An der nach einem früheren Bau der preußischen Befestigung von Deutz benannten kleinen Seitenstraße Fort Rauch liegen seit 1961/1963 die Sportanlagen und das Vereinsheim des 1905 als 'Deutzer FC 05' gegründeten heutigen Fußballvereins SV Deutz 05.
Auf die unfreiwillige Aufgabe des ersten Fußball-Spielfelds des Vereins auf einem militärischen Pionierübungsgelände folgten lange „Wanderjahre“ in den beiden Nachkriegszeiten, darunter ein „lange[s] Provisorium in einer Wehrmachtsbaracke und Waschmöglichkeiten an der Wasserleitung im Freien“ (Zitate alle nach www.teamlr.de). Bereits für das Jahr 1935 werden als Nutzer der erhaltenen Gebäudeteile des Forts Rauch (ein früherer Abschnitt der preußischen Befestigung von Deutz), „5 Mieter, 5 Betriebe und Sportverein Deutz 05“ genannt (www.koelner-festungsbauten.de, hingegen führt de.wikipedia.org, Festungsring, den Verein erst 1951 an).
Ab 1961/1963 wurden die Deutz 05er in den zwischen der Siegburger Straße und der Dr.-Simons-Straße eingerichteten Sportanlagen heimisch. Die vereinseigene Chronik berichtet für das Jahr 1961 von Presseberichten, nach denen sich bei Deutz 05 etwas tat: „Seit einiger Zeit schaffen Idealisten der Deutzer Sportvereinigung 05 gemeinsam am Aufbau des lang ersehnten Sportjugendheimes am Fort Rauch (Siegburger Straße). 600 Stunden wurden in kürzester Zeit freiwillig in Eigenleistung erbracht“. Zum 27. April 1963 konnte das neu erstellte Jugendheim eingeweiht werden, die Presse lobte: „Durch erhöhte Eigenleistungen blieb Deutz 05 beim Bau des Sportheimes trotz Preissteigerungen im Rahmen des Anfang 1960 aufgestellten Kostenvoranschlags“.
Im Jahr 1970 wurde eine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz installiert. Die Chronik berichtet weiter: „1978 erhält Deutz 05 für den alten Sportplatz am Fort Rauch, der für die Ausweitung der benachbarten Strabag A.G. gebraucht wird, ein neues Sportgelände am Rolshover Kirchweg. Das Vereinsheim wird wegen der inzwischen hinzugekommenen Abteilungen größer als das alte. Leider verzögert sich der Bau. Erst eine Ende 1978 von der Strabag zur Verfügung gestellte Baracke und ein aufgestellter Wasch- und Toilettenwagen mildert den unmöglichen Zustand, auf dem neuen Platz zu spielen und das alte Clubheim zum Umziehen und Waschen weiter zu nutzen.“
In den Jahren 1981/1982 wurde die Anlage um ein Kleinspielfeld und Tennisplätze erweitert und 1997 entstand neben einer neuen Terrasse am Vereinsheim noch eine Kleintribüne, die wiederum 2002 in Eigenleistung von drei Vereinskameraden „in 6 Wochen bei täglichen 10-12 Arbeitsstunden“ überdacht wurde. 2012 rückten erneut die Bagger an und trugen den bisherigen Aschenplatz sowie drei Tennisfelder zugunsten einer Neugestaltung des Außengeländes ab. Die alten Spielflächen wurden durch eine Kunstrasenanlage mit Groß-, Klein- und Minispielfeld, einem großen Boulefeld und einem Clubgarten ersetzt. Bis zur Freigabe und Eröffnung der neuen Anlage im August bzw. September gastierte Deutz 05 in der Bezirkssportanlage am Deutzer Reitweg (zwischen der östlichen Zubringerstraße und der Bundesstraße B 55 am Deutzer Ring gelegen). Der Kabinen-Erweiterungsbau wurde 2014 mit neuen Umkleiden, Duschen und Toiletten, einem Schiedsrichterraum und einem Geschäftszimmer erweitert.
Straßennamen im Umfeld Die Anlage liegt an der nach dem Pädagogen Ernst Simons (1919-2006) benannten Dr.-Simons-Straße. Der KZ-Überlebende Simons wirkte u.a. lange Zeit als Gemeindevorsitzender der jüdischen Synagogengemeinde Köln. Von dieser Straße zweigt wiederum nach Süden der Timur-Icelliler-Weg ab, der zum 23. Oktober 2011 in Erinnerung an den Trainer der A-Jugend von Deutz 05, Timur „Timmi“ Icelliler (1978-2007), benannt wurde. Icelliler wurde am 21. Juni 2000 während des Jugendtrainings auf dem Platz von einem Blitz getroffen und fiel in ein mehrjähriges Koma bevor er am 16. März 2007 an den Folgen verstarb.
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