An der Stelle des heutigen Göpelwerks befand sich ein Schacht. Er sollte einen Blick in den Lavakeller ermöglichen. Beim Entleeren des gefüllten Schachts stürzte dieser zusammen. So entstand die Idee, mithilfe des Göpelwerks den Transport des Basaltsteins an die Erdoberfläche darzustellen. Am Mendiger Göpelwerk wurde ein symbolischer Schacht installiert. Bei einem funktionsfähigen Göpelwerk würde dieser Schacht tief in die Grube führen und den Transport des Steinmaterials ermöglichen.
Solche Göpelwerke wurden in Mendig bis ins erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts betrieben. Danach wurde das Gesteinsmaterial mithilfe von Kränen transportiert. Sie wurden über Motoren angetrieben. Allerdings konnte sich nicht jeder Grubenbesitzer gleich einen Kran leisten. Daher wurden die Göpelwerke vorerst umgebaut und um Seilwinden und Elektromotoren ersetzt.
Technik
Angetrieben wird ein Göpelwerk mit Muskelkraft, teilweise aber auch durch Wasser-, Wind- oder Dampfkraft. Das Mendiger Göpelwerk wurde durch die Muskelkraft von Pferden angetrieben.
Zwei massive Eichenholzpfeiler und deren seitliche Verstrebungen stützen eine vertikale Holzachse. Von dieser Achse geht die Göpelstange im 45°-Winkel ab. An die Göpelstange war das Pferd gespannt, das vor der Stange herlief. Ochsen und Esel konnten ebenfalls für den Antrieb des Werks genutzt werden. Eine Kette, die um die vertikale Achse geschlungen ist, verdeutlicht das Prinzip: Das Tier läuft immer im Kreis und setzt damit das Werk in Bewegung. Diese Bewegung wird auf die Achse übertragen. Gleich einer Winde wird die Kette durch die Bewegung des Pferdes um die Achse gewickelt. Die Kette selbst wird über einen Ausleger zum benachbarten Grubenschacht gelenkt. Dort wird sie in die Tiefe geführt. Durch das Auf- und Abwinden der Kette an der Achse, wird die Kette verkürzt oder verlängert. An der Kette waren Wannen befestigt. In diese wurde per Hand das abgebrochene Steinmaterial unter Tage gelegt. Mithilfe der Kette wurde die Wanne mitsamt Inhalt hochgezogen. Wenn die Tiere ausfielen, musste das Göpelwerk mit Menschenhand angetrieben werden.
Heikler war es, wenn ganze Säulen nach oben gezogen werden mussten. Man konnte das Gewicht der Basaltlavasäulen nur ungefähr bestimmen. So kam es vor, dass wenn das Gewicht unterschätzt oder das Pferd nicht leistungsfähig genug war, dass durch das Übergewicht die Säule wieder hinunter in den Schacht raste und das Pferd mitriss. Ein Pferd kostete nahezu einen Jahreslohn. Es war ein wirtschaftliches Desaster, wenn so etwas geschah.
(Dilek Evci, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Wolfgang Kostka und Herrn Frank Neideck, 2020)
Internet
www.eifel.info: Museumslay (abgerufen 20.01.2021)