Auf dem Grubengelände befanden sich Steinmetz-Hütten. Diese aus Holzbalken und Bruchsteinen behelfsmäßig gefertigten Bauten dienten den Steinmetzen als Arbeitsplatz. Die Nähe einer solchen Produktionsstätte zum Abbauort war bewusst gewählt. Die schweren Gesteinsbrocken mussten dadurch nicht weit transportiert werden.
Steinmetzhütte Die rekonstruierte Steinmetzhütte befindet sich auf dem hinteren Gelände der Museumslay in Mendig. Die Hütte ist aus Quadermauerwerk erbaut. Zur vorderen Seite hin ist sie offen. Gedeckt ist die Hütte mit einem Satteldach aus Holzbrettern, die auf massive Holzbalken genagelt wurden. Im Inneren der Hütte ist ein quadratischer Steinblock zu sehen. Dieser wurde von den Steinmetzen als „Bänk“ bezeichnet. Der Block diente dem Steinmetz als Ablage für die zu behauenden Pflastersteine. Zur Veranschaulichung liegt auf dem Block ein quadratischer Pflasterstein, das Endprodukt. In der Hütte ist auch ein hölzerner einachsiger Wagen zu sehen. Solche Wagen dienten bis in die 1950er Jahre dem Transport der Steine auf dem Steinbruchgelände.
Fertigen der Pflastersteine In Hütten wie dieser, konnten die Steinmetze auch bei schlechten Wetterbedingungen ihre Arbeit ausführen. Nicht selten lagerten in den Hütten dicke Steine oder ganze Basaltlava-Säulen. Sie dienten den Steinmetzen als Materialvorrat. Bevor die teilweise großen Steinblöcke zu Pflastersteinen behauen werden konnten, mussten sie grob zerkleinert werden. Dies erfolgte über Metallkeile, die mit einem Hammer in den Stein getrieben wurden. Mehrere Metallkeile spalteten den Stein auf. Die Steine wurden so häufig gespaltet, bis sie eine geeignete Größe hatten. Dieses Verfahren wird anhand von mit Keilen versehenen Steinblöcken an einer anderen Stelle in der Museumslay gezeigt. Mit einem Zweispitz, einem an beiden Seiten spitz zulaufendem Schlagwerkzeug, wurde der gebrochene Stein in Form gehauen. Das als „Flächt“ bezeichnete Doppelbeil ebnete die Oberfläche des Steins. Mit dem sogenannten „Dötzer“ ließen sich sehr glatte Oberflächen schaffen. Ein geübter Steinmetz produzierte 200 Steine an einem Tag. Täglich kamen gut 12 bis 14 Stunden Arbeitszeit zusammen. Das bedeutet, dass ein geübter Steinmetz einen Pflasterstein in weniger als sechs Minuten produzieren konnte.
(Dilek Evci, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Werner Geilen und Herrn Wolfgang Kostka, 2020)
Internet www.eifel.info: Museumslay (abgerufen 20.01.2021)
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