Wer echtes Kölnisch Wasser will, muss dies bei 4711 in der Glockengasse teuer bezahlen. Oder man geht zur Kreissparkasse und bekommt es dort gratis – am Kölnisch-Wasser-Brunnen in der Schalterhalle der Kreissparkasse am Neumarkt. Tatsächlich ist die Schalterhalle an sich schon sehenswert. Auf 1.800 Quadratmetern, das entspricht etwa der Fläche von drei Turnhallen, kann man dort seine Bankgeschäfte erledigen. Und direkt am Eingang plätschert der Kölnisch-Wasser-Brunnen. Der von dem Kölner Bildhauer Eduard Schmitz jun. (1897-1965) entworfene Brunnen entstand 1935 als Bronzeguss an den Werkkunstschulen Köln. Vermutlich kriegsbedingt zur Materialgewinnung wurde das Kunstwerk 1942 eingeschmolzen, aber 1950 in der alten Form wieder neu gegossen.
Der Bienenkorb als Symbol der Sparsamkeit Dabei handelt es eigentlich um den „Sparbrunnen“, welcher den Kreislauf des Geldes symbolisiert und einem Bienenkorb nachempfunden ist. Der Bienenkorb steht dabei als Sinnbild für Sparsamkeit und Fleiß. Im oberen Teil legen junge und alte Menschen ihr Geld in den Bienenkorb. Dieses Geld fließt dann in eine große Schale und wird dort gesammelt. Aus dieser Schale mit dem angesammelten Kapital wiederum werden Gewerbetreibende wie z.B. das Handwerk, die Landwirtschaft oder der Handel mit Darlehen versorgt. Diese Gewerbegruppen tragen – als Sockel – den Brunnen.
Edles 4711 für Kunden und Besucher Ganz besonders sollte man allerdings den kleinen Fisch beachten, der in Richtung Schalterhalle schaut. Aus dessen Maul ragt ein kleines Rohr und aus diesem Rohr tropfte - zumindest bis zum Beginn der Corona-Pandemie - unaufhörlich Eau de Cologne. Hielt man die Hand direkt unter den Fisch, konnte man dieses auffangen. Nach Auskunft von Johann Maria Farina, einem Nachfahren des berühmten Parfumeurs mit gleichem Namen, sprudelte bis in die Mitte der 1980er Jahre sogar das originale Eau de Cologne aus dem Hause Farina in diesem Brunnen. Ganz umsonst. Und das mitten in einer Bank. Su jet jitt et nur in Kölle.
Der Brunnen ist während der Öffnungszeiten der Schalterhalle frei zugängig. Tatsächlich gibt es in der Schalterhalle noch mehr zu sehen: Die Köpfe von Tünnes und Schäl im Foyer (vgl. Abbildungen), das Hänneschen-Fenster am Neumarkt und eine Ausstellung historischer Tresore und Zahlungsmittel. Außerdem ist in dem Gebäudekomplex auch das Käthe Kollwitz Museum der Kreissparkasse zu finden.
(Uli Kievernagel, Köln, 2019/2023)
Internet www.koeln-lotse.de: Der Kölnisch-Wasser-Brunnen: Eau de Cologne für alle (Uli, der Köln-Lotse vom 23.03.2019, abgerufen 29.03.2019 u. 12.05.2023) de.wikipedia.org: Eduard Schmitz, Bildhauer (abgerufen 29.03.2019)
Literatur
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 124, Köln (2. Auflage).
Kölnisch-Wasser-Brunnen in der Kreissparkasse am Neumarkt
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