Siedlung Mannsfeld

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 37,87″ N: 6° 57′ 44,7″ O 50,91052°N: 6,96242°O
Koordinate UTM 32.356.754,90 m: 5.641.851,79 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.732,11 m: 5.642.133,66 m
  • Das 1900 als Kupferschmiede errichtete und 1996 zum Kulturzentrum "KunstSalon" umgebaute Fabrikgebäude in der Siedlung Mannsfeld im heutigen Köln-Raderberg (2012)

    Das 1900 als Kupferschmiede errichtete und 1996 zum Kulturzentrum "KunstSalon" umgebaute Fabrikgebäude in der Siedlung Mannsfeld im heutigen Köln-Raderberg (2012)

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  • Die 2018 abgerissene Villa Lenders in Bayenthal, die 1876 im Zusammenhang mit der Siedlung Mannsfeld errichtet wurde (2016)

    Die 2018 abgerissene Villa Lenders in Bayenthal, die 1876 im Zusammenhang mit der Siedlung Mannsfeld errichtet wurde (2016)

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Die Siedlung Mannsfeld ist ein früheres Viertel im Süden von Köln, das mit dem größten Teil der vormaligen Wohnsiedlung (der Bereich westlich der Bonner Straße) in dem heutigen Stadtteil Raderberg und mit dem östlichen Teil in Bayenthal aufgegangen ist.
Das erst in den 1860er Jahren besiedelte Mannsfelder Areal gehörte zur Bürgermeisterei der Landgemeinde Rondorf, wird allerdings bis zu den Eingemeindungen vom 1. April 1888 nicht mit eigenem Namen benannt (Kisky u.a. 1966, S. 14 u. 20).

Gründer und zugleich Namensgeber des Viertels war der aus Sachsen stammende und zunächst als Dampfschiffrestaurator tätige Unternehmer Carl Friedrich Mann (auch: Karl-Friedrich), der u.a. das hoch angesehene Hotel du Nord betrieb, welches sich unmittelbar am 1859 vollendeten Zentralbahnhof direkt neben der damals noch in Fertigstellung begriffenen Kölner Kathedralkirche befand.
C. F. Mann erwarb Ende der 1860er Jahre Ländereien nördlich der Arnoldshöhe an der Einmündung der Brühler in die Bonner Straße. Hier ließ er eine Reihe von Mietshäusern errichten und nannte die entstehende gutbürgerliche Wohnkolonie nach sich selbst Mannsfeld. Auf ähnliche Weise gelangte auch fast gleichzeitig der heutige Stadtteil Braunsfeld zu seinem Namen: Dieser wurde nach den zunächst 'Braun’s Feld' genannten Arbeitersiedlungen des Ziegeleiunternehmers Ferdinand Braun benannt.

Der Name Mannsfeld für das Viertel blieb trotz der Eingemeindungen bis in die 1940er Jahre gebräuchlich und findet sich heute noch im Straßennamen Mannsfelder Straße in Raderberg wieder.

Durch zeitgenössische Berichte ist überliefert, dass die gesamte Siedlung in ihrer Achse bereits auf den Dom ausgerichtet war. Dies kommentierte die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner geradezu begeistert: „Und das zu einem Zeitpunkt, als der Bau noch gar nicht vollendet war, an einem Platz, der doch ziemlich weit weg vom Zentrum ist. Aber von ihren Dachterrassen aus konnten die Bewohner über die ganze Stadt auf die wachsenden Domtürme schauen.“ (www.barbara-schock-werner.de)
Etwa gleichzeitig hatte C. F. Mann östlich der Bonner Straße den Gutshof einer Familie Lenders erworben, das 'Lendersche Gutshaus'. Neben diesem ließ er 1876 ein Doppelwohnhaus mit schlossartig-herrschaftlichem Charakter errichten, die 2018 abgerissene Villa Lenders in Bayenthal.

Lage / Objektgeometrie
Während die historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) und die Blätter der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) das spätere Mannsfelder Areal noch gänzlich unbesiedelt zeigen, lässt die zwischen 1891 und 1912 entstandene Preußische Neuaufnahme die neue Wohnsiedlung dann gut erkennen. Am Zeitschnitt dieser Karte orientiert sich auch die hier dargestellte Objektgeometrie inklusive Gutshaus, Villa und Boulevard (vgl. Kartenansicht).

Baudenkmäler
Im Bereich der früheren Siedlung Mannsfeld werden ein um 1900 als Kupferschmiede errichtetes und 1996 zum Kulturzentrum KunstSalon umgebautes Fabrikgebäude in der Brühler Straße 11-13 sowie die straßenseitige Fassade, das Dach und Räume im ersten Obergeschoss des Wohnhauses Brühler Straße 16-18 als Baudenkmäler in der Denkmalliste der Stadt Köln geführt (Eintragungen vom 09.12.1994, lfd. Nr. 7286 und vom 14.05.1985, lfd. Nr. 3005; www.stadt-koeln.de, Suche unter Köln-Raderberg).

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2019)

Internet
www.stadt-koeln.de: Mannsfeld (abgerufen 03.09.2019)
www.barbara-schock-werner.de: Der verschwundene Stadtteil – Mansfeld Siedlung (Denkmalberatung Prof. Dr. Barbara Schock-Werner vom 19.02.2013, abgerufen 03.09.2019)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 03.09.2019, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
de.wikipedia.org: Mannsfeld (Köln) (abgerufen 03.09.2019)
de.wikipedia.org: Villa Lenders (abgerufen 03.09.2019)
www.rundschau-online.de: Bonner Straße: Die letzten Tage der Villa Lenders (Kölnische Rundschau vom 27.02.2018, abgerufen 03.09.2019)

Literatur

Kisky, Hans; Köllen, Johann; Steimel, Robert (1966)
Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln. Festschrift zum 150jährigen Bestehen am 16. April 1966. Köln-Zollstock.
Rosenzweig, Josef / Heimatverein Köln-Raderthal (Hrsg.) (o.J.)
Zwischen Judenbüchel und Sauacker. Im Süden Kölns an Bonner und Brühler Strasse. Köln.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 302, Köln (2. Auflage).

Siedlung Mannsfeld

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Mannsfelder Straße
Ort
50968 Köln - Raderberg / Bayenthal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1869 bis 1888

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Empfohlene Zitierweise
„Siedlung Mannsfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-297022 (Abgerufen: 13. Dezember 2024)
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