Das Fort Rauch wurde aufgrund der durchgehenden Numerierung der preußischen Befestigungsanlagen zunächst als Fort XV und wenig später dauerhaft als Fort XIII bezeichnet. Es entstand in den Jahren 1861-1863 durch den Umbau einer von 1855 stammenden Lünette (ein Festungswerk ähnlich einer Bastion) am Deutzer „Windmühlenberg“, wo sich seinerzeit ein Friedenspulvermagazin befand. Auf den alten Kartenblättern der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) lässt sich die namensgebende Windmühle erkennen (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht, die Mühle ist ein Stück weiter westlich zu sehen). Benannt wurde das Fort XIII ab 1864 nach dem Generalinspekteur der preußischen Festungen und späterem Kriegsminister Johann Justus Georg Gustav von Rauch (1774-1841).
Bis zum Ersten Weltkrieg diente Fort Rauch als Artilleriedepot und erhielt einen eigenen, in das Festungsinnere führenden Bahnanschluß (www.koelner-festungsbauten.de, mit zahlreichen Plänen, Zeichnungen und zeitgenössischen Bildern). Die Schleifung der Kölner Befestigungswerke zu Beginn des 20. Jahrhunderts bedeutete auch das Ende der militärischen Nutzung des Forts XIII. Das nun zivil genutzte Restgebäude beherbergte im Jahr 1930 „5 Mieter, ein Lager und fünf Gewerbebetriebe“ und 1935 „5 Mieter, 5 Betriebe und Sportverein Deutz 05“ (www.koelner-festungsbauten.de); analog und ergänzend dazu de.wikipedia.org, wo der Verein allerdings erst für das Jahr 1951 als Mieter angeführt wird: „1939: fünf Mieter, zwei Lager, sieben Gewerbebetriebe; 1951: 17 Mieter, fünf Betriebe, Sportverein Deutz 05“.
Um 1958/1959 erfolgte schließlich der weitestgehende Abbruch des Forts und nur wenig später entstanden hier zwischen 1961 und 1963 die ersten dauerhaft eingerichteten Sportanlagen des SV Deutz 05.
Von dem Fort Rauch ist bis heute eine 2004 bei Grabungen freigelegte und dann nochmals 2013 bei weiteren Bauarbeiten erneut aufgetauchte Kaponniere (französisch auch caponnière, abgeleitet vom italienischen capone = Großer Kopf) teilweise erhalten – ein massiv ausgebauter Gang oder Raum, aus dem heraus man Angreifer beschießen konnten. Die hier über zwei Etagen angelegte Kaponniere war mit Gewehr- und Geschützscharten versehen. Der Bauteil wurde zugunsten eines Neubauprojekts der Strabag AG abgerissen, Mauerreste befinden sich noch im Keller eines Gebäudes des deutschen Hauptsitzes des Bauunternehmens (nicht öffentlich zugänglich).
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