Das MiQua umfasst neben dem Museumsneubau ein rund 6.000 Quadratmeter großes Ausgrabungsareal im Zentrum der Stadt Köln. Es präsentiert mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde Kölns und des Rheinlands.
Das Areal befindet sich am historischen Kölner Rathaus zwischen den heutigen Straßen Kleine Budengasse (im Norden), Unter Goldschmied (im Westen), Bürgerstraße / Judengasse (im Osten) und Obenmarspforten im Süden.
Themenvielfalt der Museumslandschaft
Nach Abschluss der archäologischen Grabungen an dem Bodendenkmal entsteht auf der nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs unbebauten Fläche am historischen Rathausplatz eine ober- und unterirdische Museumslandschaft mit insgesamt 2.400 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
Neben des Geschichte des römischen Köln, die sich hier am Rathausplatz mit dem Verwaltungssitz der niedergermanischen Provinz, dem Praetorium manifestiert, ist die mittelalterliche jüdische Geschichte als integraler Bestandteil der Kölner Stadtgeschichte der zweite Schwerpunkt des Museums. Dazu ergeben weitere Themen der geplanten Dauerausstellung auch den aufzeigbaren räumlichen und zeitlichen Beziehungen zwischen
- dem Praetorium als römischem Statthalterpalast und späterem fränkischen Königssitz (im Bereich des so genannten „Spanischen Baus“ im Norden des Areals),
- dem mittelalterlichen Rathaus mit dem Ratsturm, dem „Spanischen Bau“ und unterhalb der Gebäude erhaltenen Teilen der römischen Stadtmauer,
- dem mittelalterlichen jüdischen Stadtquartier (südlich der Portalsgasse) und
- dem mittelalterlichen bis neuzeitlichen Kölner Goldschmiedeviertel im Süden des Quartiers.
MiQua
Der Museumsneubau entsteht als Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Köln und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR). Die Stadt Köln trägt die Investitionskosten für die bauliche Realisierung und für die Ersteinrichtung des Jüdischen Museums, das voraussichtlich 2021 eröffnet wird. Der LVR wird das Museum in seine Trägerschaft übernehmen und zeichnet für den Ausstellungs- und Veranstaltungsbetrieb verantwortlich (ebd. S. 3-4).
Der Name „MiQua“ ist die Kurzform von „Museum im Quartier“, was auch zu „Mitten im Quartier“ umgedeutet wurde (rundschau-online.de).
Das Kunstwort lässt aber auch den Bezug auf das hebräische Wort „Mikwe“ zu. Die Kölner Mikwe, eines der besterhaltenen monumentalen jüdischen Ritualbäder des Mittelalters, wird neben dem Befund der Synagoge und weiteren Gemeindebauten ein zentraler Bereich des neuen Museums sein.
(LVR-Redaktion KuLaDig und LVR-Stabsstelle MiQua, 2017)
Internet
www.lvr.de: LVR-Stabsstelle MiQua (abgerufen 18.10.2017)
www.offenedaten-koeln.de: Vollständige Liste der Denkmäler in Köln mit dem Stand vom 22.05.2015 (abgerufen 18.10.2017)
de.wikipedia.org: Archäologische Zone Köln (abgerufen 18.10.2017)
www.rundschau-online.de: Name der Archäologischen Zone „Miqua“ ist Favorit – löst aber keine Begeisterung aus (Kölnische Rundschau vom 09.11.2016, abgerufen 18.10.2017)
www.rundschau-online.de: Jüdisches Museum, Vorschlag abgesegnet – Neues Museum heißt „MiQua“ (Kölnische Rundschau vom 16.12.2016, abgerufen 18.10.2017)