1923–25 wurde die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn in einer der Infrastrukturmaßnahmen unter Oberbürgermeister Adenauer weitgehend zweigleisig ausgebaut und bis zum gleichzeitig neu angelegten Niehler Hafen im Kölner Norden verlängert. Die Frechener Braunkohle-, Tonwaren- und Quarzsandindustrie erhielt damit neben dem Hafen Godorf/Wesseling einen weiteren Anschluss an den Rhein. Zudem erschloss die Bahn das große, neue Industriegebiet im Kölner Norden mit Firmen wie Courtaulds und Ford. Auch das Kölner Gaswerk in Ehrenfeld und die Braunsfelder Firma Sidol profitierten von dem Ausbau. Zu ihrer besten Zeit in den 1960er Jahren verfügte die Bahn über 170 Anschlussgleise.
Zum Bahnhof Braunsfeld gehörten neben Gleisanlagen und gepflasterten Ladestraßen mehrere Gebäude an der Aachener Straße und das 1954–55 erbaute turmartige Drucktasten-Stellwerk an der Stolberger Straße. Ein 1940 errichtetes Stationsgebäude steht in der Fluchtlinie der Aachener Straße. Der jahrzehntelang mit Handbetrieb geregelte Bahnübergang wurde 1959 bei der Verbreiterung der Straße mit elektrischen Schranken gesichert. Die zugehörigen Schrankenwärterhäuschen sind erhalten: ein turmförmiges auf der nördlichen und ein eingeschossiges auf der südlichen Straßenseite. Zum Bahnhof Braunsfeld gehörte am nördlichen Bahnhofsende ein 2018 abgebrochenes Stellwerk an der Stolberger Straße. Es war ein 1954/55 erbautes, von Siemens ausgestattetes Drucktastenstellwerk.
Hinweis
Das Objekt „Güterbahnhof Braunsfeld“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 150).
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)