021)
archaelogoe-der-zukunft.de: Kottenheimer Büden (abgerufen 23.03.2021)